Studie: Videostreaming-Markt wächst stark, Nutzer aber zunehmend frustriert
Die offizielle Bekanntgabe von Apples neuem Streamingdienst für Filme und Serien ist nur noch wenige Tage entfernt. Das Unternehmen kündigt am 25. März an, wie der Abo-Service gestaltet sein wird und welche Inhalte die Kunden erwarten können. Eine aktuelle Studie zur Stimmungslage von Streaming-Abonnenten zeichnet ein für Apple zwiespältiges Bild: Zwar ist der Markt für Video-Streaming schon jetzt groß und bietet zudem noch immenses Wachstumspotenzial – doch mehr und mehr Nutzer zeigen sich frustriert über die zunehmende Anzahl von Diensten und die damit einhergehende Verteilung von Inhalten auf immer mehr Anbieter.
Videostreaming weiter auf dem VormarschDie Studie des Consulting-Unternehmens Deloitte
untersuchte, wie US-Nutzer Streaming-Angebote verwenden und welche Meinung sie dazu haben. 69 Prozent aller befragten Studienteilnehmer verwenden inzwischen mindestens einen der Abo-Services. Vor einem Jahr waren es noch 55 Prozent. Der durchschnittliche amerikanische Streaming-Kunde nutzt momentan drei Video-Abos, darunter Netflix und den hierzulande nicht verfügbaren TV-Dienst Hulu.
Anbieterflut sorgt für NutzerfrustDoch das zunehmende Angebot konkurrierender Dienste bereitet den Nutzern immer mehr Kopfzerbrechen, da der Markt unübersichtlicher wird und eine größer werdende Fragmentierung des Contents stattfindet. Deloitte zufolge gibt es in den USA mittlerweile über 300 Streaming-Angebote, was ein großer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist.
Auch für die Platzhirsche des Marktes wie Netflix, Amazon Prime Video oder Hulu formiert sich mehr und mehr Konkurrenz. Nicht nur Apple startet bald ein eigenes Angebot – auch Disney hat für dieses Jahr ein Video-Abonnement angekündigt, das unter anderem begehrte Werke von Pixar, Lucasfilm and Marvel bietet. Außerdem sollen WarnerMedia und NBCUniversal entsprechende Dienste am vorbereiten sein.
Kampf um Inhalte verschärft sich zunehmendFür Nutzer besteht das große Problem der aktuellen Videostreaming-Entwicklung nicht nur darin, dass der Markt immer weniger überschaubar wird – auch Shows und Filme verteilen sich mehr und mehr auf verschiedene Anbieter. Anwender benötigen entsprechend eine zunehmend höhere Anzahl an Abos, um eine breite Palette an Inhalten der großen Studios sehen zu können.
Über die Hälfte der Befragten zeigen sich schon in der aktuellen Studie frustriert darüber, wenn Serien oder Filme aus dem Streaming-Portfolio ihres jeweiligen Anbieters verschwinden und dafür bei der Konkurrenz auftauchen. In Zukunft dürfte sich die Situation weiter verschärfen. Disney könnte etwa die gesamte Star Wars-Reihe und diverse Superhelden-Filme von Wettbewerbern abziehen und nur noch über den eigenen Service verfügbar machen.