"Steuer-Urlaub": Apple kann möglicherweise Auslandsvermögen in die USA holen
Apple ist hoch verschuldet - und sitzt dennoch auf einem Barvermögen von mehr als 150 Milliarden Dollar. Was
nach einem Widerspruch klingt, lässt sich einfach auflösen. Der Großteil des Vermögens liegt im Ausland; sobald Apple dieses aber in die USA überführt, müssten annähernd 40 Milliarden Dollar an Steuern abgeführt werden. Es war daher für Apple günstiger, fast 30 Milliarden Dollar Schulden aufzunehmen und damit Aktien zurückzukaufen, als das Geld ins eigene Land zu transferieren. Seit Jahren drängen zahlreiche große US-Konzerne die Regierung, ihnen Steuererleichterungen zu gewähren, damit die Abermilliarden an Auslandsvermögen in die Heimat geholt werden können.
Nun könnte dies tatsächlich möglich werden. Spitzenvertreter der Demokraten und Republikaner gaben an, über "Tax Holidays" zu beraten und einen
gewissen Zeitraum einzuräumen, in dem nicht jene 35% Unternehmenssteuern anfallen, die Kern der ganzen Problematik sind. Im Jahr 2004 gab es schon einmal eine ähnliche Sonderregel; anstatt 35 Prozent Steuern mussten Unternehmen nur 5,25 Prozent an den Staat abführen. Noch nicht klar ist, ob man sich erneut auf eine solche Regelung einigen kann und wie die genauen Bedingungen aussehen. Die Beratungen werden sich noch monatelang ziehen, vor Herbst ist mit keiner Entscheidung zu rechnen. Im Falle einer Einigung sollen die Steuereinnahmen übrigens dazu genutzt werden, marode US-Highways zu sanieren.
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