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Tanzt Apple auf zu vielen Hochzeiten?

Der iPod - Massiv erfolgreiche Diversifizierung
Im Jahr 2001 unternahm Apple nach Jobs' Rückkehr den ersten Versuch, eine weiteres Hardware-Produkt neben dem Mac auf den Markt zu bringen: Den iPod, einen kleinen Musikplayer zum Mitnehmen, auf dem 1.000 Musikstücke Platz fanden. Anfänglich von der Presse als zu teuer angesehen und nur mit dem Mac nutzbar, wurden die folgenden Modelle auch mit Windows kompatibel und Apple feierte einen Absatz-Rekord nach dem anderen. Schnell überholten die Umsätze des iPods die des Macs - und in der Presse war Apple fortan eher als iPod-Hersteller präsent.


Apple baute das Geschäft rund um den iPod mit der Einführung des iTunes Music Stores im Jahr 2003 aus - und wurde neben Computer- und Musik-Player-Hersteller nun zum Musikhändler. Genau aus dieser Zeit stammen aus der Apple-Community allererste Vorwürfe, dass sich Apple mehr auf den kleinen iPod und auf das Musikgeschäft konzentrierte als auf den Mac. Der iPod und die damit verbundene immense Publicity half Apple zur damaligen Zeit gewaltig: Plötzlich konnte der Konzern durch den so genannten „Halo-Effekt“ des iPods mehr Kunden als je zuvor erreichen - und auch die Mac-Verkäufe stiegen durch die neue Bekanntheit.


Das iPhone und die Entstehung des Apple-Ökosystems
Der gestiegene Umsatz durch iPod und den höheren Mac-Verkäufen erlaubte es Apple, mehr Geld in Forschung und Entwicklung zu investieren. Im Jahr 2007 unternahm Apple den dritten, großen Versuch einer Diversifizierung: Apple rollte den Smartphone-Markt auf. Anfang 2007 wurde das iPhone präsentiert, welches Apple sechs Monate später auf dem US-Markt zum Kauf anbot. Anfänglich von Kritikern als zu teuer und teils auch zu limitiert belächelt, machte das iPhone Apple viele Jahre später das wertvollsten Unternehmen der Welt und krempelte einen ganzen Markt um. Milliarden-Unternehmen wie Nokia und Research In Motion (Blackberry) verschwanden in kürzester Zeit in der Versenkung.

Mit der Einführung des iPhones war Apple nun wahrlich nicht mehr nur ein Computer-Hersteller. Durch die Namensänderung von „Apple Computer Inc.“ zu „Apple Inc.“ trug der Konzern dieser neuen Ausrichtung Rechnung. Wegen des iPhones und des iPods war Apple fortan nicht mehr nur am heimischen Arbeitsplatz präsent, sondern nun auch in den Hosentaschen der Kunden. Genau in dieser Zeit entstand auch der Gedanke eines Apple-eigenen Öko-Systems, in dem die Geräte aus dem Konzern perfekt zusammenarbeiten sollten.

Allerdings rutschte der Mac bei Apple, was den Umsatz anging, auf der Rangliste weiter zurück: Mit dem iPhone und iPod verdiente Apple nun erheblich mehr Geld als mit dem damaligen Kerngeschäft. Aus der Community wurden damalig immer mehr Befürchtungen laut, dass Apple das Interesse am Mac verliere.


Weitere Diversifizierung und Alleinstellungsmerkmal „Ökosystem“
In den folgenden Jahren stellte Apple eine ganze Reihe neuer Produkte und Dienste vor: Das iPad, die Apple Watch, den HomePod, iCloud und Apple Music. Alle Neuvorstellungen hatten eines gemein: Die Produkte arbeiten nahtlos miteinander zusammen. Wie schon beim ersten iPod, der komfortabel über iTunes mit Musik vom Mac aus gefüllt werden konnte, sind alle Geräte perfekt aufeinander abgestimmt und funktionieren in vielen Fällen wie eine Einheit. Nicht mehr nur die Funktionen und Features der einzelnen Geräte waren für Kunden ein Kaufargument - sondern die perfekte Zusammenarbeit.

