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Stellungnahme: Tim Cook zur Milliardenforderung der EU-Kommission

Nur Stunden nach der Bekanntgabe, dass die EU-Kommission die Steuervereinbarungen zwischen Apple und Irland als illegal betrachtet und Nachzahlungsforderungen von bis zu 13 Milliarden Euro an den irischen Fiskus möglich sind, hat sich Apple-CEO mit einer Stellungnahme an die »Apple-Community« der Europäischen Union gewendet. Darin verteidigt er die Vereinbarungen mit Irland und betont die besondere Steuermoral des Unternehmens.

»Verheerende Folgen für Souveränität und Arbeitsplätze«
„Die Europäische Kommission hat einen Versuch gestartet, die Geschichte von Apple in Europa umzuschreiben, die irischen Steuergesetze zu ignorieren und dadurch das internationale Steuersystem zu kippen“, heißt es in alarmierendem Ton in dem Brief, der über die Apple-Webseite der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die umstrittenen Vereinbarungen, in deren Endergebnis Apple nur geringe einstellige Steuersätze abführen musste, seien nicht nur für Apple, sondern für alle Unternehmen in Irland möglich gewesen. „Wir haben niemals nach irgendwelchen besonderen Regelungen gefragt, noch haben wir jemals welche erhalten.“ Die Aufforderung, Steuern in Milliardenhöhe nachzuzahlen, lehnt Cook wenig überraschend ab. Sowohl Apple als auch Irland wollen gegen die Entscheidung der Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager Berufung einlegen.



Tim Cook führt weiter aus, wie stark Irland und die Region um Cork im Speziellen und Europa im Allgemeinen von der Ansiedlung Apples vor Ort profitiert hat. Über 1,5 Millionen nachhaltige Arbeitsplätze seien mittelbar auf Apples Aktivitäten in Irland zurückzuführen. Um die Steuerfragen für multinationale Konzerne endgültig zu klären, ruft Cook zu einer internationalen Steuerreform auf. Grundlage solle sein, dass jegliche Gewinne dort versteuert werden, wo sie anfallen. Apple halte dies auch so - der meiste Gewinn entstehe durch die Forschungsarbeit in Kalifornien, weswegen das Unternehmen die mit Abstand meisten Steuern in den USA zahle. Dieses Prinzip nachträglich zu ändern, wie es die EU-Kommission nun fordere, habe die »schädlichsten Effekte« auf Arbeitsplätze in Europa. „Würde der Empfehlung der Kommission gefolgt werden, wäre jedes Unternehmen in Irland und Europa mit einem Mal davon bedroht, nach Gesetzen besteuert zu werden, die nie existierten“, so Cook. Die Entscheidung der Kommission gefährde die Souveränität Irlands in der Europäischen Union und habe verheerende Folgen für die Rechtssicherheit in Europa.

Apple und die Steuerdebatte
Cooks Schritt, mit einem solchen Brief an die Öffentlichkeit zu treten, weist auf die Ernsthaftigkeit hin, mit der Apple die weltweiten Steuerdebatten nimmt. Der Apple-CEO weiß, dass seine Firma oftmals im Zentrum der Kritik geht, wenn es um Steuervermeidungsvorwürfe geht. Stets betonte er in Interviews, dass Apple jeden Cent an Steuern zahle, den es den Staaten schuldig sei.

Bei der Entscheidung der Europäischen Kommission geht es übrigens weder um Steuerhinterziehungsvorwürfe - Apple muss keine Strafe zahlen, sondern angeblich fällige Steuern nachzahlen - noch um ungerechtfertigt niedrige Unternehmenssteuern. Grundlage ist lediglich die EU-Bestimmung, wonach spezielle Steuerdeals mit Einzelunternehmen, die nicht allen anderen Wettbewerbern offen stehen, nicht rechtens seien. Problematisch sei also nicht, dass Apple trotz eines Unternehmenssteuersatzes von 12,5 Prozent nur etwas unter 1 Prozent zahlte, sondern dass nicht alle Unternehmen so wenig zahlen mussten.

