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Stellungnahme: LinkedIn kommentiert Datendiebstahl – und weist die Schuld von sich

In dieser Woche wurde bekannt, dass LinkedIn erneut Opfer eines weit angelegten Datendiebstahls ist. Dabei lag der letzte Vorfall noch gar nicht lange zurück, denn erst im April macht das Netzwerk schon einmal mit derlei Meldungen von sich reden. Im Frühjahr waren es 500 Millionen abgegriffene Accounts, diesmal sogar 700 Millionen – was insgesamt einer Abdeckung von mehr als 90 Prozent aller Nutzer entspricht. Zwar sickerten keine Passwörter durch, dennoch lassen sich angesichts des umfangreichen Einbruchs sehr genaue Personenprofile erstellen. Neben Name, Anschrift, Telefonnummer und Gehalt beinhalten die Datensätze auch Informationen zu sonstigen Social-Accounts. Inzwischen hat sich LinkedIn zur Sache geäußert.


LinkedIn will von einem "Breach" nichts wissen
Vom Hacker selbst war zu hören, er habe erneut auf frei zugängliche Schnittstellen gesetzt und damit denselben Weg wie im April gewählt. Genau diesem Punkt widerspricht LinkedIn nun allerdings. So habe der Angreifer zwar öffentlich sichtbare Daten per Scraping abgegriffen, sämtliche "versteckten" Informationen konnten sich so angeblich nicht in Besitz bringen lassen. Aus dem Grund muss es noch eine andere Quelle geben, wenngleich LinkedIn keine weiteren Informationen nennt, worum es sich dabei handeln könnte. Von einer Schwachstelle in den APIs will das Netzwerk nichts wissen.

Private Daten abgegriffen? Laut LinkedIn nicht der Fall
Wie es in der offiziellen Stellungnahme heißt, ergaben interne Untersuchungen, dass es kein Datenleck gab, welches private Daten enthüllte. Angeblich beinhaltet der neuerliche Vorfall dieselben Daten wie im April 2021 – wenngleich dieses Argument angesichts 200 Millionen zusätzlicher Datensätze sowie schützenswerter, eindeutig privater Informationen en masse, etwas merkwürdig klingt. LinkedIn verweist darauf, dass auch Scraping ein Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen ist, weswegen man alles daran setze, die Hacker zur Verantwortung zu ziehen.

Die Reaktion dürfte mehr Ärger als Ruhe schaffen
Wer die kompletten Nutzerdaten in Form einer fast 300 GB großen Datei erwerben möchte, muss dafür 5000 Dollar bezahlen. Allerdings ist es möglich, auch einen Rabatt zu verhandeln, sollte das beabsichtigte Tun derlei Investitionen nicht rechtfertigen. Für betroffene Anwender, also nahezu jeden LinkedIn-Nutzer, bedeutet die Stellungnahme indes keinerlei Trost. Auf AGBs zum Schutz gegen groß angelegtes Scraping zu verweisen, erscheint wie ein schlechter Witz – zumal die Quelle des eigentlichen Diebstahls privater Daten noch immer völlig im Dunklen liegt. Dass die öffentlichen APIs nicht dafür verantwortlich waren und es stattdessen noch eine andere Schwachstelle geben muss, hilft den betroffenen Anwendern reichlich wenig.

Kommentare

milk
milk30.06.21 16:40
Man weiß wirklich nicht, wer von beiden schlimmer ist: Xing oder LinkedIn. Pest oder Cholera. Dummerweise sind beide bei der Jobsuche ziemlich wichtig.
+4
chill
chill30.06.21 18:24
Tja, bei Facebook oder anderen Netzwerken wäre hier die Hölle los, aber bei Linkedin ist es hier sehr ruhig. Weil das ja nicht nur der Unterhaltung dient ...
MBP M1 256/16 Monterey 12.1 . iPhone 11 128 GB, iOs 15.2
-1
Tom Macintosh
Tom Macintosh30.06.21 21:47
Ich verstehe sowieso nicht warum auf solchen Plattformen Mitarbeiter die nicht Arbeitslos sind dort ihre Vita zu posten.
Ich würde jeden aus meiner Firma schmeissen der da seine Vita postet und offen sich auch nach einem anderen Job umsieht. Sorry, aber so empfinde ich das.

