Swift-Vater wechselt zu Google
Es ist ein turbulentes Jahr für den früheren Apple-Mitarbeiter Chris Lattner, der als Hauptverantwortlicher die Programmiersprache Swift mitentwickelte. Denn zum zweiten Mal innerhalb eines Dreivierteljahres wechselt er den Arbeitgeber und bringt somit einen dritten höchstprominenten Konzern in seine Vita. Nach Apple und dem E-Auto-Hersteller Tesla stellt ab kommende Woche nun Google seinen Arbeitsplatz.
Arbeit am »Gehirn«Konkret wird Lattner am Projekt »Google Brain« mitarbeiten. Dieses hat sich zum Ziel gesetzt, die Neuronenverbindungen des menschlichen Gehirns nachzuahmen, um Maschinenlernen und künstliche Intelligenz zu verbessern. Einem Tweet Lattners zufolge möchte er dafür sorgen, dass die Erkenntnisse aus dem Projekt für ein größeres Publikum verfügbar gemacht werden, damit sich das Thema KI »demokratisieren« könne. Mit scherzhafter Entrüstung stellte er beim Twittern fest, dass es aktuell in der riesigen Emoji-Bibliothek noch kein Gehirn gibt - dabei muss er nur noch kurz warten, denn mit Unicode 10 in iOS 11 ist ein entsprechendes Bildchen in der
Pipeline.
Chris Lattner begann seine Karriere an der University of Illinois at Urbana–Champaign und entwickelte die Compiler-Technologie LLVM. Dies war wahrscheinlich der Grund, warum ihn Apple im Jahr 2005 ins Team holte. Seine knapp zwölfjährige Anstellungen in Cupertino krönte er mit der Entwicklung der Apple-Programmiersprache Swift, welche Apple 2014 vorstellte. Auf seinen Weggang zur Jahreswende 2016/17 folgte die Beschäftigung bei Tesla als Verantwortlicher für die Autopilot-Software. Diese stellte allerdings nur ein kurzes Intermezzo dar, welches nach weniger als sechs Monaten bereits beendet war. Lattners Aussage zufolge passte die Stelle nicht gut zu ihm. Trotz seiner kommenden Beschäftigung bei Google Brain kann er übrigens auch weiter für Swift tätig sein, denn die Programmiersprache ist inzwischen Open Source.
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