Stimmungsbild zum neuen iPad-Sortiment – gelungen oder nicht?
Apple hat das iPad-Sortiment aktualisiert – und zwar per Pressemitteilung und nicht wie von vielen erwartet auf dem "Show time"-Event. Somit wird dieser wohl vollständig Apples neue Dienste in den Vordergrund stellen und nicht noch Hardware als Garnierung bereithalten. Wie üblich ist die gesamte Branche nach Apple-Ankündigungen damit beschäftigt, die neuen Produkte ausgiebig zu diskutieren. Wir fassen in dieser Meldung das Stimmungsbild zusammen, welches sich in den bisherigen Kommentaren und Meinungsartikeln herausbildet.
Neue Logik der Baureihen (Überblick im Store:
)
Als Apple das iPad mini noch regelmäßiger aktualisierte, galt die Logik, dass iPads mit kleinerem Display auch zu niedrigeren Preisen angeboten wurden. Damit hat Apple nun ganz offensichtlich gebrochen. Wer sich für das iPad mini entscheidet, erhält nämlich nicht mehr das günstigste Tablet im Sortiment – sondern bezahlt 100 Euro mehr als für ein iPad 9,7". Für weitere 100 Euro gibt es dann das iPad Air mit 10,5"-Displaydiagonale. Der Sprung auf die nächste Stufe, also auf das iPad Pro, schlägt mit zusätzlichen 320 Euro zu Buche. Apple sortiert damit offensichtlich nach Leistungsfähigkeit, denn je schneller die Hardware, desto höher der Preis.
Viele Baureihen statt einfacher StrukturErneut wiederholte Apple eine Modellstrategie, die schon häufiger für Kritik sorgte. Anstatt zweier Baureihen (Pro, nicht Pro) mit je zwei Displaygrößen gibt es vier eigene Modelle. Ganz offensichtlich vorbei sind die Zeiten, in denen sich die Produktmatrix durch ein einfach zu überblickendes Quadranten-Modell abbilden ließ. Allerdings dominieren in Diskussionen momentan die Stimmen derer, die sich zumindest beim iPad nicht an der aktuellen Aufstellung stören. Immerhin sei recht schnell zu erkennen, was man für den jeweiligen Kaufpreis erhalte.
Apples Vergleichsdarstellung
Preis, Ausstattung, SpeicherRelativ wenig Kritik kommt in den Diskussionen über Apples Preisgestaltung auf – durchaus erwähnenswert, denn normalerweise ist das Preisschild immer Auslöser lautstarker Proteste. Diesmal konstatieren hingegen die meisten Diskussionsteilnehmer, Apple habe ein stimmiges Angebot auf die Beine gestellt. Lediglich der große Preissprung zwischen iPad Air (Touch ID, A12) und iPad Pro (Face ID, A12x) erscheint vielen dann noch etwas zu groß. Die Ausstattung des iPad Pro ist wesentlich besser, gepaart allerdings auch mit viel höheren Preisen.
Dass die neuen iPads nur den Apple Pencil der ersten Generation unterstützen, gilt vielen als ärgerliche Einschränkung (Video zu den Unterschieden zwischen Pencil 1 & 2:
). Ebenfalls sehr häufig zu hören ist die Beschwerde, Apple biete keine sinnvollen Speichergrößen an. In der Tat ist der Sprung von 64 auf 256 GB ohne Zwischenstufe enorm. 170 Euro zusätzlich kostet es beim iPad Air, sollten 64 GB nicht ausreichen. Allerdings kennt man diese Struktur bereits beim iPhone zur Genüge: Nur das XR ist mit 128 GB zu haben, bei den Serien XS und XS Max muss man sich ebenfalls zwischen 64 und 256 GB (bzw. 512 GB) entscheiden.
FazitBislang dominieren die positiven Einschätzungen zum aktuellen iPad-Sortiment. Auch wenn es wie üblich reichlich Diskussionsbedarf gibt, bescheinigen die meisten Teilnehmer, dass Apple eine gelungene Überarbeitung der Tablet-Sparte geglückt sei. Dies ist insofern ein wichtiges Urteil, da angeblich nun ein ganzes Jahr lang keine Änderungen mehr anstehen – Berichten zufolge fasst Apple das iPad Pro nämlich erst 2020 wieder an.