Die weltweit größte und bedeutendste Messe für hochwertige Audio-Komponenten und Lautsprecher ist vorbei. Auf der High End herrschte diesmal nicht nur wettertechnisch Sonnenschein. Die Messe war ein absoluter Publikumsmagnet. Erstmals in der Geschichte der High End, seit diese im M.O.C. stattfindet, mussten am Samstag die oberen Etagen, wo es auch einige engere Gänge gibt, für die Besucher zweitweise gesperrt, bzw. der Zugang limitiert werden.
Ebenso erfreulich war, dass auch ein jüngeres Publikum so langsam den Spaß an HiFi und High End entdeckt. Immer nur Smartphones, die ja inzwischen sowieso Mainstream sind, langt nicht mehr für ein Technik-affines Publikum. Gut so, zumal es neben ultra-teuren Luxus-Geräten natürlich auch unzählige Neuheiten in Preisbereichen für Normalsterbliche zu entdecken gab.
Zu den kleinen HiFi-Highlights gehören zum Beispiel die neuen kleinen Aktivlautsprecher von ELAC…
ELAC DEBUT CONNEX ADSUM – AKTIV-LAUTSPRECHER IM RETRO-LOOK Á LA BRAUNDer Name ist erst mal ziemlich sperrig: DCB41-DS oder
Debut ConneX Adsum. Intern werden die Speaker auch gerne D-Adsum genannt. Das Adsum rührt von einer Kooperation ELACs mit dem vor allem in den USA sehr bekannten Modelabel Adsum. Das Unternehmen hat sich früher schon mit Kooperationen etwa mit Adidas hervor getan. Zusammen mit ELAC USA haben die Designer von Adsum eine neue Version der bereits seit einiger Zeit erhältlichen Aktivlautsprecher Debut ConneX entwickelt.
Technisch weitgehend identisch, glänzt die Adsum-Version mit einem Retro-Design, das ganz stark an frühere Braun-Komponenten erinnert. Nicht nur dank der magnetisch haftenden Frontbespannung, sondern auch wegen der dazugehöriger Standfüße aus gebogenen verchromten Rohren.
Die Debut ConneX Adsum sind typische Vertreter für kleine, desktoptaugliche Stereolautsprecher, wobei einer der Speaker aktiv ist, der zweite jedoch passiv über den aktiven Hauptlautsprecher gespeist wird. Die Speaker lassen sich mit diversen Quellen verbinden. Die Eingänge im Einzelnen sind: HDMI ARC, USB Audio (PC / Mac), Bluetooth (AptX), Digital (optisch) und Analog / Phono.
Nach (durchaus glaubhaften) Aussagen der ELAC-Mitarbeiter kamen die D-Adsum beim Publikum in München bestens an. Ein Test ist geplant. Die
Debut ConneX Adsum kosten 649 Euro pro Paar, inklusive der Standfüße.
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VORGESCHMACK: ARCAM ZEIGT STREAMING-AMPS SA35 UND SA45Zur Messe in München waren sie zwar noch nicht fertig, aber ARCAM gewährte einen kleinen Blick auf zwei für den Herbst geplante Streaming-Vollverstärker, die es in sich haben. Diese kommen im Look der neuen, erst letzten Oktober vorgestellten Radia-Serie (siehe
Vorstellung), die mit außergewöhnlichen gelben Akzenten im Gehäusedesign hervor stechen.
Der größere der beiden angekündigten Amps, der
SA45, arbeitet mit einer "Class G"-Endstufe, die satte 180 W an 8 und 300 W pro Kanal an 4 Ohm liefern soll. Und das mit sehr hoher Energie-Effizienz. Was die Besionderheiten von Class G sind, erklärt ARCAM in einem kurzen
Whitepaper. Hier auszugsweise übersetzt:
„Wie ein Hybrid-Automotor verfügt Class G über mehrere Stromversorgungen und nicht nur über eine einzige. Wenn ein dynamisches Signal empfangen wird, das die Kapazität dieser ersten Stromversorgung übersteigt, wird die sekundäre Stromversorgung schrittweise bis zur vollen Nennleistung hochgefahren, je nach Bedarf. Dies ergibt ein sehr effizientes Design, da zusätzliche Leistung nur bei Bedarf verwendet wird, ähnlich wie bei einem Turbolader." […]
… nur ohne Turboloch, verspricht ARCAM.
Die Streaming-Einheit wurde für diese Amps komplett neu entwickelt und unterstützt Tidal Connect, Spotify Connect, Google Chromecast, Apple AirPlay 2. Zum Marktstart sollen die Geräte auch Roon Ready sein. Eine weitere auffällige Besonderheit ist das vergleichsweise riesige (8,8") Display des SA45. Das ist aber kein Touch-Display. Da ARCAM die Nutzung dieses Amps eher irgendwo in einem Rack als in Armreichweite sieht, erfolgt die Bedienung primär vom Hörplatz aus per App oder Remote.
Der
SA35 ist eine kleinere Variante mit etwas weniger Leistung und kleinerem (6,5") Display.
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OFFIZIELL: CANON ENTWICKELT DIE EOS R1The wait is (not) over, yet. Schon seit einer gefühlten Ewigkeit wartet die Foto-Community auf Canons nächsten großen Wurf in Form des Nachfolgers der legendären EOS 1. Das Topmodell der Japaner hat es bislang nicht in die Mirrorless-Ära geschafft, währen Erzrivale Nikon schon 2022 mit der Z9 sein spiegelloses Flaggschiff vorstellte und auch "Emporkömmling" Sony mit der a9III schon ein deutliches Zeichen gesetzt hat.
Dass Canon sich so viel Zeit lässt, kann viele Gründe haben. Gut möglich, dass sie von den starken Konkurrenten überrascht wurden und die Entwicklung der EOS R1 verschieben mussten, um nicht mit einem unterlegenen Modell auf den Markt zu kommen. Auch andere Entwicklungen in der Sensortechnik oder vielleicht auch im KI-Bereich könnten Canon dazu verleitet haben, die R1 lieber nicht voreilig auf den Markt zu werfen. Aber was auch immer die Gründe sind, nun hat Canon offiziell zumindest verlauten lassen, dass sie aktiv an der Entwicklung der EOS R1 dran sind und dass diese noch in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Dabei ist anzunehmen, das erste Modelle spätestens bei den olympischen Sommerspielen in Frankreich zum Einsatz kommen. Wenn auch vermutlich dort noch "getarnt".
Canon schreibt in seiner Pressemitteilung (leicht gekürzt): Die EOS R1 richtet sich an professionelle Anwender und ist auf Spitzentechnologie, Performance, Verlässlich- und Langlebigkeit konzipiert. Verglichen mit der EOS R3 besitzt die Kamera eine verbesserte Performance bei Foto- als auch bei Videoaufnahmen und erfüllt somit die hohen Anforderungen von Profis, die vorrangig in Bereichen wie Sport, Nachrichten, Wildlife und Videoproduktionen tätig sind.
In ihr verbaut ist der neu entwickelte Bildprozessor DIGIC-Accelerator sowie ein neuer CMOS-Sensor. In Kombination mit dem bereits existierenden DIGIC X-Prozessor ermöglicht dies eine schnellere Datenverarbeitung sowie eine optimierte Autofokusleistung und -Nachführung.
Das neue Image Processing System und die fortschrittliche Bildverarbeitung, die mit Deep-Learning Technologien programmiert wurden, verbessern die Bildqualität. Motive können zudem schneller und präziser erkannt und verfolgt werden.
Die EOS R1 führt den Fokus in Sportszenarien auf Motive kontinuierlich nach, selbst wenn sie kurzzeitig nicht zu sehen sind – zum Beispiel, wenn sich bei Mannschaftssportarten die Wege von Personen kreuzen. Die neu entwickelte Funktion „Priorität Action“ verfolgt das Hauptmotiv in Sportszenarien basierend auf der Identifizierung bestimmter Schlüsselmomente sowie Aktionen (z.B. einen Ball schießen) und bewegt den AF-Rahmen sofort dorthin, sodass problemlos die wichtigsten Momente festgehalten werden können. Zudem arbeitet Canon an Feldtests für diese Kamera bei anstehenden internationalen Sportereignissen.
Canon implementiert die Funktion zur Rauschunterdrückung, die zuvor als Anwendung innerhalb des eigenständigen Software-Tools (Neural Network Image Processing Tool) zur Verfügung stand, als integrierte Kamerafunktion. Somit kann Bildrauschen noch besser und effizienter korrigiert werden.
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LOGITECH PRÄSENTIERT TOUCH-KEYBOARDS FÜR DAS NEUE IPAD AIR UND IPAD PROLogitech hat nun auch für das neue iPad Air und das noch dünnere und leichtere iPad Pro passende Tastatur-Cases im Angebot. Die neuen Combo Touch Modelle werden laut Logi aus nachhaltigen und hochwertigen Materialien hergestellt und sind gleichzeitig so dünn und leicht wie noch nie.
Das abnehmbare Tastatur-Case für das neue iPad Air und das iPad Pro will in erster Linie mit umfassender Flexibilität überzeugen. So verfüge das Combo Touch über einen bewegbaren Standfuß, der verschiedene Anwendungsarten unterstützt und das schelle Wechseln zwischen diesen ermöglicht.
Das Combo Touch fördere laut Pressemeldung nicht nur die ortsunabhängige Produktivität, sondern biete auch passgenauen Schutz für das iPad. Die Tasten der Tastatur sind im Standardlayout angeordnet und verfügen über eine Hintergrundbeleuchtung, die sich in 16 Helligkeitsstufen anpasst. Shortcut-Tasten für Dinge wie Lautstärkeregelung, Medienwiedergabe oder die Erstellung von Screenshots sind vorhanden. Darüber hinaus setzt das Combo Touch für eine sichere und zuverlässige Verbindung auf den Smart Connector, sodass weder eine Aufladung noch die Verbindung über Bluetooth erforderlich sind.
Das neue Combo Touch ist für das iPad Pro in der Farbe Grafit und für die Modelle des iPad Air in der Farbe Oxford Grau erhältlich. Das Logitech Combo Touch für das neue iPad Air und das iPad Pro ist ab sofort unter logitech.com und apple.com erhältlich. Der UVP für das Combo Touch, das zum neuen iPad Air passt, liegt bei 229 (11 Zoll), beziehungsweise 259 (13 Zoll) Euro. Das Combo Touch für das iPad Pro ist ab 259 (11 Zoll) Euro, beziehungsweise 299 (13 Zoll) Euro erhältlich.
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KENWOOD STEREO-RECEIVER MIT STREAMING, BLUETOOTH UND CD-PLAYERSAie suchen noch nach einer besonders günstigen Lösung zur Musikwiedergabe mit Streaming und für Ihre geliebte CD-Sammlung? Dann hat JVCKENWOOD vielleicht das passende Gerät.
Als analoge Zuspieler fungieren bei dem Modell KR-W8000SCD der integrierte UKW-Tuner sowie externe Komponenten, via Hochpegel-Cinch- sowie Phono MM-Eingang. Die deutlich umfassendere digitale Sektion des Kenwood versteht sich einerseits auf das Streamen von Internetradio, Podcasts, Spotify und Deezer per WLAN sowie von Smartphones oder Tablets über Bluetooth, zum anderen aber auch auf die Wiedergabe von CDs dank integrierten Slot-In- Mechanismus, den Empfang von DAB+ Radioprogrammen und die Datenverarbeitung externer Quellen wie TV, Sat-Receivern, USB-Speichern oder Music-Playern.
Zur Bedienung aller Funktionen dient ein Navigations-Drehregler und ein acht Zentimeter großes Farbdisplay an der Gerätefront. Die Bedienung erfolgt entweder direkt am Gerät, über die mitgelieferte IR-Fernbedienung oder über die kostenlosen Smartphone-Apps UNDOK oder OKTIV.
Mit einer Ausgangsleistung von 2 x 30 Watt reißt der Kenwood zwar keine Bäume aus, sollte für die meisten Lautsprecher ausreichend Saft liefern. Uudem lassen sich ein aktiver Subwoofer und ein Kopfhörer anschließen.
Der All-in-one Receiver
Kenwood KR-W8000SCD ist ab Juni 2024 zum UVP von 399 Euro im Fachhandel erhältlich.
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ROON ARC OHNE PORT-FORWARING MÖGLICH DANK TAILSCALEZum Schluss noch eine interessante Meldung für alle Roon-Nutzer, die gerne unterwegs Roon via ARC nutzen würden, dies jedoch aus verschiedenen Gründen bisher nicht konnten oder wollten. Ab sofort ist es möglich, Roon ARC mittels des kostenlosen VPN-Dienstes Tailscale zu nutzen.
ARC benötigt um zu funktionieren eine Rück-Verbindung zum Roon Server. Die große Mehrheit der ARC-Benutzer kann diese Anforderung durch eine unkomplizierte Netzwerk-Portweiterleitung erfüllen. Leider ist die Portweiterleitung für einige Benutzer keine Option, insbesondere für diejenigen mit sehr restriktiven Internetdienstanbietern oder Mobilfunkanbietern. Während einige blockierte Verbindungen durch umfangreiche Basteleien oder kostspielige Upgrades der ISP-Dienste gelöst werden können, gibt es immer noch viele Roon-Benutzer, die effektiv von ARC ausgesperrt sind.
Tailscale ist ein VPN-Dienst, der Geräte und Anwendungen überall auf der Welt zugänglich macht. Tailscale nutzt eine Technologie namens WireGuard, um private, verschlüsselte Subnetze über das Internet zu erstellen. Dadurch können Geräte an verschiedenen Standorten mit völlig getrennten Internetverbindungen einander so erreichen, als ob sie sich im selben WiFi-Netzwerk befänden. Tailscale schafft einen sicheren Tunnel zwischen den Geräten, ohne dass eine manuelle Portweiterleitung erforderlich ist. Dies ist besonders in Umgebungen mit eingeschränkten Netzwerkkonfigurationen nützlich, wie CG NAT, sich ständig ändernden IP-Adressen und mehreren Schichten von Netzwerk-Routing (Double NAT).
Die Sache hat jedoch einen riesigen Haken: Da Tailscale nicht auf einem RoonOS-Rechner (Nucleus, ROCK) installiert werden kann, muss es stattdessen auf einem separaten Computer im lokalen Netzwerk installiert und dieser als Tailscale-Subnetz-Router konfiguriert werden. – Das macht die Sache leider wieder äußerst umständlich und für die Meisten wohl kaum attraktiver.
Wie Arc mit Tailscale funktioniert, beschreibt Roon
hier.