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TSMC: Verlegung von Apple-Chipwerken trotz chinesischer Militärmanöver unmöglich

Spannungen in der Taiwanstraße und militärische Aktivitäten Chinas haben weltweit immer wieder Besorgnis ausgelöst. Betroffen sind auch Unternehmen wie Apple, deren Chipproduktion fast ausschließlich von der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) durchgeführt wird. In einer jüngsten Erklärung hat TSMC deutlich gemacht, dass eine Verlagerung der Produktion von der Insel nicht möglich ist. C.C. Wei, der Vorsitzende von TSMC, erklärte, dass das Unternehmen Gespräche mit einigen seiner Kunden geführt habe, darunter vermutlich auch Apple, um Möglichkeiten einer Verlagerung der Produktionsstätten zu erörtern.

Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten und der militärischen Manöver Chinas rund um Taiwan gab es Bedenken über die Sicherheit der Produktionsanlagen. Wei betonte jedoch, dass logistische und infrastrukturelle Herausforderungen einer solchen Verlagerung unüberwindbar seien. „80-90 % unserer Produktionskapazität befinden sich in Taiwan“, sagte er nach der Jahreshauptversammlung des Unternehmens.


Kontingenzpläne und Zukunftsperspektiven
TSMC hat Maßnahmen ergriffen, um die Produktion in den USA und anderen Ländern zu erweitern, jedoch handelt es sich dabei um einen langfristigen Prozess. Der Bau neuer, fortschrittlicher Chipfabriken erfordert Jahre der Planung und Umsetzung. In der Zwischenzeit bleibt Taiwan das Herzstück der Halbleiterproduktion. Die jüngsten Ereignisse verdeutlichen, wie wichtig sichere Produktionsstätten und stabile geopolitische Verhältnisse für Tech-Unternehmen sind.

Apple als Hauptkunde
Die Produktion von Apple-Chips, die etwa die Hälfte des Geschäfts von TSMC ausmachen, sind von diesen geopolitischen Entwicklungen direkt betroffen. Alle Chips der A-Serie und M-Serie, die in iPhones und Macs verwendet werden, stammen von TSMC. Die Produktionsstätten in Taiwan sind daher von entscheidender Bedeutung für die Lieferkette des Technologieriesen. Obwohl TSMC bereits Pläne entwickelt hat, um sicherzustellen, dass China im Falle einer Invasion keinen Zugriff auf die Produktionsanlagen hat, bleibt die Abhängigkeit von den taiwanesischen Fabriken bestehen. Dieses Problem hebt die Notwendigkeit hervor, Chipfabriken in den USA und der EU zu errichten. Apple hat in den vergangenen Jahren aktiv daran gearbeitet, diese Pläne voranzutreiben.

Kommentare

bergdoktor05.06.24 14:49
Wieso "trotz chinesischer Militärmanöver". Müsste es nicht "wegen" heißen?
Die Manöversind doch der Grund dafür.
+6
deus-ex
deus-ex05.06.24 15:04
Ich denke das bedeudetet so viel wie trotz der chinesischen Drohungen (Manöver) werden wir die Produktion nicht verlegen.
+5
macfreakz05.06.24 15:24
Was bedeutet es für Apple, wenn dort Krieg herrscht?
0
tbaer
tbaer05.06.24 15:35
macfreakz
Was bedeutet es für Apple, wenn dort Krieg herrscht?

Die Auswirkungen auf die Bevölkerung sind verheerender. Was das für Apple bedeutet, ist mir erst mal schnuppe, aber ich habe auch keine Aktien.
+4
desko7505.06.24 15:38
macfreakz
Was bedeutet es für Apple, wenn dort Krieg herrscht?
Wenn dort Krieg herrschen sollte, mache ich mir um Apple die wenigsten Gedanken.
Wenn es dazu kommt, brennt die Welt.

Neulich gab es einen Bericht, wie sich Taiwan "unangreifbar" machen will.
ASML hat z.B. einen Killswitch, mit dem es seine Belichter aus der Ferne unbrauchbar machen kann. TSMC kann wohl auch darauf zugreifen.
+7
UBahn
UBahn05.06.24 16:07
tbaer
macfreakz
Was bedeutet es für Apple, wenn dort Krieg herrscht?
Die Auswirkungen auf die Bevölkerung sind verheerender. Was das für Apple bedeutet, ist mir erst mal schnuppe, aber ich habe auch keine Aktien.