Kommentare

Sam
Sam30.08.16 15:30
[…]sondern dass nicht alle Unternehmen so wenig zahlen mussten.[…]
folglich alle andern geld zurück bekommen sollten?
Kein Slogan angegeben.
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struffsky
struffsky30.08.16 15:39
… in deren Endergebnis Apple nur geringe einstellige Steuersätze abführen …
9,99 €
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penumbra30.08.16 15:40
kapiere ich nicht. Wenn eigentlich 12,5% anfallen sollten (wie für andere), Apple aber <1% gezahlt hat, dann ist die Sachlage doch eigentlich klar, oder? Egal, ob dafür nun eine spezielle Absprache getroffen wurde oder nicht - wenn der Umsatz gemacht wurde, sind eben die Steuern fällig.
enjoy life in full trains
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gfhfkgfhfk30.08.16 15:41
Die EU verlangt, daß für alle Unternehmen die gleichen Steuergesetze gültig sind. Die Steuerminderung für Apple gilt als unzulässige Subventions und muß daher rückerstattet werden. Das war bisher in jedem Fall in der EU so.
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jlattke30.08.16 15:41
Das ist der Unterschied wenn die Europäer versuchen ein US-Unternehmen zurechtzuweisen und wenn die USA so etwas mit einem europäischen Laden machen!
VW vs. USA = Firma am Rand des Ruins
EU vs. Apple = Fuck you EU!

(Mir ist klar das dies nicht ohne weiteres vergleichbar ist. Aber mit EIGENEN Unternehmen sind die USA weitaus handzahmer: Harley Davidson hat noch länger als VW in ähnlicher Weise beschissen, darüber hat sich niemand wirklich auch nur annähernd echauffiert)

Was micht hier ärgert, ist eigentlich, das in den USA sofort ein Duckmäusertum vor den dortigen Behörden erwartet wird. Und jeder Satz, jedes einzelne Wort, sofort auf der Goldwaage landet. Umgekehrt erlauben sich aber amerikanische Unternehmen einen relativ rüden Ton ggü europäischen Institutionen. Das ist einfach kein Benehmen auf Augenhöhe …
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Black Mac
Black Mac30.08.16 15:46
jlattke
Umgekehrt erlauben sich aber amerikanische Unternehmen einen relativ rüden Ton ggü europäischen Institutionen. Das ist einfach kein Benehmen auf Augenhöhe …
Die EU ist ja auch nicht auf Augenhöhe mit den USA. Das geht nur ab und zu vergessen.
P.S.: Apple kann keine Dienste.
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jens
jens30.08.16 15:46
Das Double Irish With a Dutch Sandwich ist eine Strategie zur Steuervermeidung multinationaler Konzerne, durch die auf Gewinne kaum oder keine Steuern gezahlt werden. Die Legalität der Methode ist umstritten.[1]
" Darin verteidigt [Tim Cook] die Vereinbarungen mit Irland und betont die besondere Steuermoral des Unternehmens."

Das von Apple verwendete "Steuermodell"...
Darf sich jeder ausssuchen, wie es um die Steuermoral eines Unternehmens bestellt ist, daß 17.000 Handstände unternimmt, um maximal wenig zahlen zu müssen...

Wikipedia:
Unter Ausnutzung nationaler Besonderheiten des europäischen Steuerrechts werden dabei Gewinne in Länder mit vergleichsweise geringen effektiven Steuersätzen verlagert. Dazu werden Briefkastenunternehmen in Steueroasen gegründet. Unter den verschiedenen Strategien der Steuervermeidung gilt dieses Konzept als besonders umstritten.[2] Der irische Finanzminister Michael Noonan plant die Abschaffung von Unternehmen ohne Steuersitz, wodurch diese Strategie nicht mehr funktionieren würde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Irish_With_a_Dutch_Sandwich
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LoCal
LoCal30.08.16 15:46
penumbra
Apple aber <1% gezahlt

Du hast "gering einstellig" nicht verstanden! Das bedeutet nicht weniger als 1% sondern irgendwas zwischen 1 und 4%!
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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Schweizer
Schweizer30.08.16 15:48
jlattke
Das ist der Unterschied wenn die Europäer versuchen ein US-Unternehmen zurechtzuweisen und wenn die USA selbes mit einem europäischen Laden machen!
VW vs. USA = Firma am Rand des Ruins
EU vs. Apple = Fuck you EU!

VW am Rande des Ruins? Wie kommst du auf so etwas?
Und ganz ehrlich, VW hat Betrogen, während Apple hier Steuervergünstigungen angeboten wurden (was kein Betrug von Apple höchstens von Irrland ist)



gfhfkgfhfk
Die EU verlangt, daß für alle Unternehmen die gleichen Steuergesetze gültig sind. Die Steuerminderung für Apple gilt als unzulässige Subventions und muß daher rückerstattet werden. Das war bisher in jedem Fall in der EU so.

