Studie: Apple-Nutzer werden häufiger Opfer von Malware – und sind sehr leichtsinnig
Der Mac galt seit jeher als sicheres System gegenüber Malware, immerhin betrafen fast alle kursierenden Viren vorrangig nur Windows-Computer. Selbiges Gefühl haben iPhone-Nutzer ebenfalls, denn Apple wird im Marketing nicht müde, die sicherheitstechnische Überlegenheit zu betonen. Einer aktuellen Studie des MDM-Spezialisten Jamf zufolge sieht die Realität aber inzwischen etwas weniger eindeutig aus. Apple-Nutzer werden zunehmend Opfer von Malware, sowohl bei Privatanwendern als auch in Unternehmen. Für die steigenden Fallzahlen sorgt aber nicht nur immer mehr Trojaner oder sonstige digitale Schädlinge angesichts steigenden Interesses an den Apple-Plattformen, sondern ein ebenso kritischer Aspekt: Große Sorglosigkeit.
Essenzielle Einstellungen werden ignoriertDie besten Sicherheitsfunktionen helfen nichts, wenn man sie ignoriere – so ein Fazit von
Jamf. Bei der Befragung kam heraus, dass kritische Features wie die FileVault-Verschlüsselung auf 36 Prozent der Geräte deaktiviert war. Firewalls zählen zwar zur Grundausstattung des Systems, doch 55 Prozent der Mac-Nutzer machen davon keinen Gebrauch.
Bei 25 Prozent der Unternehmen fand man Smartphones ohne Lockscreen, Zugriff war also ohne biometrische Authentifizierung oder PIN-Code möglich. Unter Privatnutzern hatten zwar 97 Prozent einen aktivierten Sperrbildschirm, was aber gleichzeitig bedeutet, bei 3 Prozent und somit vielen Millionen iPhones noch nicht einmal diesen einfachen, dennoch wirkungsvollen Schutz vorzufinden. Leider gibt es keine direkten Vergleichsdaten mit Android, allerdings suggeriert der Bericht größere Leichtfertigkeit bei Apple-Nutzern.
Bestes Mittel: Nur das aktuelle SystemNoch eine weitere Tendenz ist messbar, denn galten Apple-Nutzer stets als besonders Update-freudig und aktualisierten sofort auf neuere, sichere Versionen, mache sich etwas nachlassendes Interesse bemerkbar. iOS landet zwar weit vor Android, allerdings nähern sich die Werte leicht an. 40 Prozent der aktiven Geräte weisen Sicherheitslücken auf, die aktiv ausgenutzt werden – es wäre ein Leichtes, durch aktuelle Systeme derlei Einfallstore zu schließen, so Jamf.
Erfolgreiche AngriffeÜber alle Plattformen hinweg wurden im vergangenen Jahr 9 Prozent der Nutzer Opfer eines erfolgreichen Phishing-Angriffs. Da es sich bei derlei Angriffen um Szenarios handelt, die Leichtfertigkeit anstatt technische Lücken ausnutzen, sieht man erst recht, wie anfällig Anwender weiterhin sind. In 18 Prozent der erfassten Unternehmen kam es zu mindestens einem Fall, bei dem Mitarbeiter kritische Informationen auf einer gefälschten Seite eingaben – und damit potenziell großen Schaden anrichteten.