Tagebuch, Widgets, Sticker: Apps, die Apple in diesem Jahr „sherlockt“
Nicht alle Ideen, die Apple für die neuen Versionen der hauseigenen Betriebssysteme umsetzt, wirken immer originell: Manche der Funktionen sind bereits von Windows, Linux oder Android bekannt, außerdem erinnern sie bisweilen verdächtig an die Features beliebter Drittanbieter-Apps. Tatsächlich bedient sich Cupertino immer wieder bereits der Einfälle anderer Entwickler und entzieht ihnen damit bisweilen gar die Geschäftsgrundlage. Das Phänomen trägt den Namen „Sherlocking“ und trifft alljährlich erneut Anbieter populärer Anwendungen. Auch iOS und iPadOS 17 sowie macOS Sonoma gehen mit Funktionen einher, welche manchen Apps den Garaus machen dürften.
Journal: Apples Alternative zu bekannten Tagebuch-AppsApple feilte deutlich an der Health-App und bietet diese erstmals auch auf dem iPad an. Ferner ermöglicht die Anwendung Einträge zum psychischen Wohlbefinden, um etwa auf depressive Tendenzen oder Angststörungen hinzuweisen. Hierzu wählt der Nutzer zwischen verschiedenen Stimmungen aus und benennt etwaige Gründe hierfür. Die Informationen lassen sich mit „Journal“ verbinden, eine App, die Apple zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlichen möchte. Sie übernimmt die Rolle eines digitalen Tagebuchs und bündelt verschiedene Informationen – wie es bereits einschlägige Alternativen im App Store wie
Daylio und
Moodnotes tun.
Sticker und Bildschirmpräsentationen: Mehrere Apps „gesherlocked“Motive lassen sich künftig vom Hintergrund entfernen und als Sticker in iMessage sowie anderen Apps verwenden, um etwa Sprechblasen zu überkleben. Dabei handelt es sich um eine nette Spielerei, deren Idee jedoch keineswegs auf Apple zurückgeht: Applikationen wie
Sticker.ly and
Sticker Drop können mit ähnlichen Funktionen aufwarten – und gelten nun als „gesherlocked“. macOS 14 unterstützt Nutzer ferner bei der Präsentation von Bildschirmfolien und blendet den Vortragenden dauerhaft ein. Bislang mussten Anwender auf Apps von Drittanbietern ausweichen, darunter etwa
Loom.
Widgets auf dem Schreibtisch, Offline-Nutzung der Karten-AppWenig konsequent zeigt sich Apple beim Umgang mit Widgets. Waren diese auf dem Mac zunächst sehr präsent, fristeten sie später ein Schattendasein und kehrten anschließend wieder zurück – wenngleich nur in der Mitteilungszentrale. macOS Sonoma hingegen erlaubt erneut die Platzierung dieser nun interaktiven Tools auf dem Schreibtisch. Bislang füllten Drittanbieter-Apps wie
WidgetWall diese Lücke. Übrigens reicht Apple ein weiteres Feature nach, dass viele Karten-Apps längst beherrschen: iOS 17 gestattet endlich den Download von Material für die Offline-Nutzung.