Steve Wozniak wird 65 Jahre alt
Auch wenn
Apple eigentlich von drei Personen gegründet wurde, so nennt man als Väter des Unternehmens normalerweise nur Steve Jobs und Steve Wozniak. Ronald Wayne hatte sich hingegen bald wieder aus dem Unternehmen verabschiedet und ist auch nicht mehr in Erscheinung getreten. Steve Wozniak feiert heute seine 65. Geburtstag in San Jose, Kalifornien.
Bereits in der Schulzeit hatte Wozniak eine Amateurfunkstation sowie einen Taschenrechner gebaut, außerdem entwarf er neue Computer oder optimierte die Schaltpläne existierender Computer. Erstmals mit Steve Jobs in Kontakt kam Wozniak nach der Fertigstellung des "Cream Soda Computers", den Wozniak zusammen mit Bill Fernandez entwickelt hatte. Fernandez sorgte dafür, dass Wozniak den ebenfalls technikbegeisterten Jobs kennen lernte.
PhreakingEin Fehler im System des AT&T-Netzes führte zu Wozniaks und Jobs' erstem Verkaufserfolg. Mit den "Blue Boxes" war es möglich, kostenlose Anrufe zu führen - der Pfeifton eines viergestrichenen E reichte, um das Netz der 70er Jahre zu überlisten. Jenes "Phreaking" erfreute sich wachsender Beliebtheit und es gab zahlreiche Abnehmer, die eine von Wozniak entworfene Blue Box kauften. Nach einem Umsatz von 6000 Dollar gaben die beiden das Geschäft allerdings auf, nachdem sie beinahe von der Polizei gefasst worden wären. Anderen Anbietern von Blue Boxes erging es schlechter, die Haftstrafen lagen bei bis zu fünf Jahren. Eine bekannte Geschichte ist, dass sich Wozniak als Henry Kissinger ausgab und beinahe mit dem Papst telefoniert hätte - der zu diesem Zeitpunkt jedoch leider schon schlief. Woz und Jobs mit ihrem ersten Produkt:
Wozniak entwickelt BreakoutNach seinem abgebrochenen Studium arbeite Wozniak als Ingenieur bei HP und konstruierte wissenschaftliche Taschenrechner. In der Freizeit jedoch entwickelte er Videospiele, mit denen er Atari beeindrucken konnte. Bei Atari kamen Wozniak und Jobs erneut miteinander in Kontakt. Steve Jobs zog den Auftrag ans Land, einen Konkurrenten des beliebten Spiels "Pong" zu entwickeln. In nur vier Tagen stellte Wozniak das Videospiel "Breakout" fertig - und erhielt dafür 350 Dollar, also angeblich die Hälfte des Honorars. Steve Jobs hatte allerdings 5000 Dollar eingestrichen und Wozniak eine falsche Summe genannt. Erst sehr viel später fand Wozniak heraus, was wirklich finanziell abgelaufen war.
Ein zusammengesetzter Apple I
Apple I und Apple-GründungNach dem Besuch des Homebrew Computer Club begann Wozniak mit der Entwicklung eines neues Computers, der für jedermann zugänglich sein soll. Wozniak orientierte sich dabei am Altair 8800 und stellte noch 1975 den ersten Apple I fertig. Am 1. April 1976 gründete er zusammen mit Steve Jobs und Ron Wayne die Apple Computer Company mit einem Startkapital von 1.300 US-Dollar. Der Apple I bescherte Steve Wozniak schon bald ein höheres Einkommen als bei HP, so dass er schließlich HP verließ, um sich auf die Forschung und Entwicklung bei Apple zu konzentrieren. Es folgten unter anderem der Apple II mit Farben- und Grafik-Darstellung, ein BASIC-Interpreter, ein Diskettenlaufwerk und Apple DOS. Sein eigenwilliger Programmierstil erzeugte schnelle ressourcenschonende Programme, machte aber die Wartung für andere sehr schwierig.
Wozniak und Jobs in den 70ern - Apples Gründungsjahre
FlugzeugabsturzDurch einen Flugzeug-Absturz im Februar 1981 litt Wozniak zeitweise an Amnesie, hinterfragte sein Leben, heiratete schließlich, und holte seinen Universitätsabschluss nach. Zwei Jahre später kehrte er zur Entwicklungsabteilung von Apple zurück, zog sich aber 1985 schließlich größtenteils von Apple zurück. Wozniak verblieb aber als Mitarbeiter mit festem Einkommen Apple weiterhin verbunden.
Wozniaks Zeit nach Apple1987 gründete Steve Wozniak mit CL 9 ein kleines Unternehmen, welches die erste Universal-Fernbedienung auf den Markt brachte. Nebenbei war er aber auch als Lehrer für Fünfklässler tätig. 2001 folgte die Gründung von Wheels of Zeus, um GPS-basierte Produkte zu entwickeln, und kam in den Aufsichtsrat vom Sidekick-Hersteller Danger. Seit 2009 arbeitet er als Chef-Forscher beim Datenspeicher-Spezialisten Fusion-io. Zudem veröffentlichte er 2006 sein Autobiographie unter dem recht langen Titel "iWoz: From Computer Geek to Cult Icon: How I Invented the Personal Computer, Co-Founded Apple, and Had Fun Doing It" (Zum deutschsprachigen Buch auf Amazon:
). 2011 erhielt Wozniak die Ehrendoktorwürde der Michigan State University.