Strategiewechsel bei Apple Music: Wie Apple die Nutzerzahl erhöhen möchte
Der legendäre Musik-Produzent und Beats-Mitgründer Jimmy Iovine gehörte zum Start von Apple Music im Jahr 2015 zu den wegweisenden Führungskräften, die den Kurs des Streamingdienstes vorgaben. Doch vor einigen Monaten zog sich Iovine aus dem Tagesgeschäft zurück und beteiligt sich seitdem nur noch als Berater an Apple Music.
Iovines Rückzug auf Raten ist einem Bericht zufolge nicht nur ein Personalwechsel, sondern zieht auch einen Strategiewechsel von Apples Musik-Angebot nach sich. Die Devise lautet: Zwar weniger Exklusiv-Inhalte, dafür aber mehr Zusammenarbeit mit Labels und Medienunternehmen.
Konsequenter die Nutzerzahl steigernApple soll momentan an mehreren Maßnahmen
arbeiten, um die Anzahl der Apple Music-Nutzer zu steigern und näher an den Branchenprimus Spotify zu rücken. Dazu zählt eine größere Investition in das strauchelnde US-Medienimperium iHeartMedia, dem hunderte Radiostationen, dutzende TV-Sender und diverse Streaming-Plattformen gehören.
Eines der damit zusammenhängenden Ziele Apples könnte sein, den Online-Sender Beats 1 auch via Radio zu übertragen, um Apple Music bei einer größeren Zielgruppe bekannt zu machen. Weniger wichtig werde dagegen das Angebot von exklusivem Content, den Iovine immer als eines der entscheidenden Zugpferde für den Erfolg von Apple Music sah.
Zusätzlich soll sich der produktive Austausch mit Musiklabels in letzter Zeit intensiviert haben. Laut eines namentlich nicht genannten, einflussreichen Mitarbeiters eines der großen drei Labels sei Apple inzwischen energischer darin, Deals mit Labels abzuschließen: „Sie nehmen die Zusammenarbeit mit uns ernster als zuvor und kommen laufend mit neuen Ideen. Vor zwei Jahren hätte Apple das noch nicht auf diese Weise gemacht.“
Apple Music zu Beginn ein „minderwertiges Produkt“Bezüglich des Starts von Apple Music im Jahr 2015 äußert der Label-Mitarbeiter eine klare Meinung: „Apple stolperte vor drei Jahren mit einem minderwertigen Produkt auf den Markt.“ Am verkorksten Marktstart und weiteren Unzulänglichkeiten habe der Streamingdienst – trotz Verbesserungen wie einem geänderten User Interface – bis heute zu kauen: „Apple Music ist nach wie vor nicht das spektakuläre Produkt, das iTunes einst war.“