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Studie: iCloud Mail & Co. fast blind für kritische Malware-Anhänge

Einen der Hauptverbreitungswege von schadhafter Software stellt immer noch das E-Mail-Postfach dar – und das bereits seit Jahrzehnten. Laut Studie sei es daher zunächst verwunderlich, warum die Service-Anbieter nichts dagegen zu unternehmen scheinen, Malware abzufangen und den Anwender zu schützen. Viren, Trojaner oder die neuerdings sehr beliebte Ransomware droht jeden Tag Millionen von Rechnern zu infizieren, weswegen sich Forscher auf die Suche nach der fortwährenden Ursache begaben. Hierzu stellte man 100 bösartige Anhänge zusammen, die sich in vier Hauptkategorien einordnen lassen und ließ sie auf die verschiedenen E-Mail-Anbieter los. Schnell wurde klar, dass sich die Schwachstelle bereits beim Scannen der Anhänge offenbarte.


Viele Formate im Test
Die Dateianhänge reichten von originalen Schadprogrammen vom „Malware Bazaar“ über leicht veränderte Varianten hin zu stark modifizierten und angepassten Versionen. Die nur wenig überarbeitete Malware wurde hierbei lediglich in ihrem Erscheinen leicht modifiziert, etwa bei den Metadaten oder den Dateiformaten. Für die stark abweichende Software setzten die Forscher jahrelang bewährte Angriffswerkzeuge ein, um die Malware zu "verschleiern". Zu guter Letzt versuchte man es ebenso mit einfachen makrogesteuerten Dokumente als vierte Hauptkategorie. Mit all den bösartigen Anwendungen im Gepäck, versuchten die Sicherheitsfachleute von SquareX, Adressaten über iCloud Mail, Yahoo! Mail, Outlook und Gmail zu erreichen. Bei gelungener Zustellung war stets von einer Bedrohung für den Anwender auszugehen, da die Anhänge dann vollkommen intakt beim Empfänger vorlagen. Für das Versenden nutzten die Forscher im Übrigen Proton Mail. Das Ergebnis der Studie lässt sich über die folgende Tabelle zusammenfassen, wobei nur sieben der insgesamt 100 Stichproben aufgelistet sind.

Stichprobenartige Übersicht der Ergebnisse von SquareX

Guten Service gibt es nicht umsonst
Nicht zugestellte E-Mails dürften als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Anbieter den Anhang detektiert und den Nutzer vor Schaden bewahrt habe, so die Studie. Das war leider nicht allzu häufig der Fall, nur bei schadhaften .xls-Files blieb die Zustellung bei Apples Mail-Service aus. Ian Thornton-Trump ist Sicherheitschef des Unternehmens Cyjax, welches sich auf Bedrohungsanalysen spezialisiert hat. Er liefert eine Erklärung, warum Anbieter offenbar keinen allzu großen Aufwand betreiben, diese Scanfunktion zu verbessern. Hierzu führte er einen Vergleich mit der Sicherheit von kostenlosen W-LAN-Netzwerken, etwa bei Starbucks, auf und kommt zum Schluss, im Gratis-Modell sei ein derartiger Schutz für die Anbieter nicht rentabel. Schließlich haben diese dafür Sorge zu tragen, dass bei Fehlalarmen ein technischer Support zur Seite steht, was bei einer millionenfachen Nutzerbasis kommerziell nicht tragbar wäre – zumindest gebührenfrei.

Kommentare

wicki
wicki09.04.24 08:49
Und wie immer frage ich mich "Cui bono"? Will da mal wieder jemand einen Virenscanner verkaufen? Oder einen E-Mail-Dienst?

Und überhaupt: ich glaube, viele Arten von Lösungen würde mehr Schaden (durch False-Positive) anrichten, als gut machen. Z.B. mein Provider Strato. Uber Strato kann man noch nicht mal *.txt-Dateien versenden (als Attachment von Apple-Mail), da dies von Strato als bösartig eingestuft und nicht ausgeliefert wird.

Wichtig wie immer: kein Windows, kein Outlook, kein Office und sehr viele Probleme verschwinden von alleine … und dann noch "nicht klicken".
Better necessarily means different.
+8
marm09.04.24 09:08
Forbes
Concerned that the vulnerabilities found during the research amounted to a cybersecurity loophole posing a threat to millions of email users, SquareX has updated its browser extension in a bid to help mitigate the malicious attachment risk. This update adds an “advanced in-browser malicious document scanning feature” which is currently in Beta and can be added to both Chrome and Edge browsers here, a web app version is also available here.
Das ist dann Story Telling. Wir haben ein Sicherheitsrisiko entdeckt und haben daher besorgt um die Nutzer eine Browser-Erweiterung gestrickt, 6 M bei Sequoia Capital eingesammelt und - tata 🎉 - hier ist das Ergebnis:
Dürfen wir Daten sammeln, um das Benutzererlebnis zu verbessern?
+2
haschuk09.04.24 09:16
wicki
...

Wichtig wie immer: kein Windows, kein Outlook, kein Office und sehr viele Probleme verschwinden von alleine … und dann noch "nicht klicken".

Willkommen in Deiner Blase, die Rrealität sieht leider anders aus.
-2
Der Mike
Der Mike09.04.24 10:56
haschuk
wicki
...

Wichtig wie immer: kein Windows, kein Outlook, kein Office und sehr viele Probleme verschwinden von alleine … und dann noch "nicht klicken".

Willkommen in Deiner Blase, die Rrealität sieht leider anders aus.

Damit ist allerdings schon mal 9x % gewonnen! Wichtig ist freilich besonders letzteres.

Ansonsten bitte erörtern. Ohne Schlangenöl-Quellen.
+1
Hot Mac
Hot Mac09.04.24 11:25
Das ist mal wieder ein Thread nach meinem Geschmack.
Leider ist es noch zu früh für Wein, aber auch schon zu spät für Bloody Mary. 😉
+4
Nebula
Nebula09.04.24 14:39
Das iCloud nichtmal einen trainierbaren Spamfilter hat, stört mich echt. Auch, dass ich zwar Aliase am Mac mit der Mail-App editieren kann, nicht aber die Server-Filter.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1

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