Ist doch auch richtig so.
Es kann nicht sein das Dr. med dent Müller (Einkommen 200.000) pro Jahr nur 10.00 EUR steuern zahlt. Während sein Kollege Dr. med dent Schneider 70.000 EUR bezahlen muss und dass nur weil der Müller seine Finanzamtsachbearbeiterin gebum***st hat und da durch bessere Konditionen aushandeln konnte.

Das selbe sollte oder muss für Firmen gelten, egal ob Apple, Amazon, Microsoft und Co.
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AppleUser2013
AppleUser201330.08.16 15:51
Ist es nicht so, daß Apple auch viel Geld ins Ausland transferiert und im eigenen Land Schulden macht, weil das günstiger ist, als in den USA Steuern zu zahlen?

Sry, aber ich finde es wichtig, daß es keine Sonderkonditionen für Unternehmen gibt...
Arbeitsplätze werden dadurch nicht gesichert. (Erinnert sich noch wer an Nokia)...
Und Apple hat ja den Itunes Briefkasten aus Luxenburg auch abgezogen...
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gfhfkgfhfk30.08.16 15:52
Schweizer
… während Apple hier Steuervergünstigungen angeboten wurden (was kein Betrug von Apple höchstens von Irrland ist)
Wenn 13 Milliarden eingespart wurden, steht immer der Verdacht im Raum, daß die Entscheidungsträger in irgend einer Form "bedacht" wurden. Nur strafrechtliche Ermittlungen sind nicht Aufgabe der EU, die EU Kommission wacht nur über den Wettbewerb.
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LoCal
LoCal30.08.16 15:56
jlattke

VW ist nicht am Rande des Ruins …

Und das Problem ist hier wirklich ein anderes.

Irland hat Apple ein Angebot gemacht und Apple hat es angenommen. Nun soll dieses Angebot ungültig sein und Apple den Fehler ausbügeln. Klingt für mich nicht sonderlich gerecht!

VW wiederum hat bewusst betrogen und wurde erwischt. Dass alle anderen Großserienhersteller das auch gemacht haben interessiert leider keinen … an VW wird halt das Exempel statuiert.
Und Europa unterscheidet sich da nicht von den USA, wenn juckt hier denn, dass Opel, Renault, Mercedes, PSA das gleiche gemacht haben?
Ich hab zwar keine Lösung, doch ich bewundere dein Problem
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high-and-fly
high-and-fly30.08.16 15:58
Es hätte mich auch gewundert, wenn nicht wieder "die Arbeitsplätze" ins Spiel kommen...
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MacStarTrader
MacStarTrader30.08.16 15:59
Viel schlimmer ist doch, dass Apple seine mehr als 200 Mrd. völlig aus dem Verkehr gezogen hat. Unser Geld, was wir für Apple Produkte in die Stores getragen haben, sind vom Geldkreislauf völlig entzogen. Das wird gar nicht mehr reinvestiert. Dabei könnte Apple so viel sinnvolles damit tun...

z.B. jedem seiner Kunden diesen Wacaco Coffee on the GO beim Kauf einen neunen iPhones dazu geben (Werbebanner hier rechts ...)


teuersatz zwischen 0,005 und 1,0 Prozent

Laut der EU-Wettbewerbskommissarin lief der Apple-Deal mit Irland darauf hinaus, dass sich der effektive Steuersatz des Unternehmens auf Gewinne in Europa zwischen 0,005 und 1,0 Prozent bewegte.

