Tech-Branche: Alarmstimmung wegen Quartalsergebnissen
Apples Quartalsergebnisse konnten sich sehen lassen, immerhin vermeldete das Unternehmen einen weiteren Umsatzrekord. Gleichzeitig gibt es aber für das laufende Quartal die Warnung vor einem substanziellen Rückgang im Mac-Bereich – hervorgerufen zwar vor allem durch die sehr erfolgreiche Einführung des MacBook Pro M1 Pro und Max vor einem Jahr, allerdings auch durch die sich immer schwieriger gestaltende Marktlage. Bei anderen Tech-Riesen sehen die Zahlen und vor allem auch Prognosen wesentlich unfreundlicher aus, zumal sich nicht jeder auf ein derart diversifiziertes Portfolio wie Apple verlassen kann.
Amazon: Versandhandel mit hohem VerlustBetrachtet man beispielsweise den scharfen Knick bei der Amazon-Aktie, innerhalb eines Tages ging es 111 auf 96 Euro hinunter, so bemerkt man deutlich, dass hier wohl etwas schiefgegangen sein muss. Das Hosting-Geschäft mit AWS rettete dem Konzern zwar das Ergebnis, im Versandhandel lag der weltweite Verlust aber bei 2,5 Milliarden Dollar. Das Weihnachtsgeschäft werde, den eigenen Prognosen zufolge, schwach. Die Neuauflage des Prime Days Anfang Oktober verlief laut Amazon "recht gut", Begeisterung sieht aber wahrlich anders aus.
Microsoft: Cloud-SchwächeFür Microsofts Aktie ging es ebenfalls deutlich nach unten, nämlich von 250 auf 224 Dollar. Wirklich schlecht war das Quartal zwar nicht gelaufen, allerdings sorgte der schwache PC-Markt für niedrigere Einnahmen. Während der Mac stark wuchs, kam aus auf dem Windows-Markt nämlich zu einem wesentlichen Abschwung. Microsoft vermeldete zudem, das erwartete Wachstum im Cloud-Bereich nicht zu halten, Azure wuchs mit einem Plus von 35 Prozent langsamer. Dennoch erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 17,6 Milliarden Dollar – das entspricht einem Minus von 14 Prozent.
Alphabet/GoogleVerglichen mit dem Vorjahreszeitraum stieg Googles Umsatz leicht, erfüllten jedoch die Prognosen nicht. Aufgrund wesentlich schlechterer Margen sank der Gewinn pro Aktie von 1,40 auf 1,06 Dollar. Einerseits gab es Zurückhaltung bei Kunden, denn Werbegelder werden derzeit wesentlich vorsichtiger eingesetzt, andererseits Kostensteigerungen durch viele Neueinstellungen. Wie es bei der Bekanntgabe der Zahlen hieß, leidet Google zudem unter steigenden Zinsen, einem zu starken Dollar und nachlassendem Konsum. YouTube hingegen verliert Marktanteile an TikTok, was gleichzeitig die Werbeeinnahmen schrumpfen lässt.
Meta/FacebookDer Kurseinbruch des Facebook-Mutterkonzerns macht sich noch drastischer bemerkbar, denn aus 130 Euro wurden innerhalb weniger Stunden gerade einmal noch 98 Euro. An der Börse werden die Geschäftszahlen fast schon als Desaster gewertet. Ein Gewinnrückgang um 52 Prozent ist mehr als nur eine kleine Delle, auch für das laufende Quartal geht Meta von schlechten Ergebnissen aus. Facebook hat ein sehr ähnliches Problem wie Google, nämlich zögerliche Werbeausgaben. Gleichzeitig verschlingen die "Reality Labs", Metas Zukunftsvision für die AR-/VR-Welt, viele Milliarden – ohne nennenswerte Umsätze zu erwirtschaften.