Steht Google nach dem Monopolurteil vor einer Zerschlagung?
Das Gerichtsurteil gegen Google, mit der Geschäftspraxis rund um den Play Store die Stellung als Monopolist in widerrechtlicher Weise auszunutzen, könnte weitaus größere Konsequenzen als nur die Anpassung der AGB nach sich ziehen. Eine Jury hatte zunächst entschieden, dass Google in den USA weitestgehend jene Neuregelungen umzusetzen hat, welche man in der EU im Rahmen des Digital Market Acts kennt. Google will zwar gegen das Urteil vorgehen, dennoch ist die Feststellung einer marktbeherrschenden bzw. monopolistischen Stellung ein großer Schlag für die aktuelle Aufstellung. Als direkte Konsequenz gibt es nun nämlich Überlegungen des US-Justizministeriums, gar die Zerschlagung des Unternehmens erwägen zu wollen.
Nun noch ein weiteres KartellproblemVermutlich kommt es auch für Google überraschend, an dieser weiteren Front unter Beschuss zu stehen. Seit Jahren bewerten Wettbewerbshüter bereits die Konstellation, sowohl bei Browsern, Suchmaschinen und Werbung marktbeherrschende Stellung innezuhaben, als sehr kritisch. Nun kommt aber noch eine weitere Säule mit hinzu und die Diskussionen rund um eine Aufspaltung in mehrere Unternehmen gewinnen an Fahrt.
Wie es aus Googles Rechtsabteilung
heißt, könne man bestätigen, beunruhigende Aussagen vom Department of Justice über radikale Änderungen erhalten zu haben. Dazu zählen:
- Chrome und/oder Android abspalten
- Statistiken der Google-Suche mit Konkurrenten teilen zu müssen
- Einschränkungen bei KI-Tools
- Einschränkungen in der Vermarktung der Google-Suche
- Strenge Vorgaben für den Suchmarkt (z.B. Öffnung von Statistiken)
Google will sich wehren – bzw. gegen Apple wehren könnenGoogles Argumentation, warum das alles nie geschehen dürfe, ähnelt Apples Kampf gegen rechtliche Vorgaben sehr stark. Als Argument führt man außerdem noch ins Feld, dass Apple der eigentliche Gewinner wäre, müsste man Bereiche wie Android oder Google Play als eigenständige Bereiche betreiben. Gespräche zwischen dem Justizministerium werden im Zeitraum November bis Dezember 2024 laufen – ein mögliches Kartellverfahren mit erzwungener Aufspaltung ist nicht vor 2026 zu erwarten.