Studie: Musik-CDs werden immer unbeliebter
Vor wenigen Tagen hatte die CD ihren 30. Geburtstag gefeiert. Auch wenn das Medium weiterhin allgegenwärtig ist, so zeigt sich schon seit längerer Zeit, dass die Beliebtheit der CD sowohl zur Datenspeicherung als auch in der Musikbranche kontinuierlich abnimmt. Eine neue Studie fasst diesen Trend in Zahlen. Danach gefragt,
ob man dem Verschwinden der CD nachtrauern würde, antwortete ungefähr die Hälfte der Teilnehmer mit "nein". Nur jedem zweiten User (51 Prozent) würde die Möglichkeit fehlen, Musik auf CD zu kaufen. Bei den Jüngeren bis 24 Jahren würden lediglich 39 Prozent der CD nachtrauern, in der Altersgruppe über 45 Jahre sind es 57 Prozent.
Die CD hat es in diesem Umfeld immer schwerer“, sagt BITKOM-Experte Michael Schidlack. Die CD ist ein Beispiel für die so genannte Virtualisierung von Produkten der Unterhaltungselektronik. Bestimmte Funktionen oder ganze Produktkategorien werden ins Netz verlagert. Fotoalben, Filmarchive und Musiksammlungen wandern aus den Regalen und Schränken in die Cloud. Auch MP3- oder CD-Player werden kaum noch gebraucht. MP3-Dateien können heute von allen Smartphones sowie neuen Autoradios, Hifi-Anlagen und Flachbildfernsehern abgespielt werden.
Ein weiterer Grund für das
abnehmende Interesse an CDs ist die gestiegene Klangqualität von Audiodateien. Bislang mussten sich Musikliebhaber entscheiden: Entweder setzten sie auf CDs und Schallplatten, deren Klang als Maßstab galt, oder sie luden sich Songs als MP3-Dateien aus dem Internet. Bei diesem Format ist die Klangqualität geringer, da die Dateien stark komprimiert sind. Doch die neuen hochauflösenden Web-Formate FLAC, AIFF und WMV können die Qualität der CD sogar übertreffen. „Wer großen Wert auf Klangqualität legt, hat mit den neuen Audio-Formaten eine Alternative, die der klassischen CD überlegen ist“, sagt Schidlack.
Derzeit werden CDs und MP3-Dateien auf der Festplatte
immer häufiger durch Streaming-Angebote ersetzt. Streaming stellt für Musikliebhaber ein attraktives Angebot dar, bei dem zudem keine urheberrechtlichen Probleme auftreten. Bei Streaming-Angeboten werden Songs in der Regel nicht auf dem eigenen Rechner gespeichert, sondern individuell fürs direkte Hören über eine Internetverbindung übertragen.
In Zukunft dürfte es in Deutschland deutlich mehr Nutzer solcher Dienste geben. Ein Grund für diese Entwicklung: BITKOM und die Verwertungsgesellschaft Gema hatten sich im vergangenen Dezember bei der Lizenzierung von Urheberrechten für Streaming-Angebote geeinigt. Damit haben deutsche Kunden Zugang zu vielen international etablierten Anbietern von Musik-Streamings. Schidlack: „Das Streaming wird den Musikmarkt ebenso revolutionieren, wie es vor 30 Jahren die CD getan hat.
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