Entweder man hat einen Job und liebt ihn oder man hört auf weil man ihn nicht mag.
Dann kann man sich gern auf solchen Plattformen tummeln.
-20
adiga
adiga30.06.21 21:48
milk
Man weiß wirklich nicht, wer von beiden schlimmer ist: Xing oder LinkedIn. Pest oder Cholera. Dummerweise sind beide bei der Jobsuche ziemlich wichtig.
Gehören mittlerweile eh zusammen. Xing war früher interessant, mittlerweile auch für den deutschsprachigen Raum auf dem Rückzug. Wird wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis LinkedIn mitteilen wird, dass Xing in LinkedIn integriert wird.
+1
adiga
adiga30.06.21 21:53
Tom Macintosh
Ich verstehe sowieso nicht warum auf solchen Plattformen Mitarbeiter die nicht Arbeitslos sind dort ihre Vita zu posten.
Ich würde jeden aus meiner Firma schmeissen der da seine Vita postet und offen sich auch nach einem anderen Job umsieht. Sorry, aber so empfinde ich das.

Entweder man hat einen Job und liebt ihn oder man hört auf weil man ihn nicht mag.
Dann kann man sich gern auf solchen Plattformen tummeln.
Jobs suchen dort mMn nur die wenigsten. Es gibt einige, die ich kenne, die das machen. Aber das sind alles Personen mit befristeten Arbeitsverträgen.

Für die meisten ist es ein interessantes Tool für sein persönliches Netzwerk. Man bleibt in Kontakt mit Leuten, welche normalerweise tausende von Kilometern weg arbeiten. Und bei den speziellen Fachforen, resp. Gruppen kann auch gut diskutiert werden.
+7
lamariposa30.06.21 21:55
Tom Macintosh
Entweder man hat einen Job und liebt ihn oder man hört auf weil man ihn nicht mag.

Wenn das wirklich jeder so machen würde, hätten morgen 80% ihren Job an den Nagel gehängt - mindestens!
+5
Tom Macintosh
Tom Macintosh30.06.21 21:58
Hi lamariposa,

gut, ich mag meinen Job und kenne relativ wenige die sich über ihren Job aufregen.

HI adiga,
Ja, Ok, Zeitverträge sehe ich ein... das ist sowieso unmöglich. So kann man sich keine Familie aufbauen. Echt man kann da mit Leuten in Kontakt. bleiben?
Kostet das Netzwerk Geld? Oder hat man da auch Werbung. Ist schon ein paar Jahre her wo ich mir das mal ansehen habe.
-2
adiga
adiga30.06.21 22:12
Kostenlos hat man Grundfunktionen, mit Abonnement kann man mehr, z. B. sehen wer das eigene Profil besucht hat, mehr Kommunikationsmöglichkeiten und einiges mehr. Werbung ist für mein Empfinden nicht aufdringlich.

Ich benutze selber nur die kostenlose Version, die Abonnemente sind mir zu teuer. Und die kostenlosen Funktionen reichen mir.
+3
Mac-Trek
Mac-Trek30.06.21 23:08
Tom Macintosh
Ich verstehe sowieso nicht warum auf solchen Plattformen Mitarbeiter die nicht Arbeitslos sind dort ihre Vita zu posten.
Ich würde jeden aus meiner Firma schmeissen der da seine Vita postet und offen sich auch nach einem anderen Job umsieht. Sorry, aber so empfinde ich das.

Entweder man hat einen Job und liebt ihn oder man hört auf weil man ihn nicht mag.
Dann kann man sich gern auf solchen Plattformen tummeln.

Man erweitere den Horizont vom Angestelltendasein und werfe einen Blick auch auf Selbstständige bzw. Freiberufler, die sich mit potentiellen Auftraggebern vernetzen wollen... just my two Cents.
Live long and *apple* . Mögliche Rechtschreibfehler und grammatikalische Entgleisungen sind Gratisgeschenke. Jegliches Nörgeln ist Energieverschwendung >:-]...
+6
Tom Macintosh
Tom Macintosh01.07.21 06:59
Hi Mac-Trek,

ich kenne beide Seiten, ich war Selbstständig und Angestellter und würde heute nie einen Grund sehen so etwas dafür zu nutzen. Aber das mag bestimmt an den Berufsgruppen liegen. Danke aber für deine Einschätzung.
-4
Super8
Super801.07.21 07:58
Tom Macintosh
Entweder man hat einen Job und liebt ihn oder man hört auf weil man ihn nicht mag.