Momentan ist Apple der einzige Hersteller, der Heimkunden eine komplette IT-Ausstattung aus einer Hand anbieten kann - ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Der Zugang zum Markt wird anderen Herstellern so deutlich erschwert: Da Apple Drittherstellern nur an ausgesuchten Stellen Zugang zum Apple-Ökosystem gewährt, ist es für Apple deutlich einfacher, neue Hardware zu etablieren und sich Konkurrenz vom Leibe zu halten. Keinem anderen Hersteller wäre beispielsweise die Entwicklung einer Uhr möglich, die so perfekt mit dem iPhone zusammenarbeitet wie die Apple Watch.

Kein Ende in Sicht
Apple wird sich in den kommenden Jahren noch breiter aufstellen und die immense finanziellen Mittel dafür nutzen, neue Sparten zu erschließen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Apple auch in der Automobil-Branche tätig werden will und eigene Fernsehserien produziert - dies sind aber nur die Bereiche, aus denen Informationen an die Öffentlichkeit drangen. Es ist stark zu vermuten, dass Apple fast in den streng geheimen Laboren an fast jeder erdenklichen Produktkategorie forscht. Allerdings werden nur die wenigsten solcher Projekte jemals auf den Markt kommen.

Kommentare

Valentino05.07.18 15:11
Möchte, dass Apple wieder mehr auf Pro-User und Pro-Firma achten, da wurde einfach vieles fallen gelassen.
+12
Apple@Freiburg05.07.18 15:14
Ja und nein finde ich....

Mal sehen was würde ich vermissen, wenn es das nicht von Apple geben würde (wie früher)?
iPhone, iPad, Apple Watch, Air Pods, AirPlay, iCloud

Was ich vermissen werde?
TimeCapsule (hoffentlich lebt sie noch lange)

Was vermisse ich von früher?
QuickTime 7 Funktionen... hmm mehr fällt mir an dieser Stelle erst mal nicht ein, also kann es nicht ganz so wichtig sein😂
+6
DTP
DTP05.07.18 15:20
MTN
Momentan ist Apple der einzige Hersteller, der Heimkunden eine komplette IT-Ausstattung aus einer Hand anbieten kann - ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.
Echt? Das war mal. Heute nicht mehr. Denn da fehlt ja mittlerweile so einiges, was Heimkunden brauchen.
+10
becreart05.07.18 15:28
DTP

Drucker? 😉
+2
Dom Juan05.07.18 15:42
Wer druckt denn bitte heute noch?
Ernsthaft, Dank meines iPad Pro habe ich seit zwei Jahren kein Blatt Papier mehr bedruckt. Student.
-8
LongJo
LongJo05.07.18 15:43
becreart
DTPDrucker? 😉
Aber doch nicht im digitalen Zeitalter . Wozu haben wir Cloud und Co?
macht doch Watt ihr Volt
-5
Dom Juan05.07.18 15:43
Wer druckt denn bitte heute noch?
Ernsthaft, Dank meines iPad Pro habe ich seit zwei Jahren kein Blatt Papier mehr bedruckt. Student.
-7
Hot Mac
Hot Mac05.07.18 15:43
Apple steht mittlerweile für einen Lebensstil, mit dem sich viele Menschen identifizieren können.
Da wird sich künftig noch einiges tun.
Es wird Flops geben, aber mit Sicherheit auch den ein oder anderen Hit.
+2
Hot Mac
Hot Mac05.07.18 15:49
Dom Juan
Wer druckt denn bitte heute noch?
Ich würde nichts mehr ausdrucken, wenn ich es nicht gelegentlich müsste.
+4
MikeMuc05.07.18 15:54
Ich drucke noch so einiges. Da kann ich zB. wesentlich besser korrekturlesen. Und Anmerkungen machen. Wenn ich das auch rein digital machen wollte dann bräuchte ich mindestens einen 2. Riesen Bildschirm auf dem ich parallel zu meiner Arbeit die Korrekturvermerke machen kann bzw abarbeiten kann. So liegt der Ausdruck vor mir auf dem Schreibtisch. Viel praktischer.
+16
rene204
rene20405.07.18 15:58
So ist es eben, je nach Anwendungsfall... manchmal erforderlich, manchmal nicht.....
Gelassenheit und Gesundheit.. ist das wichtigste...
+5
Wurzenberger
Wurzenberger05.07.18 16:28
Dom Juan
Wer druckt denn bitte heute noch?
Ernsthaft, Dank meines iPad Pro habe ich seit zwei Jahren kein Blatt Papier mehr bedruckt. Student.