Mir wäre es nicht schnuppe. In meinem kleinen ETF habe ich auch Apple. Aber auch viele andere Firmen und fast alle würden den Bach runter gehen. Wie lange? Keine Ahnung.
Da der Bürger ja angehalten ist selber für Rente zu sorgen, ist das mein Plan.
Welche Alternativen habe ich auch sonst?

Für die dortigen Menschen wiederum wäre das wiederum komplett egal. Kein Geld der Welt kann das mögliche Leid aufwiegen. Und das nur, weil einzelne Despoten ihren Willen durchsetzen.

Mal abgesehen davon: Es würde uns alle treffen.
Von Unterhaltungselektronik bis Auto-Produktion. Das würde quasi alles zum Erliegen kommen. Wenn denn der Ofen beim Bäcker kaputt geht, der dummerweise ja auch irgendwo irgendeinen Chip hat, darf dann auch die Bäckerei dicht machen ... Arbeitslosigkeit ...
Aber das ist den Despoten der Welt ja egal.

Emfpehle hierzu den Podcast "So abhängig ist die EU von Chips aus Taiwan | Bit-Rauschen 2024/9"
+2
mac-g4
mac-g405.06.24 16:40
Taiwan wird auch aus einem anderen Grund als die Möglichkeit sich ungern verlagern.
Denn wenn alle auf Chips von Taiwan angewiesen ist wird man Taiwan auch versuchen zu schützen und zu unterstützen.
http://www.csmusiksysteme.net
+8
mikeboss
mikeboss05.06.24 16:53
artikel in der NZZ vom 27.04.2024

Ein Sturm zieht von Peking gegen Taipeh – sehr vieles am chinesischen Verhalten weist auf einen kommenden Krieg hin
+2
desko7505.06.24 18:03
mikeboss
artikel in der NZZ vom 27.04.2024

Ein Sturm zieht von Peking gegen Taipeh – sehr vieles am chinesischen Verhalten weist auf einen kommenden Krieg hin
Ich fürchte auch, dass es irgendwann zu einem Krieg kommen wird. Xi ist ein verdammt schlauer Fuchs. Niemand kann wissen, was er als nächstes macht. Die Lektüre "Die Kunst des Krieges (Sunzi)" ist nicht umsonst heute noch der Kriegsratgeber schlechthin. Wenn die (quasi-)weltweite Chipproduktion von China kontrolliert wird, dann haben wir ein kleines Problem. Zum Glück haben wir die Belichter unter unserer Kontrolle, ohne die man keine Chips bauen kann. Das ist alles "Kriegsmasse".
Und auch die Liaison China/Russland sollte uns größte Sorgen machen. M.M.n. werden sie weiterhin zusammen agieren. Es würde mich auch nicht wundern, wenn China und Russland zeitgleiche Aktionen planen, um uns schlicht und einfach zu überfordern. Selbst die NATO könnte vielleicht nicht Taiwan, Europa und evtl. sogar die USA verteidigen.

Ich will nicht in die Schwurbler-Ecke rutschen. Aber es gibt reale Anzeichen, dass sich da einiges Ungutes zusammenbraut. Nicht zuletzt die gestiegenen Rüstungsausgaben, die Beitritte von Ländern in die NATO, Kriegswirtschaft ...

Ich geh mir jetzt ein Bier aufmachen und pflanze ein paar Radieschen in meinem Hochbeet. Das beruhigt mich. Prost.
+3
mikeboss
mikeboss05.06.24 18:14
desko75
Und auch die Liaison China/Russland sollte uns größte Sorgen machen.

arte doku zu diesem eher unerfreulichen thema:

Russland, China, Iran: Front gegen den Westen
+4
desko7506.06.24 08:36
mikeboss
desko75
Und auch die Liaison China/Russland sollte uns größte Sorgen machen.

arte doku zu diesem eher unerfreulichen thema:

Russland, China, Iran: Front gegen den Westen
Ich hab mir die Doku mal angeschaut. Ich finde, jeder der verstehen möchte, was grad in der Welt passiert, die globalen Zusammenhänge, sollte sich das anschauen.
Danke nochmal für den Tipp.
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