SteamVR auf Vision Pro: Open-Source-Projekt will Brücke schlagen
Apples Spatial-Computing-Headset erschien mit dem firmenüblichen "goldenen Käfig" – einem plattformeigenen exklusiven App Store. Nur direkt für diese junge Plattform programmierte Titel erscheinen darauf, und auch erst nach Apples eingehender Prüfung. Die inzwischen über 1000 Titel umfassende Software-Bibliothek ist trotzdem mager im Vergleich zu dem Angebot, das die beiden etablierten Plattformen anzubieten haben. Ein herstellerunabhängiges Projekt namens
ALVR-visionos arbeitet daran, SteamVR-Inhalte auf Apples Hardware zu funken – und Gesten ans Spiel zurückzusenden. Bis sich Endanwender daran erfreuen können, ist es ein weiter Weg. Doch erste Erfolge zeichnen sich ab.
Dabei kann das Projekt auf ein bestehendes Projekt für Meta-Hardware aufbauen. Die Quest des Facebook-Mutterkonzerns Meta arbeitet ähnlich autonom wie Apples Brille. Bei PC-gebundenen Headsets wie HTC Vive läuft die Bildberechnung auf einem PC mit leistungsfähiger Grafikkarte, und das berechnete Bild wandert über ein Kabel ins VR-Headset. Für sie ist die Steam-Plattform der beliebteste Marktplatz, um Softwaretitel aufzuspüren. Um Quest-Besitzern das Kabel zu ersparen und zudem den Inhalt der SteamVR-Bibliothek zu erschließen, hat das Projekt
ALVR bereits im Jahr 2018 die Arbeit aufgenommen.
Voraussetzungen: Mac, Xcode, PCDer für visionOS programmierte Client ist aktuell nicht im App Store verfügbar, sondern nur als Quellcode herunterzuladen. Wer es ausprobieren möchte, muss das
GitHub-Projekt herunterladen, mit einem aktiven Entwickler-Account kompilieren und auf die eigene Vision Pro übertragen. Damit soll es möglich sein, Bilder eines SteamVR-Titels zu empfangen – und die laufen aktuell nur unter Windows, ebenso wie die ALVR-Server-Software.
Steuerung über Gesten bald Realität?Dann wäre da noch die Frage der Bewegungskontrolle im virtuellen Raum: Sie wird in SteamVR-Spielen meistens über drahtlose Steuergeräte realisiert, deren Bewegung von einem dedizieren Gerät nachverfolgt wird. Aktuell muss man sich einen Valve-Index-Controller nebst Lighthouse-Tracker aufstellen. Allerdings teilte ein Beteiligter erste vielversprechende Resultate seiner Experimente auf Twitter. Offenbar gelang es ihm, die Tracking-Informationen der Vision Pro an ein SteamVR-Projekt durchzureichen.