Surface Studio zerlegt - Microsoft verbaut leistungsstarke Hardware im Miniformat
Die Präsentation von Microsofts iMac-Konkurrenten einen Tag vor Apples Einführung des neuen MacBook Pro sorgte für Aufregung. Das Surface Studio vereint nämlich auf elegante Weise einen kompakten Computer im Mac-mini-Format mit einem schwenkbaren Multitouch-Display. Ein Konzept, welches Apple eigenen Angaben zufolge und mit Blick auf die Touch Bar nicht verfolgen will. Nun hat iFixit ein Surface Studio, welches vorerst nur in Nordamerika erhältlich sein wird, in seine Bestandteile zerlegt.
Anders als beim iMac befindet sich die Hardware des Surface Studio nicht hinter dem Display, sondern im Fuß des All-in-one-Computers. Damit ähnelt der Aufbau dem iMac G4 bzw. dem Mac mini, birgt aber deutlich leistungsfähigere Hardware, die in der maximalen Ausstattung auch dem aktuellen iMac 5K teilweise davonziehen kann. Dies ist auch notwendig, denn das Surface Studio verfügt über ein hochauflösendes 28-Zoll-Display mit einer Auflösung von 4.500 x 3.000 Pixeln (4.5K). Das kommt zwar nicht ganz an das 5K-Display des iMac heran, bietet aber Multitouch-Bedienung mittels Stift und Finger.
Öffnet man die Unterseite, sind zunächst nur zwei relativ große Lüfter zu sehen, mit denen Prozessor und Grafikkarte gekühlt werden. Wenn dann auch die innere Abdeckung entfernt wurde, zeigen sich je nach Konfiguration Intels Skylake i5 oder i7 sowie Nvidias GeForce 965M oder 980M. Zudem sind auch ein M.2-SSD-Modul mit 64 GB Kapazität sowie eine 1-TB-Festplatte im 2,5-Zoll-Format untergebracht. Hervorzuheben ist auch der modulare SD-Kartenschacht, der sich somit theoretisch gegen andere Kartensysteme tauschen lässt.
Dagegen setzt sich auch bei Microsoft die Unsitte fort, nicht nur das VRAM für den Grafikchip auf dem Logicboard fest zu verlöten, sondern auch das reguläre RAM für den Prozessor. Eine nachträgliche Erweiterung des Arbeitsspeichers ist beim Surface Studio nicht möglich. Entsprechend ernüchternd
war auch schon das Fazit in Vorabtests. Mit einem höheren Einstiegspreis als der iMac ist das Surface Studio eigentlich nur für kreative Nutzer interessant, die ein Multitouch-Display in ihrer täglichen Arbeit benötigen.
Am Ende zeigt sich daher, dass Microsoft zwar konkurrenzfähige Hardware im Mac-mini-Format verbauen kann, preislich jedoch auch auch in neue High-End-Regionen vordringt. Ein Massenprodukt ist das Surface Studio also eher nicht.