Ja statt Etiketten auszudrucken klebe ich seit Kurzem einfach iPads auf Pakete. Viel günstiger als ständig Toner und Papier zu kaufen.
+38
Roby Toby
Roby Toby05.07.18 16:31
Wurzenberger
Dom Juan
Wer druckt denn bitte heute noch?
Ernsthaft, Dank meines iPad Pro habe ich seit zwei Jahren kein Blatt Papier mehr bedruckt. Student.

Ja statt Etiketten auszudrucken klebe ich seit Kurzem einfach iPads auf Pakete. Viel günstiger als ständig Toner und Papier zu kaufen.

Wann bekomme ich ein Paket von dir?
+12
Hot Mac
Hot Mac05.07.18 16:31
Man kann ja auch in die nächste Filiale der Deutschen Post latschen und einen Füllfederhalter zücken.
Kostet halt einen Euro mehr.
-5
Mankey
Mankey05.07.18 17:11
Wurzenberger

Paketmarken muss man nicht mehr selber ausdrucken. Das kann man auch von der Paketannahmestelle machen lassen.
-----------------
+2
Hot Mac
Hot Mac05.07.18 17:13
Echt?!
Wie geht das?
-4
Duke9705.07.18 17:49
DTP
MTN
Momentan ist Apple der einzige Hersteller, der Heimkunden eine komplette IT-Ausstattung aus einer Hand anbieten kann - ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.
Echt? Das war mal. Heute nicht mehr. Denn da fehlt ja mittlerweile so einiges, was Heimkunden brauchen.

Ueber den Satz bin ich in der Tat auch sofort gestolpert.
Kein Drucker, kein Scanner, kein Router, kein NAS, nicht einmal eine externe Festplatte. Auch wenn keiner mehr druckt, einen Bildschirm braucht man vermutlich doch beim beim Mini oder Mac Pro.
Apple hat quasi "nichts, was am anderen Ende des Thunderbolt-Kabels ist".

Ein Alleinstellungsmerkmal ist das sicher nicht, da sind die Konkurrenten aus Asien deutlich naeher dran.
+12
Dante Anita05.07.18 18:28
Apples Umsatz ist in vielen Bereichen durch Skalieren gewachsen. Ob eine App ein mal oder 1 Million mal geladen wird, macht beim Personal wenig Unterschied.

Trotzdem ist Apples Personalstand rasant gewachsen. Also was machen die alle? Sicher nicht Däumchen drehen. Am Ende ist es Apples bewusste Entscheidung, z.B. den Mini nicht zu aktualisieren. Wenn sie wollten, könnten sie es jederzeit. Man kann das gut finden oder nicht, ich finde es halt weniger gut.

Das größte Problem dabei ist: Apple lässt seine Hardware-Kunden im Unklaren, wie es weiter geht. Sie könnten auch sagen: Hardware nur mehr alle 2 Jahre, und jeder kennt sich aus.
+13
Fehler 11
Fehler 1105.07.18 18:31
Tanzen? In letzter Zeit humpeln die eher.
-7
pp8105.07.18 18:52
Wenn man die ganzen software- und cloudbasierten Projekte berücksichtigt, macht Apple nicht weniger als früher. Man kann die Lösungen nur nicht mehr in die Hand nehmen. Ein bisschen mehr Differenzierung wie in der Zeit der farbigen iMacs halte ich jedoch für sinnvoll. Den iMac der letzten 10 Jahre kann man äußerlich kaum Unterschiede ansehen. Auch hätte ich längst Gerät gekauft, dass sich leistungsmäßig etwa im Bereich des iMac Pro bewegt, aber auf einen externen Monitor setzt. Eine erweiterbare Variante des Mac Pro.