Die Deals gehen auf das Jahr 1991 zurück und wurden 2007 erneuert. Apple und zahlreiche andere amerikanische Unternehmen bringen im Ausland verdientes Geld nicht ins Heimatland, weil dabei 35 bis 40 Prozent des Betrags an den Fiskus gehen würden.
#MacStarTrader (Twitter)
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Eventus
Eventus30.08.16 16:03
gfhfkgfhfk
Die EU verlangt, daß für alle Unternehmen die gleichen Steuergesetze gültig sind. Die Steuerminderung für Apple gilt als unzulässige Subventions und muß daher rückerstattet werden. Das war bisher in jedem Fall in der EU so.
Wusste das Irland? Wenn nein, wieso nicht? Wenn ja, wieso kann es zu Lasten des Kunden/Steuerzahlers nachträglich korrigieren, was es zuvor bewusst gesetzeswidrig mit ihm vereinbart hatte?
Live long and prosper! 🖖
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Eventus
Eventus30.08.16 16:11
MacStarTrader
Viel schlimmer ist doch, dass Apple seine mehr als 200 Mrd. völlig aus dem Verkehr gezogen hat. Unser Geld, was wir für Apple Produkte in die Stores getragen haben, sind vom Geldkreislauf völlig entzogen. Das wird gar nicht mehr reinvestiert. Dabei könnte Apple so viel sinnvolles damit tun...
Wie kann man gegen Unternehmen, die Geld mutmasslich nicht im Kreislauf halten, schimpfen, nicht aber gegen Staaten und Bürokraten, die immer wieder unvorstellbar viel Geldwert (Volksvermögen!) vernichten!?

Vielleicht sollte Apple Geld dafür verlangen, dass es solche Summen aufbewahrt. 🤑 In Zeiten der Negativzinse ist das nämlich ein teueres Unterfangen.
Live long and prosper! 🖖
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piik30.08.16 16:14
Wow, mit der Argumentation macht Cook Apple maximal unsymphatisch.
Es interessiert Europa einen Scheiß, dass "die Region um Cork" nette Arbeitsplätze für ein Almosen bekam. Und wennn Apple nur in den USA Steuern zahlen will, wegen der "Entwicklung dort", sollte dann Telekom, BMW, VW, Mercedes, Bosch und alle anderen nichtamerikanischen Firmen in den USA auch keine Steuern mehr zahlen, da deren produkte ja wohl auch überwiegend nicht in den USA entwickelt wurden. Das ist eine krude Logik, die dem Argumentieren um des Sparens willen verbrochen wird.
Das Einzige zusätzlich Erwähnenswerte ist, dass unsere europäischen Politiker, die hierauf Einfluss haben, der Untreue wegen angeklagt werden sollten, denn sie lassen so eine miese Steuerpolitik zu.
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leseratte30.08.16 16:15
Wenn Irland Apple diesen Steuerdeal gewährt hat, kann die EU doch nicht Apple für deren Verfehlungen belangen. Das ist meines Erachtens absurd. Warum hat die EU nicht früher reagiert?? Das zeigt für mich verdächtig Richtung Vergeltung für Strafen gegen EU Unternehmungen seitens der USA. Kindergarten XXL
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Black Mac
Black Mac30.08.16 16:16
Eventus
MacStarTrader
Viel schlimmer ist doch, dass Apple seine mehr als 200 Mrd. völlig aus dem Verkehr gezogen hat. Unser Geld, was wir für Apple Produkte in die Stores getragen haben, sind vom Geldkreislauf völlig entzogen. Das wird gar nicht mehr reinvestiert. Dabei könnte Apple so viel sinnvolles damit tun...
Wie kann man gegen Unternehmen, die Geld mutmasslich nicht im Kreislauf halten, schimpfen, nicht aber gegen Staaten und Bürokraten, die immer wieder unvorstellbar viel Geldwert (Volksvermögen!) vernichten!?
Der Einwand von MacStarTrader ist nicht von der Hand zu weisen: Apple entzieht dem Geldkreislauf Unsummen. Wenn hingegen ein Staat sein Geld verlocht und in falsche Projekte investiert, profitieren davon trotzdem die Unternehmer und Handwerker, die den Zaster wiederum in Umlauf halten. So funktioniert der Markt.

Apple ist hingegen so anti-kapitalistisch wie Dagobert Duck. Doch der Rubel muss rollen!
P.S.: Apple kann keine Dienste.
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ilig
ilig30.08.16 16:21
piik
Und wennn Apple nur in den USA Steuern zahlen will, wegen der "Entwicklung dort", sollte dann Telekom, BMW, VW, Mercedes, Bosch und alle anderen nichtamerikanischen Firmen in den USA auch keine Steuern mehr zahlen, da deren produkte ja wohl auch überwiegend nicht in den USA entwickelt wurden.
Kann es sein, dass Du Cooks Aussage nich verstanden hast?
Um die Steuerfragen für multinationale Konzerne endgültig zu klären, ruft Cook zu einer internationalen Steuerreform auf. Grundlage solle sein, dass jegliche Gewinne dort versteuert werden, wo sie anfallen. Apple halte dies auch so - der meiste Gewinn entstehe durch die Forschungsarbeit in Kalifornien, weswegen das Unternehmen die mit Abstand meisten Steuern in den USA zahle.
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Philantrop
Philantrop30.08.16 16:25
"Grundlage solle sein, dass jegliche Gewinne dort versteuert werden, wo sie anfallen. Apple halte dies auch so - der meiste Gewinn entstehe durch die Forschungsarbeit in Kalifornien, weswegen das Unternehmen die mit Abstand meisten Steuern in den USA zahle. "

