Steuervorteile gewährt: Apple und Indien kommen sich näher
Es ist für ein ausländisches Unternehmen nicht ganz einfach, in Indien Fuß zu fassen. Aber offensichtlich ist es Apple der Mühe wert. Mit Zöllen sichert sich der Subkontinent gegen zu billiges Angebot aus dem Ausland ab, fordert für eine Absenkung ein gewisses Maß an Produktion vor Ort, was Arbeitsplätze generieren würde. Apple war bereit, diesen Weg zu gehen, und erhielt nun als Gegenleistung tatsächlich ein Angebot von der Regierung.
Seit einigen Tagen arbeitet in Bangalore eine Fabrik des Apple-Partners Wistron, in dem eine »kleine Menge« von iPhone SE für den indischen Markt produziert wird (MTN berichtete:
). Zwar hatte Apple eigentlich vorgehabt, die Befreiung von sämtlichen Importzöllen für die Dauer von 15 Jahren zur Bedingung zu machen, doch Indien lehnte diese Forderung ab. Dass Apple die Fabrik trotzdem in Betrieb nahm, zeigt, wie viel Profit man sich von einer starken Präsenz in dem Land verspricht.
Jetzt hat die indische Regierung einem Bericht von Reuters zufolge das Angebot zur Importsteuerbefreiung unterbreitet. Allerdings betreffe dieses nur Smartphone-Komponenten, die nicht vor Ort hergestellt werden könnten. Außerdem verlangt Indien regelmäßige Ausweitungen der Wertschöpfungen, konkret nach drei, fünf, sieben und zehn Jahren. Es ist noch nicht bekannt, ob Apple auf diesen Vorschlag eingegangen ist.
Nachdem Apple in China den Anschluss zu verlieren droht, hofft das Management darauf, in dem zweiten Milliardenmarkt der Zukunft eine gute Ausgangsposition für den erwarteten Aufschwung und die stark steigende Smartphone-Nachfrage zu erzielen.
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