Peripherie von Apple? Braucht kein Mensch mehr. Auch wenn ich damals nicht begeistert war als die weggefallen ist. Die Tatsache, dass Apple z.B. in den 90er Jahren mehr eigene Peripherie angeboten hat, war aber auch der Tatsache geschuldet, dass man keine massenkompatible Schnittstelle (wie heute USB/Wi-fi) hatte und die Auswahl sonst mehr übersichtlich gewesen wäre.
-3
john
john05.07.18 19:48
Hot Mac
Echt?!
Wie geht das?

falls die frage ernst gemeint ist:
du bekommst einen qr-code, latscht mit dem (nackten) paket zur post, zückst dein handy und zeigst den qr code vor, der wird abgescannt und am schalter wird das passende versandetikett gedruckt und auf das paket gepappt. fertig
biete support. kostenlos, kompetent und freundlich. wähle zwei.
+11
Hot Mac
Hot Mac05.07.18 19:56
Lieber john,

das war mir tatsächlich nicht bekannt.
Ich wollte es nicht versäumen, mich bei Dir zu bedanken.
Das meine ich wirklich ernst!
+10
Dekator
Dekator05.07.18 20:23
In der Arbeitswelt gibt es viele Gründe noch zu drucken... das mal etwas studieren.

Die derzeitigen 'Hochzeiten' sind sicher nicht zu viel. Bei der Personal- und Finanzstärke ist die derzeitige Palette leicht zu bewältigen - oder sollte sie sein. Aber vielleicht gibt es da, gerade beim Computer, Flaschenhälse.

Bei Autos geht's natürlich in eine ganz andere Richtung, das könnte tatsächlich übertrieben sein. Auch bei den Inhalten überzeugt Apple nicht. Ich habe noch kein eBook, das ich kaufen wollte bei Apple gefunden. App Store wechseln, ein Horror, alles woanders gekaufte ich dann weg (wenn nicht heruntergeladen).
+3
Sebbo4Mac05.07.18 20:33
Hot Mac

Ist zwar off-topic, aber bei Briefen sind wir sogar noch weiter und benötigen nicht mal mehr zwingend eine Briefmarke. Sende ich „Brief“ als Kurznachricht an 22122 (Deutsche Post), erhalte ich einen Zahlencode als Antwort, den ich mit einem Kugelschreiber einfach oben rechts auf den Umschlag kritzel und schon geht es ab in den Briefkasten, bezahlt wird das Porto im Nachgang über meine Mobilfunkrechnung.. Ich war beim ersten Mal selbst verblüfft..
+6
Hot Mac
Hot Mac05.07.18 20:39
Sebbo4Mac

Das war mir andererseits bekannt.
Den Brief muss ich aber trotzdem drucken, oder?
+5
deus-ex
deus-ex05.07.18 21:38
Bevor sich wieder die alten Apple Fans Steve Jobs zurückwünschen, wer war es noch mal gleich der das „Computer“ aus Apple Computer entfernen lies? Ach ja.

Jobs stand schon immer für Diversität. Er hat einfach nur wie eine Löwe alle Kinder seiner Vorgänger gekillt. Auser den Mac, weil er das als sein Kind ansah.
+4
Waldi
Waldi05.07.18 22:02
deus-ex
Auser den Mac, weil er das als sein Kind ansah.

Und wieder fangen wir von vorne an:
Ich will auch einen neuen mini und nichts anderes!
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
-1
Waldi
Waldi05.07.18 22:05
Allerdings ist es sinnlos, hier weiter zu diskutieren, weil der Thread nach zwei Stunden sowieso ins Nirwana verschwindet.
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
-3
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck05.07.18 22:58
deus-ex
Gegen Ende sprach Jobs aber immer wieder von der "Post-PC-Era" - ich bin mir recht sicher, dass dies auch den Mac einschloss.
+1
teorema67
teorema6705.07.18 23:13
Ohne Drucker kann ich nicht einen Euro verdienen
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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