Die Logik ist schon hart und tut echt weh.
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CAPTN HIRNI
CAPTN HIRNI30.08.16 16:26
Black Mac
Apple entzieht dem Geldkreislauf Unsummen. Wenn hingegen ein Staat sein Geld verlocht und in falsche Projekte investiert, profitieren davon trotzdem die Unternehmer und Handwerker, die den Zaster wiederum in Umlauf halten. So funktioniert der Markt.
Die Mär vom Geldkreislauf ... Nein, so funktioniert uneffizienter Staatskapitalismus und der ist marktfeindlich. Der Markt braucht keinen Staat. Je mehr Staat, desto weniger Markt!
Tim Cook muss weg. Make Apple Great Again.
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pünktchen
pünktchen30.08.16 16:35
Der Markt braucht kein Staat - oh man, du machst deinem Nick ja alle Ehre Captn Hirni.

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Zum Thema: Puha! Ich hatte schon befürchtet Tim Cook würde mich jetzt anbetteln ihm beim Steuernachzahlen zu helfen.
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jensche30.08.16 16:37
Jetzt kann Tim zeigen wie ein guter Buchhalter er ist... duck und weg.
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jlattke30.08.16 16:40
@LoCal
Kommt auf den Blickwinkel an.

Stimmt nicht so ganz: Apple hat ZUSAMMEN mit einem einzelnen Staat bewusst eine Art rechtsfreien Raum "geschaffen" in dem man das umgesetzt hat was Herr Cook gerne hätte: niedrigste Steuern. Und das eben nicht in dem er mal eine Anschaffung absetzt, sondern indem er sein Geld so oft um den Erdball rotieren lässt, bis allen Beteiligten schwindlig ist … Das was die machen ist absolut verständlich. Aber auch absolut daneben.

Ich meine ja vor allem das hier ein Ungleichgewicht im Umgang herrscht. Die USA (aber z.B. auch Frankreich oder Italien) sind ziemlich protektionistisch veranlagt was solche Dinge ggü "Ihren" Unternehmen angeht. Und von europäischen Unternehmen wird hier die totale Unterwerfung erwartet. Während ein US-Unternehmen sich mal grundsätzlich hinstellt und eben erklärt dass das alles Unfug ist. Und um auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren benötigt man Respekt. Den bekomme ich auch wenn ich mit einem deutlich größeren Partner verhandele … oder eben auch nicht.

(OT: kam meine Mail bei Dir an?)
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sierkb30.08.16 16:42
lattke:

Die EU bzw. EU-Kommission kann Zähne zeigen, wenn sie will. Und genau das beobachten die USA durchaus sehr genau und mit Anerkennung und Respekt. Die EU-Kommission schafft da nämlich durchaus Dinge, die sie in den USA eigentlich auch schon lange und schon längst machen müssten, sie dort dazu aber nicht den Mut aufbringen bzw. der so sehr tiefgehende Lobbyismus viele Dinge einfach lähmt, bremst und nicht vorankommen lässt.

Siehe dazu auch die vor Jahren gewesene legendäre Kraftprobe mit Microsoft unter der Leitung von Neelie Kroes. Das hatte ihr damals weltweiten Respekt eingebracht, auch und gerade aus den USA. Dass sie es schaffte, Microsoft in die Schranken zu weisen und ihnen zu zeigen, wer der eigentliche Herr im Ring ist. Die USA hatten das nicht geschafft, waren zuvor an genau derselben Aufgabe nach mehrfachen Versuchen kläglich gescheitert – Microsoft sollte eigentlich zerschlagen werden wegen nachgewiesenem Marktmachtmissbrauch, das Gerichtsurteil gab's bereits dank eines starken und sich nicht kirremachen lassenden Richters und für Microsoft ziemlich unangenehmen Gerichtsprozessen, die Bill Gates alles andere als gut aussehen ließen, er gab da eine jämmerliche Figur ab (die eines beim Schummeln erwischten Schuljungen, ganz ähnlich der Steuergerichtsprozesse, die da jüngst in Irland liefen gegen Amazon). Mit der Amtsübernahme von G.W.Bush wurde dieser Richter leider aber flugs ausgetauscht gegen einen, der Microsoft wohlgesonnen war, der hob das Zerschlagungs-Urteil flugs wieder auf, Microsoft blieb straffrei.

