T-Mobile will Anti-Robocall-Feature auch auf iPhones bringen
T-Mobile hat in Partnerschaft mit Comcast eine Technologie entwickelt, die „Robocalling“ und Werbe-Anrufe weitgehend verhindern soll. Während die Funktion zunächst nur Besitzern von ausgewählten Samsung- und LG-Smartphones zur Verfügung stehen wird, sollen Apple-Modelle folgen.
Anzahl automatisierter Anrufe nimmt zu Das Problem der „Robocalls“ steigt zumindest in den USA merklich an. gemeint sind damit Anrufe, die automatisch Nummern wählen und nach Annahme aufgenommene Nachrichten abspielen. Typischerweise machen sich politische Parteien und Telemarketing-Unternehmen diese Methode zunutze. Im vergangenen Monat zählten Anbieter 5,2 Milliarden solcher Anrufe in den USA, das entspricht 168,8 Millionen Robocalls pro Tag. Apple hat mit iOS 10 zwar Blockier- und Identifikationsfunktionen zum Schutz vor ungewollten Anrufen eingebunden, sie seien laut T-Mobile jedoch nicht leistungsstark genug, um Robocalls und Spam-Anrufe wirksam zu bekämpfen.
Das STRI/SHAKEN-System arbeitet mit Zwei-Wege-Authentifizierung über verschlüsselte Zertifikate.
System authentifiziert AnrufeDie neue Funktion von T-Mobile nutzt einen Industriestandard namens "Secure Telephony Identity Revisited (STIR) and Secure Handling of Asserted Information using toKENs (SHAKEN), die gemeinsam auch als STIR/SHAKEN bezeichnet wird. Das System nutzt digitale Zertifikate, die auf öffentlichten Kryptografie-Protokollen basieren, um festzustellen, ob die Rufnummer des Anrufers echt ist. Damit verhindert es, dass gefälschte Telefonnummern zum Einsatz kommen, um etwa dem Verbraucher vorzugaukeln, dessen Nachbar rufe gerade an. Die Zertifikate vergibt eine unabhängige Zertifizierungsstelle an die Telefondienstleister. Die Verifizierung läuft über das Dekodieren der verschlüsselten ID des Anrufs, nach dem Vergleich mit einer parallel versendeten Invite-Nachricht ist der erste Schritt vollzogen. Im zweiten Schritt kontrolliert das System über den öffentlichen Schlüssel das Zertifikat der ID.
In Deutschland verbotenIn Deutschland sind Anrufe zu Werbezwecken ohne die ausdrückliche Einwilligung der Angerufenen gesetzlich verboten. Diese Einwilligung muss dabei vor dem Anruf vorliegen und dem Konsumenten transparent und verständlich erklären, welches Unternehmen, welches Produkt mit dem Anruf bewerben möchte. Verstöße lassen sich
über die Bundenetzagentur melden. Sie kann in der Folge Bußgelder von bis zu 300.000 Euro verhängen.