Steve Jobs hasste Mäuse mit mehreren Tasten
Der iMac war 1998 für Apple der Wendepunkt zum Guten nach vielen Jahren des Misserfolgs – die mitgelieferte Puck-Maus erhielt jedoch desaströse Bewertungen von Nutzern und Experten. Grund genug, ein Team mit der Entwicklung einer neuen Maus zu beauftragen. Der 1999 verpflichtete Experte für Hardware-Design Abraham Farag berichtet nun, dass der Nachfolger der Puck-Maus – die Apple Pro Mouse – gar keine Maustaste mehr hatte.
Steve Jobs sei zu einer Präsentation diverser Maus-Designs mit mehreren Buttons erschienen und habe sämtliche Entwürfe gehasst – wörtlich sagte er: „Welche Idioten arbeiten an dem Projekt?“. Das Team um Farag erwiderte, dass die Apple Marketing-Abteilung eine Mehrtasten-Maus in Auftrag gegeben habe. Steve Jobs habe darauf einen seiner gefürchteten Wutausbrüche bekommen: „Ich bin Marketing! Apple hat ein Ein-Mann-Marketing-Team – und dieses Produkt machen wir nicht!“. Farag konnte von vorne beginnen.
Die nächste Vorstellung von Maus-Prototypen begeisterte Jobs ebenfalls nicht – bis er sah, dass eine der Mäuse gar keinen Button hatte. „Das ist genial!“, sagte Jobs.
„Eine gute UI braucht sowieso nicht mehr als eine Taste.“ Die tastenlose Maus, auf die Jobs sich bezog, war von den Entwicklern gar nicht als Prototyp vorgesehen, da für die Anordnung der Buttons vor dem Treffen schlicht nicht mehr genügend Zeit war. Farag berichtet, dass die Maus wie ein „grauer Klumpen“ ausgesehen habe. Aus diesem Klumpen entwickelte Apple schließlich die Pro Mouse ohne Button, die die unpopuläre Puck-Maus ablöste und lange Zeit die von Apple gelieferte Standardmaus blieb. Der User klickte – ähnlich wie bei der Magic Mouse – mit der gesamten Oberfläche.
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