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Steve Jobs’ Tochter über ihren Vater: „Ich hatte Angst vor ihm, liebte ihn aber auch abgöttisch“

Lisa Brennan-Jobs beschäftigt sich in ihrer am 4. September erscheinenden Autobiographie „Small Fry“ insbesondere mit ihrem problematischen Verhältnis zu Steve Jobs, der sie in ihren frühen Lebensjahren zunächst nicht als seine leibliche Tochter anerkannte. Im Interview mit der New York Times spricht Brennan-Jobs über einzelne Passagen des Buches und versichert, dass sie ihrem Vater trotz der oft schwierigen Vater-Tochter-Situation vergeben hat. Zudem wünscht sie sich, Jobs’ gesamtes Vermögen an die Bill & Melinda Gates Foundation stiften zu können.


„Ein differenziertes Porträt einer Familie“
Die ersten veröffentlichten Auszüge von „Small Fry“ sorgten bereits für Schlagzeilen. Dinge wie der Umstand, dass der Apple-Mitbegründer lange gegenüber Brennan-Jobs leugnete, Apples Lisa-Rechner nach seiner Tochter benannt zu haben, nur um es bei einem Essen mit U2-Sänger Bono im Jahr 2005 doch zuzugeben, ließen Jobs in einem schlechten Licht erscheinen. Zudem zeichnet das Werk Steve Jobs nicht gerade als liebevollen Vater.

Auch im Gespräch mit der New York Times erzählt Brennan-Jobs von einigen für Steve Jobs wenig schmeichelhaften Episoden – darunter ein Moment, in dem der frühere Apple-Chef seine Tochter offenbar dazu zwang, zuzusehen, wie er seine Frau auf sehr intime Art küsste. Auch verschwand er mit Brennan-Jobs immer mal wieder aus Restaurants, ohne zu bezahlen und erzählte ihr zudem, sie werde nichts von seinem Geld erben. Schlussendlich erhielt sie aber die gleiche Summe aus Jobs’ Vermögen wie seine anderen Kinder. Doch Brennan-Jobs möchte das Buch nicht als Abrechnung mit ihrem Vater verstanden wissen. Im Gegenteil gehe es ihr darum, zu zeigen, dass sie ihm trotz aller widrigen Umstände verziehen hat. Ohnehin sei das Werk keine Aneinanderreihung von Steve-Jobs-Anekdoten, sondern ein „differenziertes Porträt einer Familie“.

Jobs' Tod wie ein melodramatisches Filmende
Ihre Mutter Chrisann Brennan wird im Buch als ein „Freigeist“ beschrieben, der die Kreativität der Tochter förderte, doch auch hitzköpfig sein konnte und sich nicht immer um Brennan-Jobs kümmerte. „Es war schrecklich, das über mich zu lesen,“ so die Reaktion von Chrisann Brennan. „Aber sie (Lisa; Anm. d. Red.) hat Recht.“ Lisa veranschaulicht ihrer Mutter zufolge gar nicht das ganze Ausmaß des Familienchaos’, das ihre Kindheit prägte, sondern gibt sich noch vergleichsweise ausgleichend. Entsprechend enthält „Small Fry“ auch positive Episoden über Steve Jobs – etwa, als er auf einem Schulausflug seiner Tochter nach Japan unangekündigt vor Ort erschien, mit ihr einen Ausflug machte und über Gott und die Welt sprach. „Ich hatte zwar Angst vor ihm, liebte ihn gleichzeitig aber auch abgöttisch.“ Der Tod von Jobs sei fast wie das Ende eines Melodrams im Kino gewesen, da er sie kurz vorher emotional um Vergebung für die Zeit bat, in der er nicht für sie da war. Und sie habe ihm inzwischen auch vergeben.

Sie fing ihre Arbeit an dem Buch kurz nach Jobs’ Tod im Herbst 2011 an. Dazu kehrte sie mehrmals in das Silicon Valley zurück, um Bekannte und Familienmitglieder für „Small Fry“ zu interviewen. Auch eine Ex-Freundin von Steve Jobs kam zu Wort. Um das Werk so zu gestalten, wie sie es sich vorstellte, wechselte sie im Laufe der Arbeit den Verlag und nahm dafür eigenen Angaben zufolge eine um 90 Prozent geringere Vorauszahlung in Kauf.