Manchmal endet die Liebe oder die Neugierde auf etwas anderes treibt den Menschen. Phantasie ist nicht digital.
+3
Rosember01.07.21 08:25
Ich bin Freiberufler. Xing hat sich für mich in größeren Abständen immer wieder als einträglich erwiesen, wenn Kunden, zu denen ich vorher keinen Kontakt hatte, dort auf mein Profil stießen. Ohne jedes Zutun von meiner Seite (bis auf den Lebenslauf) habe ich so sicherlich insgesamt ungefähr einen Jahresumsatz generiert. Und dazu noch Kontakte gewonnen. - Den CV einzustellen hat sich also durchaus bezahlt gemacht.
Das soll kein Lob für solche Dienste sein, auf denen ich ansonsten nicht aktiv bin (bis auf den CV eben), aber es gehört zu einem realistischen Bild dieser Portale.
+3
gevaugeh01.07.21 09:09
Tom Macintosh
...
Ich würde jeden aus meiner Firma schmeissen der da seine Vita postet und offen sich auch nach einem anderen Job umsieht. Sorry, aber so empfinde ich das.
...

Tja so unterschiedlich sind die Menschen. Bei uns läuft es genau anders herum. Wir erwarten von den Vertriebler:innen, dass sie sich mit den sozialen Netzwerken beschäftigen und trainieren gerade intensiv, wie man auf diesen Plattformen aktiv werden kann.
Tom Macintosh
Ist schon ein paar Jahre her wo ich mir das mal ansehen habe.

Da muss ich mich dann aber wundern, Du willst Leute aus der Firma schmeißen, wegen etwas, dass Du seit Jahren nicht gesehen/bewertet hast?
+5
Warp01.07.21 16:36
Tom Macintosh
Mit dieser Einstellung läufst du heutzutage durchaus in die Gefahr ohne geeignete!! Mitarbeiter dazustehen. Wenn ich in leitender Position wäre und würde meine Mitarbeiter auf diesen Seiten sehen würde ich mir Gedanken machen warum das so ist und diese auf der Suche nach einer neuen Stelle sind.
Ansonsten sehe ich das wie Rosember und hatte da auch schon manche überraschende Kontakte gewonnen.
0
Tom Macintosh
Tom Macintosh01.07.21 19:36
Hi,

naja ich finde das halt komisch, wenn man einen guten Job hat, sehr gut verdient und sich dann auf solchen Portalen rumtreibt.

Ja, es gibt mit Sicherheit ja auch andere... haben wir ja oben schon gesehen. Zeitverträge oder eben noch Jung und unverbraucht auf der Suche nach einem besseren Job. Vielleicht bin ich mit 50 da auch zu alt Obwohl ich technisch doch eigentlich sehr versiert bin. Datenschutz wird bei mir halt auch hoch geschrieben. Daher würde so etwas für mich auch nicht in Frage kommen.

Klar, kann man bestimmte Spezialisten auch auf solchen Plattformen finden. Es gibt ja auch viele Freiberufler die damit bestimmt gute Kunden finden.
0
Legoman
Legoman02.07.21 08:21
Wer ein Leben lang im gleichen Job / auf der gleichen Position bleibt, entwickelt sich nicht weiter.
Und wenn die nächste Stufe der Leiter in einen anderen Bereich führt, sollte der Chef dem auch nicht im Weg stehen.
Ein Weggang ist immer auch eine Aufstiegschance für den nächsten.
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adiga
adiga02.07.21 09:44
Jeder scheint diese Portale anders zu nutzen, was ja auch legitim ist. Wie bereits beschrieben, suche ich nicht nach einem anderen Job. Angebote lehne ich dankend ab.

Für mich persönlich ist es eine Art Übersicht über mein Netzwerk zu haben, welches sich über alle fünf bewohnten Kontinente erstreckt. Nicht jede dieser Personen sehe ich jährlich. Aber über LinkedIn (Xing ist ja eher DACH lastig), kann ich trotzdem den Kontakt pflegen und sehe auch Veränderungen im (Arbeits-)Leben meiner Kontakte.

Natürlich könnte ich meine Kontakte auch lokal in einer Datenbank oder im Telefonbuch pflegen, aber dann kriege ich keine Neuigkeiten oder Veränderungen mit.
+1

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