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TSMC: Sanktionsverstoß – der Apples Chipproduktion gefährdet?

Die Vereinigten Staaten haben im Mai 2024 ein Exportverbot gegen den Elektronikkonzern Huawei erlassen. Demnach darf kein amerikanischer Hersteller Komponenten an den chinesischen Telekommunikationsanbieter liefern. Dies gilt auch mittelbar: Wer mit Unterstützung von US-stämmigen Technologien Produkte herstellt, darf Huawei nicht beliefern. Laut Nachrichtenportal „The Information“ untersuchen amerikanische Handelsbehörden nun, ob der taiwanesische Halbleiterproduzent TSMC dieses Embargo gebrochen hat. Ein positiver Befund könnte Strafgebühren und schlimmstenfalls Importverbote bedeuten.


Als wahrscheinliche Ursache für die Untersuchung wird das Huawei Mate 60 gesehen. Das 2023 vorgestellte Smartphone des chinesischen Konzerns wurde mit einem 5G-Modem ausgeliefert. Allerdings ging man davon aus, dass chinesische Konzerne nicht in der Lage seien, eigene Mobilfunk-Chips mit Unterstützung des 5G-Standards zu produzieren. Zusätzlich geht die US-Handelsbehörde Hinweisen nach, demgemäß TSMC KI-Prozessoren an Huawei geliefert habe – ebenfalls unter Zuhilfenahme westlicher Technologie.

TSMC weist Vorwürfe zurück
Das US-Handelsministerium hat eine Untersuchung offiziell bisher nicht angekündigt. TSMC reagierte prompt auf die Presseberichte und erklärte, es sei ein gesetzestreues Unternehmen, welches die „Einhaltung von Vorschriften und Regulation ernst nehme, inklusive Exportkontrolle“. Der Bruch von Exportverboten kann hohe Strafgebühren bedeuten. Der amerikanische Konzern Seagate wurde etwa zur Zahlung von 300 Millionen US-Dollar verurteilt – für die Lieferung von 7 Millionen Festplatten an Huawei. Zusätzlich könnten US-Behörden Sanktionen gegen TSMC verhängen. Dann dürfte der taiwanesische Konzern nicht mehr für amerikanische Unternehmen produzieren, was sich auf iPhones und Macs auswirkte: Apple lässt einen großen Teil seiner SoCs von TSMC produzieren.

Wackelt Förderung für TSMC-Werk in Arizona?
TSMC hat angekündigt, bei einer eventuellen Untersuchung mit den US-Behörden zu kooperieren. Für den Auftragsfertiger steht viel auf dem Spiel, berichtet Ars Technica: Erst vor einem halben Jahr hat die US-Regierung eine Förderung von insgesamt 6,6 Milliarden US-Dollar für den Bau einer TSMC-Produktionsstätte in Phoenix angekündigt. Diese ist Teil des „CHIPS and Science Act“, mit der die US-Regierung den Aufbau einer konkurrenzfähigen heimischen Halbleiterproduktion unterstützen will. Daran ist jedoch gekoppelt, dass keine Fördermittel fließen dürfen, wenn „foreign countries of concern“ (etwa China) davon profitierten – direkt oder indirekt.

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