Kommentare

marco m.
marco m.24.08.18 15:17
Na sicher, das ganze Vermögen spenden. Der war gut!
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
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pünktchen
pünktchen24.08.18 15:29
Musst ja nicht von dir auf andere schliessen.
+8
marco m.
marco m.24.08.18 16:59
Wer spendet denn sein gesamtes Vermögen? Was machst du dann? Unter der Brücke wohnen?
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
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pünktchen
pünktchen24.08.18 17:33
Sie spricht davon das Vermögen ihres Vaters zu stiften und nicht ihr eigenes. Ganz eventuell ist sie ja auch in der Lage selbst für sich zu sorgen. Soll ja vorkommen mit 40.
+3
marco m.
marco m.24.08.18 17:44
Das ist mir schon klar, sie spricht aber nicht nur von sich selbst. Wenn es um das gesamte Vermögen geht, dann ist ja nicht nur ihr Anteil gemeint, sondern auch der Anteil der anderen Kinder, und seiner Frau.
Das ist so viel, da muß keiner mehr Arbeiten. Wer gibt das denn freiwillig ab? Gut, außer Frau Brennan-Jobs.
Chevy Chase: Twenty years ago, we had Steve Jobs, Johnny Cash and Bob Hope. Now we have no jobs, no cash, and no hope. Please, don't let Kevin Bacon die!
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pünktchen
pünktchen24.08.18 17:56
Sehr viele Leute wollen arbeiten weil das ihrem Leben Sinn und Struktur gibt. Es gibt auch Lottogewinner die brav weiter malochen gehen und nichts an ihrem Lebenswandel ändern. Und selbst wenn die Erben Jobs das nicht wollen und sich ein paar Millionen beiseite legen bleiben immer noch über 99% des Vermögens über die man gar nicht sinnvoll für seinen persönlichen Konsum verbraten kann. Warum sollte man die nicht stiften?
0
nane
nane24.08.18 17:59
"...Zudem wünscht sie sich..."
Es ist "nur" ihr Wunsch, dass heisst nicht, dass das Realität wird. Warum sollte Sie "Zugriff" auf das Vermögen von SJ haben? Unabhängig davon, tolle Idee.
Das Leben ist ein langer Traum, an dessen Ende kein Wecker klingelt.
+1
Weia
Weia24.08.18 18:40
Keiner liest hier den New-York-Times-Artikel, sondern alle spekulieren lieber wild und teils misanthropisch rum.

Die Kinder von Steve Jobs haben alle jeweils ein paar Millionen von ihm geerbt, und zwar alle inklusive Lisa gleich viel, entgegen seiner Aussage zu Lebezeiten.

Seine Frau wird auch ein paar Millionen geerbt haben, das steht nicht näher in dem Artikel.

Aber den überwiegenden Teil seines Vermögens, also die „eigentlichen Milliarden“, hat Jobs in einen Trust gesteckt, den seine Frau verwaltet. Um dieses „Vermögen von Jobs“ geht es. Und Lisa sagt, würde sie (und nicht Steves Frau) diese Trust-Milliarden verwalten, würde sie sie der Bill & Melinda-Gates-Stiftung überschreiben. Das ist alles. Um das persönliche Erbe von Frau und Kindern geht es überhaupt nicht.
“I don’t care” is such an easy lie. (The Warning, “Satisfied”)
+10
pünktchen
pünktchen24.08.18 22:49
Seine Witwe wird das auch nicht einfach machen können. Die verwaltet zwar den Trust aber muss dabei ja Regeln folgen die wir nicht kennen. Wir wissen nicht mal wer eigentlich Nutzniesser des Trusts ist - vermutlich Jobs Familie aber nichts genaues weiss man nicht.

Aktueller Börsenwert des Trusts: etwa 20 Milliarden $.
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Kappatoo25.08.18 13:05
Wie viele Apple Aktien halten denn die Jobs eigentlich noch? Oder sind die auch alle in diesem Trust?
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pünktchen
pünktchen27.08.18 09:08
Es waren mal 5.5 Millionen und die sind alle in Trusts gelandet. Ein viel grösserer Brocken war allerdings die Beteiligung an Disney seit der Übernahme von Pixar und die verteilten sich wie folgt:
According to a regulatory filing, as of July 2, 2014, the Disney holdings of the former Steven P. Jobs Trust had been transferred to five trusts. The bulk of the holdings, 128,566,602 Disney shares, were held by the Laurene Powell Jobs Trust, although she was the sole trustee of all five trusts, beneficially owning 130,181,925 Disney shares.

Trusts named for Powell Jobs and Jobs’ three biological children — Eve Claire, Erin and Reed Paul — each held 461,521 Disney shares. A trust named for Lisa Nicole Brennan-Jobs, Steve’s daughter from an earlier relationship, held 230,760 Disney shares.
...
The latest filing from Powell Jobs shows that as of Dec. 31, 2016, she has cut her beneficial stake down to 64,320,416 Disney shares, or a 4.0% stake. ... Now that her holdings have fallen to less than 5%, Powell Jobs is no longer required to reveal her transactions with Disney shares. She could sell all of them without publicly disclosing.


Die 5% Regel gilt auch für die Apple-Aktien, ob die Jobs-Trusts also noch irgendwelche Aktien von den mal 0.7% an Apple halten weiss man nicht.
+2

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