Stiftung Warentest veröffentlicht schwache Testergebnisse des iPhone Xs (Max)
Die neuen iPhone-Modelle haben die Experten der Stiftung Warentest im Schnelltest nicht vollends überzeugt. Sie
argumentieren, die Innovationen rechtfertigten nicht die hohen Preise. Die Tester kritisieren unter anderem die Sprachqualität und Netzempfindlichkeit, für Design und Kamera gibt es hingegen Lob. In einem Test haben die iPhones jedoch aus ihrer Sicht komplett versagt.
Samsung-Flaggschiff bleibt ungeschlagenDie Stiftung Warentest leitet ihren Bericht mit einem kritischen Absatz über die so wörtlich "Mondpreise" der neuen Modelle ein. Zwar koste Samsungs Topmodell Note 9 ebenfalls 1000 Euro, stelle jedoch auch "das beste von uns je geprüfte Smartphone" dar. Die neuen iPhones kämen da nicht mit. Der Schnelltest beinhaltet noch keine abschließende Wertung, das Ergebnis der kompletten Testreihe veröffentlicht die Stiftung voraussichtlich in der nächsten Ausgabe ihres "test"-Magazins.
Stiftung lässt iPhone Xs fallenMit Verweis auf das Vorgängermodell, dem das Institut den traurigen Titel "zerbrechlichstes iPhone aller Zeiten" verliehen hatte, untersuchte das Warentest-Team die Robustheit der neuen Kandidaten. Sie ließen dazu das iPhone Xs und Xs Max fallen – jedes etwa 100 mal. Aus der dafür eigens konstruierten Falltrommel, die Stürze aus 80 Zentimetern Höhe simuliert, kam ein Xs nach 50 Umdrehungen mit gebrochenem Displayglas heraus. Ein anderes büßte die Kamera ein. Auch das Xs Max verließ den Teststand nach 50 Durchgängen mit lädiertem Bildschirm. Beim zweiten Max-Kandidat war die Rückseite nach 100 Stürzen zersplittert. Beide Modelle bestanden diese Tests nicht. Der Bericht spricht vom "Versagen" der Telefone. Im Vergleich hatte Samsungs 9er Serie nach 100 Stürzen nur leichte Blessuren. Das iPhone 8 erzielte seinerzeit sehr gute Ergebnisse in dem Test, während das Galaxy S8 scheiterte.
Netz- und Sprachqualität "mittelprächtig"Apple lege angesichts des Chat-Verhaltens moderner Nutzer keinen erhöhten Wert auf Sprachqualität, vermutet der Bericht. Im Test fiel sie "nur mittelprächtig" aus. Noch schlechter haben die Tester die Netzempfindlichkeit bewertet. In einem schwachen Mobilfunknetz könne das schon zu Empfangsproblemen führen, befürchten die Autoren. Positiv äußern sie sich hingegen über die Kamera und den Akku. Nur die Ladezeit fiel den Testern negativ auf, die Testobjekte hätten rund dreieinhalb Stunden zur kompletten Ladung der verbauten Akkus gebraucht. Mit einem 10-Watt-Netzteil könne man jedoch die Ladezeit auf gute zwei Stunden drücken.
Stiftung empfiehlt iPhone-8-ModelleIm Bericht zeigen sich die Autoren angetan vom Display der iPhones. Es zeige die Inhalte "superscharf" und kontrastreich, sie erwähnen jedoch auch die höhere Display-Auflösung der aktuellen Galaxy-Reihe. Ihr Fazit lautet: Die neuen iPhones sind teuer und halten nicht viel aus. Die 8er-Modelle hingegen seien robust und böten auch eine deutlich höhere Netzempfindlichkeit, zudem seien sie im Vergleich zum Schnäppchenpreis zu haben.