TAG-Heuer-Chef: Apple Watch größte Bedrohung für traditionelle Uhren
Langsam wird es ernst für die Uhrenindustrie. Da die Apple Watch in etwa zwei Monaten in den Läden steht, bereiten sich die Hersteller traditioneller Uhren schon seit längerem auf die neue Konkurrenz aus dem Silicon Valley vor. Jean-Claude Biver, Chef des Schweizer Uhrenherstellers TAG Heuer, sprach in einem Interview jetzt das aus, was die meisten seiner Kollegen wohl auch denken: „Die Apple Watch ist ein fantastisches Produkt, eine unglaubliche Leistung.“ Zugleich sei die
Apple-Smartwatch aber auch die größte Bedrohung für traditionelle Zeitmesser im Preisbereich bis 2.000 US-Dollar.Bivers Kommentar überrascht insofern, als dass er noch im Herbst letzten Jahres nur abfällige Bemerkungen über die Apple Watch übrig hatte und diese als „von Studenten entworfen" und „zu feminin“ abtat. Im Interview bringt Biver aber nicht nur seine Bewunderung für die Apple Watch zum Ausdruck, sondern preist ebenso die kommende TAG-Heuer-Smartwatch an, welche Ende 2015 erscheinen soll: „Hardware und Software kommen aus dem Silicon Valley. Aber Idee, Design, Gehäuse, Krone und Zifferblatt kommen selbstverständlich von uns aus der Schweiz.“
Trotzdem wird der Uhrenhersteller bei der Smartwatch auf das
für TAG-Heuer-Uhren eigentlich obligatorische Label „Swiss Made“ (hergestellt in der Schweiz) verzichten müssen, da dafür mindestens 50 Prozent der Bestandteile aus schweizerischer Fabrikation stammen müssen – Auflagen, die eine Smartwatch nicht erfüllen kann. Biver sagt dazu: „Wir können die Chips, Anwendungen und Hardware nicht produzieren – niemand kann das in der Schweiz herstellen."
Die intelligente Armbanduhr von TAG Heuer enthalte unter anderem GPS, Gesundheits-Sensoren und markenspezifische Apps. Da auch schon andere Uhrenunternehmen wie Swatch und Fossil eigene Smartwatches ankündigten, können sich Uhrenfans auf ein spannendes Jahr 2015 freuen.
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