Superlist: Neue Listenverwaltung vom Wunderlist-Entwickler
Es war eine der ersten Erfolgsgeschichten des iOS App Stores: Die App Wunderlist kombinierte geräteübergreifende Synchronisation und Teamfähigkeiten mit einer intuitiven und schönen Oberfläche, die auf vielen Plattformen bereitstand. Nachdem man sich mit einer E-Mail-Adresse angemeldet hatte, war es ein Leichtes, Gruppenprojekte anzulegen und gemeinsam abzuhaken. Die Mac-App bekam im Jahr 2013 einen
Apple Design Award. Doch 2015 hatte das fröhliche Projekteverwalten ein Ende: Microsoft kaufte den Hersteller "6Wunderkinder" und integrierte eine reduzierte Version als Microsoft To-Do in ihr Office-365-Angebot. Wunderlist wurde nicht weiterentwickelt – im Jahr 2020 schaltete Microsoft die Server ab.
Bereits 2021 kündigte Firmengründer Christian Reber an, er würde die Rechte an der App gern zurückkaufen. Auch wenn das nicht gelingen wollte, ist er nun zurück – mit
Superlist. Im Vordergrund der Neuentwicklung steht wieder eine Erinnerungsliste. Beim ersten Ausprobieren zeigt sich bereits, dass Superlist sowohl für den Touchscreen als auch für die Tastatureingabe optimiert wurde. Am Mac kann man schnell eine Liste neuer Aufgaben herunterschreiben, ohne auf die Maus zu wechseln: Enter startet einen neuen Eintrag, die Tabulator-Taste legt einen Untereintrag an. Die abhakbaren Einträge strukturiert man durch Zwischenüberschriften und reichert sie mit Kommentaren an. Wer weitere Nutzer zum Team einlädt, kann ihnen Aufgaben direkt zuweisen.
Um eine Aufgabe mit Unterpunkten zu versehen, wischen iPhone-Nutzer sie nach links. Am Mac erscheinen sie in einer zusätzlichen Spalte.
Noch keine Windows-VersionDas Basis-Konto (für immer kostenlos) erlaubt das Teilen von fünf Listen mit jeweils fünf Nutzern, bis zu 10 MByte große Anhänge und maximal 500 MByte Gesamtspeicherplatz. Für 10 Euro pro Monat erweitert man den Speicherplatz auf 25 GByte, kann unendlich viele Listen mit maximal 25 Nutzern teilen und die diensteigene KI für die Listenerstellung nutzen. Aktuell unterstützt Superlist
iOS, Android sowie macOS (ab 10.15). Für andere Plattformen bietet Superlist eine Web-App. Für die Anmeldung nutzt man entweder eine E-Mail-Adresse, eine Apple-ID oder ein Google-Konto. Auffällig dabei: Aktuell gibt es noch keine native Windows-Fassung, auch eine Integration etwaiger Microsoft-Konten fehlt.
Alternative zu Erinnerungen?Die Entwicklung ist allerdings nicht stehen geblieben – mittlerweile beherrscht Apples hauseigene App viele Funktionen, die vor über einem Jahrzehnt den Reiz von Wunderlist ausmachten. So erlaubt die Erinnerungen-App gemeinsame Listenverwaltung. Eine Erinnerung kann mit Schlüsselwörtern, zeit- und ortsgebundenen Hinweisen versehen werden. Die lassen sich über die
iCloud-Website auch im Browser bedienen. Dafür braucht man lediglich eine Apple-ID – und muss mindestens einmal ein Apple-Gerät besessen haben: Der webbasierte iCloud-Account umfasst Notizen, Kontakte, iCloud Drive und iWork, aber die Erinnerungen fehlen.