Erst das lange Jahre dauernde Verfahren der EU Kommission gegen Microsoft brachte Microsoft, das sich für unbesiegbar hielt damals, Demut und Manieren bei - zunächst ignorierte Microsoft die EU-Strafen, da wurden sie dann einfach mal eben verdoppelt wegen Nichtachtung derselben, weitere Erhöhung drohte. Auf einmal lenkte Microsoft ein, gab sich handzahm, fügte sich, kooperierte, wurde auf einmal pro-aktiv. Das Samba-Projekt profitiert davon bis zum heutigen Tage, inzwischen ist Microsoft da sogar Mitglied im Team, arbeitet an Samba mit, bringt sich sogar aktiv ein, fördert und sponsort Samba.

Die EU und EU-Kommission wird nur ernst genommen und mit Respekt behandelt, grad' von den USA, wenn sie hart und unnachgiebig sind und sich nicht weichkochen lassen. Ansonsten nicht. Vertreter der USA sagen das sogar ganz offen: die sind interessiert an einer harten, starken EU als Partner auf gleicher Augenhöhe, die sich zu behaupten und durchzusetzen weiß, nicht an einer schwachen, weichen, die sich von den USA und Russland vor sich hertreiben lässt.
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penumbra30.08.16 16:43
Philantrop
"Grundlage solle sein, dass jegliche Gewinne dort versteuert werden, wo sie anfallen. Apple halte dies auch so - der meiste Gewinn entstehe durch die Forschungsarbeit in Kalifornien, weswegen das Unternehmen die mit Abstand meisten Steuern in den USA zahle. "

Die Logik ist schon hart und tut echt weh.
und ist dabei schon beinahe unverschämt.
Es sollte doch jedem klar sein, dass die Gewinne erst durch die Verkäufe enstehen und nicht duch die vorherige Entwicklung.
enjoy life in full trains
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jlattke30.08.16 16:50
@sierkb
Danke das Du auf meinen Punkt eingehst und nicht diskutierst ob das nun direkt vergleichbar ist Ich finde eben vor allem spannend welches Benehmen von einem Delinquenten auf der einen Seite des Atlantiks erwartet wird, und welche Attitüde eben diese auf der anderen Seite an den Tag legen, recht spannend.
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Radmutter30.08.16 16:59
LoCal
jlattke

VW ist nicht am Rande des Ruins …

Und das Problem ist hier wirklich ein anderes.

Irland hat Apple ein Angebot gemacht und Apple hat es angenommen. Nun soll dieses Angebot ungültig sein und Apple den Fehler ausbügeln. Klingt für mich nicht sonderlich gerecht!

VW wiederum hat bewusst betrogen und wurde erwischt. Dass alle anderen Großserienhersteller das auch gemacht haben interessiert leider keinen … an VW wird halt das Exempel statuiert.
Und Europa unterscheidet sich da nicht von den USA, wenn juckt hier denn, dass Opel, Renault, Mercedes, PSA das gleiche gemacht haben?

Ich denke, Apple hat seinerzeit das "Angebot" von Irland genau geprüft und gewusst, auf was man sich da einlässt. Wenn nicht, Lehrgeld zahlen.
Die USA wird sich das aber nicht gefallen lassen, sie bellt nicht nur, sondern beisst auch zu! Der Wirtschaftskrieg läuft schon lange und offenbart sich in solch hässlichem Geschehen immer häufiger. Übrigens versuchen und praktizieren auch EU Firmen pervertierte Steuervermeidung.
Bis, wenn überhaubt, die 13 Milliarden fließen, dauerts bestimmt noch bis zum Iphone 15. 😏
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Bruni
Bruni30.08.16 17:02
LoCal
Irland hat Apple ein Angebot gemacht und Apple hat es angenommen. Nun soll dieses Angebot ungültig sein und Apple den Fehler ausbügeln. Klingt für mich nicht sonderlich gerecht!

So sehe ich das auch.
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