Studie: 45 Prozent aller Passwörter lassen sich innerhalb einer Minute knacken
Passwörter stellen für viele Nutzer ein Ärgernis: Sie möchten sich einfach einloggen und wählen oftmals Codes, welche einigermaßen einfach zu erraten sind. Dabei gibt es eine ganze Reihe an Tools, die Anwender in dieser Sache Unterstützung anbieten und beispielsweise umfangreiche und schwer zu knackende Passwörter für jede Internetseite anbieten. Auf dem Mac und den iDevices ist dieses Feature längst fest im System integriert. Eine von den Sicherheitsforschern von Kaspersky durchgeführte
Untersuchung zeigt nun, wie es um die Sicherheit vieler Kennwörter bestellt ist, wenn sie mit einem Brute-Force-Angriff geknackt werden sollen.
Ratsam: Alphanumerische Codes mit SonderzeichenWas geschieht, wenn man 193 Millionen echte Passwörter, welche im Darknet zu finden sind und als MD5-Hashes vorliegen, mit einer Nvidia Geforce RTX 4090 zu identifizieren versucht? Kaspersky ging dieser Frage nach und warf einen genauen Blick auf ein im Darknet gefundenes Bündel an 193 Millionen echten Passwörtern. Die meisten davon (28 Prozent) enthalten eine alphanumerische Zeichenfolge mit Sonderzeichen. Diese sind natürlich am schwierigsten zu knacken: Für 85 Prozent der Codes bedarf es mehr als ein Jahr, um sie zu identifizieren. Dabei ist selbstverständlich die Länge der Passwörter maßgeblich: Liegt diese bei unter zehn Zeichen, erfolgt das Aufspüren per Brute-Force-Methode zum Teil deutlich schneller. Eine Ziffernfolge ist erwartungsgemäß besonders unsicher: 94 Prozent dieser Kennwörter ließen sich innerhalb einer Minute feststellen.
45 Prozent der Passwörter in unter einer Minute identifiziertKaspersky setzte auch auf Algorithmen, um mit den Brute-Force-Angriffen möglichst eindrucksvolle Ergebnisse zu erzielen. Mit dem effizientesten Algorithmus war es den Forschern möglich, 45 Prozent der Passwörter in der Stichprobe binnen 60 Minuten zu knacken. Knapp ein Viertel der Passwörter erwies sich als robust und benötigt mindestens ein Jahr, um erraten zu werden.
Als Achillesferse entpuppen sich oftmals Namen, markante Ziffernfolgen oder beliebte Wörter, die im Passwort auftauchen. Kaspersky rät dazu, Codes mit Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern sowie Sonderzeichen zu verwenden, wie das etwa Passwort-Manager tun. Ferner sollte eine Zeichenfolge niemals auf mehrere Internetseiten zum Einsatz kommen.