Steve Jobs wollte Yahoo kaufen - und keinen Apple-Fernseher anbieten
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Die inzwischen deaktivierte, zuvor aber überraschend
lang ausgefallene Amazon-Vorschau zum neuen Buch über das Leben von Steve Jobs bot für kurze Zeit Zugriff auf zahlreiche Episoden und Geschichten. Ob nun als geschickter Marketing-Trick oder aus Versehen: Zumindest spricht sich jetzt herum, dass "Becoming Steve Jobs" auch für die Leser neue Informationen bietet, die Walter Isaacsons Jobs-Biografie aufmerksam studiert haben. Der Verleger des Buches (Fast Company) hatte übrigens rasch auf die Frühveröffentlichung reagiert und manche der Passagen anschießend offiziell freigegeben.
Unbekannt war zum Beispiel, dass Steve Jobs gerne Yahoo übernommen hätte. Zusammen mit Bob Iger von Disney diskutierte er die Pläne, die
Apple direkt einen Platz im Suchmaschinenmarkt verschafft hätten. Für Apple ebenfalls interessant waren die Kalender- und Maildienste - also genau jene Dienste, die beim missglückten Marktstart von MobileMe zu den Problemfällen zählten. Der Ausgang der Überlegungen ist allerdings bekannt: Zwar lieferte Yahoo Daten für das iPhone (z.B. Aktienkurse), eine intensivere Zusammenarbeit kam jedoch nicht zustande. Auch im Suchmaschinenmarkt musste sich Apple weiter auf andere Anbieter verlassen und konnte nicht mit einer eigenen Suchmaschine antreten.
Walter Isaacsons Jobs-Biografie erwähnte, dass Steve Jobs endlich einen Weg gefunden habe,
wie sich Fernseher komfortabel und intuitiv bedienen lassen. Dies wurde vor drei Jahren als Bestätigung dafür angesehen, nicht mehr lange auf einen Apple-Fernseher warten zu müssen. Inzwischen sind die Gerüchte aber vollständig verstummt und es bleibt unbekannt, ob es solche Pläne überhaupt gab oder ob das Projekt irgendwann abgebrochen wurde. Im neuen Buch ist hingegen zu lesen, Jobs habe nie die Absicht gehabt, einen Apple-Fernseher auf den Markt zu bringen. Gegenüber Jony Ive lautete die Aussage: "Ich mag Fernsehen einfach nicht. Apple wird nie wieder einen Fernseher herstellen." Das Wort "wieder" bezog sich auf den erfolglosen 20th Anniversary Mac, der über einen integrierten TV-Tuner verfügte.
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