Die Pro-Version von Apples drahtlosen Ohrhörern kamen im Herbst 2019 auf den Markt; sie waren die ersten Modelle des Konzerns mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC). Nach kurzer Zeit meldeten sich unzufriedene Kunden: Knistern, Rauschen und Plopp-Geräusche waren zu hören. Teilweise verstärkten AirPods Umgebungsgeräusche, anstatt sie zu unterdrücken, oder die tiefen Frequenzen der wiedergegebenen Musik wurden reduziert. Die Störgeräusche traten vor allen Dingen dann auf, wenn die Ohrstöpsel bewegt wurden. Drei Kunden klagen nun gegen den Konzern wegen irreführender Werbung.


Die Klageschrift argumentiert: Wären den Klagenden vor dem Kauf die Probleme bewusst gewesen, hätten sie die Ohrhörer nicht gekauft – oder zumindest nicht zu dem aufgerufenen Preis. Apple bewarb AirPods Pro mit „überragender Sound-Qualität“ sowie „reinem, unglaublich klarem Klang“. Die Klageschrift wirft Apple vor, diese Werbeversprechen aufrechterhalten zu haben, obwohl Fälle mit Störgeräuschen bereits bekannt geworden waren. Auf diese Weise sei Käufern finanzieller Schaden entstanden. Die Anklageerhebung strebt den Status einer Sammelklage für alle betroffenen Kunden der Vereinigten Staaten an.

Apple tauschte aus
Berichte über Störgeräusche bei der ersten AirPods-Pro-Charge waren recht weit verbreitet. Apple versuchte zunächst, das Fehlverhalten mit Software-Updates zu beheben; als dies nicht von Erfolg gekrönt war, bot der Hersteller ein Austausch-Programm an. Es galt für alle AirPods-Pro-Ohrhörer der ersten Generation, welche vor Oktober 2020 hergestellt wurden, und war für zwei Jahre aufgelegt. Dabei werden betroffene Ohrhörer ersetzt, das Ladecase behalten die Kunden. Im Jahr 2021 verkündete der Konzern eine Verlängerung des Austauschprogramms: Bis zu drei Jahre ab Kaufdatum können AirPods-Pro-Besitzer der ersten Charge ihre Geräte umtauschen. Bis heute können Betroffene sich an Apple wenden, um ihre Ohrhörer auf eine Berechtigung zum Austausch überprüfen zu lassen.