Studie: Bremst Apple ältere iPhones mit iOS-Updates absichtlich aus?
Manch iPhone-Kunde wird allein durch die Vorstellung einer neuen Generation des Apple-Smartphones zu einem Neukauf motiviert. Die meisten jedoch nutzen ihr iPhone jedoch so lange, bis es zu langsam und zu abgehängt ist, um den Ansprüchen des Alltags zu genügen. Immer wieder taucht dabei der Vorwurf auf, Apple sorge deswegen mit Absicht dafür, dass ältere Geräte mit jedem großen iOS-Update immer langsamer werden. Genau dieser Frage ist Futuremark nun in einer Zeitreihenstudie auf den Grund gegangen.
Mithilfe des Benchmark-Tools 3DMark prüften die Autoren immer wieder die Leistungsfähigkeit von CPU und GPU der iPhone-Generationen 5s, 6, 6s und 7 über den Zeitraum von eineinhalb Jahren und ermittelten monatliche Mittelwerte. Jeweils zum Erscheinungstermin wurden die neuen iOS-Versionen 10 und 11 aufgespielt. Das Ergebnis: Die ermittelten Benchmark-Punkte wichen zum Zeitpunkt der neuen iOS-Versionen nicht signifikant nach unten ab.
iOS-Updates bremsen nicht ausMitunter ging es nach einem Update sogar etwas nach oben, insbesondere bei der Grafikleistung von iPhone 6, 6s und 7 nach der Installation von iOS 11. Im CPU-Bereich ist dagegen stets ein Trend nach unten erkennbar, der allerdings unabhängig von iOS-Updates verläuft und dort keine großen Sprünge macht. „Wahrscheinlich wegen kleinerer iOS-Updates und anderer Faktoren“, vermuten die Studienautoren. Die Abnahme nach großen Updates sei so gering, dass sie ein Normalnutzer im Alltag nicht wahrnehmen dürfte.
Keine Abnahme der Leistung, aber Anstieg der Anforderungen?Wieso haben dann trotzdem viele iPhone-Kunden den Eindruck, unmittelbar nach einem größeren Update mit schlechterer Performance zurechtkommen zu müssen? Indirekt könne es tatsächlich mit den Neuerungen einer iOS-Version zu tun haben, so Futuremark. Etwa wenn Ressourcen-intensive neue Funktionen eingeführt werden; dann nimmt nicht die Leistungsfähigkeit der alten Geräte ab, sondern die Leistungsanforderungen der neuen Systeme zu. Außerdem könnten ältere App-Versionen mitunter nicht von optimierenden iOS-Features profitieren. Schließlich spiele oft auch ein psychologischer Aspekt eine Rolle. „Das Wissen, dass es ein neueres und verbessertes Modell auf dem Markt gibt, lässt einem das eigene Gerät dann veraltet vorkommen.“
Weiterführende Links: