Steve Wozniak verklagt YouTube wegen Bitcoin-Betrugsvideos
Steve Wozniak geht juristisch gegen YouTube vor. Dem Apple-Mitgründer zufolge erlaubte der Video-Streamingdienst Kriminellen monatelang, seinen Namen und Aufnahmen von ihm zum Bitcoin-Scamming zu verwenden. Es soll sich dabei um bei YouTube hochgeladene Videos handeln, die einem ähnlichen Betrugsschema folgen wie die Masche, die kürzlich bei Twitter grassierte.
Betrüger werben mit Wozniak-Clips für Bitcoin-BetrugBetrüger nutzten in ihren Clips Fotos und Videos von Wozniak, um YouTube-Nutzer davon zu überzeugen, dass der Apple-Mitgründer eine live ablaufende Werbeaktion starte. Videos mit Wozniak-Aufnahmen forderten Nutzer dazu auf, Bitcoins zu schicken. Gleichzeitig versprach der jeweilige Clip, den Anwendern den doppelten Betrag der von ihnen transferierten Bitcoins zurückzuzahlen.
Der vor Gericht des San Mateo County (Kalifornien) eingereichten Anklageschrift
zufolge erhielten die Betroffenen selbstredend keine Rückzahlung des doppelten Betrags, nachdem sie ihre Kryptowährung an den vermeintlichen Steve Wozniak veräußert hatten. Das Geld war unwiederbringlich weg.
Auch Bill Gates und Elon Musk betroffenWozniak hat die Klage gemeinsam mit 17 anderen Geschädigten eingereicht. Außer der treibenden Kraft hinter dem Apple II, der das Unternehmen aus Cupertino 1985 verließ, beinhalten andere Betrugsvideos zudem Aufnahmen von Microsoft-Mitgründer Bill Gates und Tesla-CEO Elon Musk. Auch diese Führungspersönlichkeiten baten YouTube-Nutzer vermeintlich darum, ihnen Bitcoins zu schicken.
„YouTube reagierte nicht auf meine Beschwerden“Der Apple-Mitgründer und seine Mitkläger gehen vor Gericht, weil YouTube die beanstandeten Clips nicht entfernte. Trotz diverser Anfragen habe der Streamingdienst nicht reagiert, so Wozniak. Twitter hingegen habe vor kurzer Zeit gezeigt, wie schnell ein Plattformanbieter bei entsprechenden Betrugsmaschen Maßnahmen ergreifen kann. Das soziale Netzwerk sei noch am gleichen Tag aktiv geworden, als die Accounts von Persönlichkeiten wie dem früheren US-Präsidenten Barack Obama gehackt und zum Bitcoin-Betrug missbraucht wurden. Die Kriminellen kaperten zeitweise auch Apples Twitter-Account.
Die Klageschrift bittet das Gericht, YouTube und dessen Mutter-Unternehmen Alphabet aufzufordern, besagte Clips unverzüglich zu löschen und Nutzer vor dem Betrug zu warnen. Zudem geht es um Ausgleichszahlungen für entstandene Schäden. Alphabet äußerte sich bislang nicht zu den Vorwürfen.