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TechTicker: Audirvana jetzt Linux-fähig, Sennheiser auf der High End, ZEN DAC 3, Pro-Ject Plattenspieler

AUDIRVĀNA IST JETZT AUCH FÜR LINUX VERFÜGBAR
Audirvāna gehört vielleicht nicht zu den Ersten, die eine bessere und vor allem offenere Alternative zu Apples Musik-App iTunes bieten wollten. Doch die erstmals im Jahr 2011 vorgestellte Player-App, die damals noch ein sehr verspieltes Interface hatte, zählt seit dem zu den am meisten respektierten ihrer Art. Andere Konkurrenten wie Vox oder Miro (siehe auch diesen Artikel aus 2014) haben demgegenüber eigentlich keine Bedeutung mehr, sofern sie überhaupt noch existieren. Nur einer konnte Audirvāna den Rang ablaufen: Roon.


Zu den Besonderheiten von Audirvāna gehörte stets, dass die französische Software unter Umgehung des macOS Audio Core arbeitet und so auch bitperfekte Wiedergabe ohne Zwangs-Resampling ermöglicht, wie es im Mac standardmäßig der Fall ist. Die über die Jahre ständig weiterentwickelte App ist heute wahlweise als Audirvāna Origin zum Einmalkauf (119,99 Euro) mit leicht eingeschränktem Funktionsumfang oder unter dem Namen Audirvāna Studio als Abo für 6,99 Euro mtl. oder 69,99 jährlich verfügbar. Gegenüber Roon hatte Audirvāna bisher unter anderem den Nachteil, dass es nicht als Serverapplikation auf Linux-basierten Systemen wie zum Beispiel NAS und Musikservern lief. Das ändert sich nun.


Die Linux 'Core Player App' hat keine Schnittstelle ('headless') und kann vollständig über die kostenlose Audirvāna Remote App gesteuert werden, die für Android und iOS verfügbar ist. Sie beinhaltet die gesamte Technologie und alle Funktionen von Audirvāna. Dazu gehören der Player selbst, die Bibliotheksverwaltungssuite sowie die Integration von HD-Streaming-Diensten von Partnern und Online-Radios und Podcasts. Eine Beta-Version des Linux-Pakets ist im Community-Forum verfügbar. Die 'Core Player App' soll außerdem bald im QNAP App Center und auf High-End-Musikservern verfügbar sein. Audirvāna wird damit ein Stück weit mehr zur Roon-Alternative.


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SENNHEISER TEASERT NEUEN HIGH-END-KOPFHÖRER FÜR DIE HIGHEND24
Die internationale Audio Show High End, die weltweit größte Messe für hochwertige Musikwiedergabesysteme, wirft ihre Schatten voraus. Vom 09. bis 12. Mai findet die diesjährige High End wie gewohnt im Münchener Messezentrum M.O.C. statt.

Der Kopfhörer-Spezialist Sennheiser Hearing bringt sich schon mal in Position und teasert einen neuen Over Ear der Spitzenklasse. Wie für solche Aktionen üblich, sind die Informationen nahezu gleich Null, aber es soll natürlich auch nur ein grundsätzliches Interesse wecken und Interessenten nach München locken. Zahlreiche Hersteller gehen so vor.

Also kurz und knapp: so sieht das Teaserbild des neuen Sennheiser aus:


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IFI AUDIO STELLT ZEN DAC 3 UND ZEN PHONO 3 VOR
Die ZEN-Serie von iFi Audio gehört zweifellos zu den interessantesten Angeboten, wenn es um kleine, bezahlbare Lösungen für Digital- und Analog-Audio geht. Insbesondere der ZEN DAC ist ein echter Dauerläufer und bietet ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis. Nun hat der Hersteller die dritte Generation vorgestellt.


iFi Audio schreibt: Inmitten der Hektik des modernen Lebens bietet der ZEN DAC 3 die dringend benötigte Ruhe in einer Welt voller Lärm und bietet etwas für jeden. Ganz gleich, ob Sie ein Gamer sind, der seine Spielesessions noch intensiver gestalten möchte, ein Gelegenheitshörer oder ein Audiophiler, der sein Hörerlebnis aufwerten möchte – der ZEN DAC 3 bringt das Hörerlebnis mit seiner unvergleichlichen Leistung auf ein neues Niveau.

Der ZEN DAC 3 kann sowohl mit fester als auch mit variabler Ausgangsverstärkung genutzt werden und lässt sich an Kopfhörer, Verstärker oder Aktivlautsprecher anschließen. Ausgestattet ist er mit zwei symmetrischen 4,4-mm-Ausgängen – einer für Kopfhörer, der andere für alle anderen HiFi-Geräte – minimiert Verzerrungen, Übersprechen und Rauschen und sorgt so für eine unverfälschte Klangqualität, die Sie ganz in Ihre Musik eintauchen lässt.


Zu den wichtigsten Merkmalen des iFi ZEN DAC 3 gehören:
  • PCM 768kHz, DSD 512 und vollständige MQA-Dekodierung
  • Verbesserter Schutz vor DC-Offset und Überspannung am USB-C-Eingang
  • USB-C-Eingang für Plug-and-Play-Konnektivität
  • Symmetrische 4,4-mm-Kopfhörer- und Line-Ausgänge
  • Feste oder variable Ausgänge für optionale Vorverstärkerfunktionalität
  • Analoge Verarbeitungsmodi XBass+ und PowerMatch

Der iFi Audio ZEN DAC 3 ist bei uns in Kürze zum UVP von 229 Euro erhältlich.

Auch den ZEN Phono hat iFi noch mal optimiert. Zu seinen wichtigsten Merkmalen gehören:
  • Ein Intelligenter Subsonic-Filter, der LP-Verzerrungen beseitigt, ohne die tiefen Frequenzen zu beschneiden
  • RIAA-EQ mit +/- 0,15dB Toleranz von 20Hz-20kHz
  • -151dBV gemessenes äquivalentes Eingangsrauschen. 20dBV leiser als einige Stereophile Class A+
  • 4,4 mm symmetrische und RCA-Line-Ausgänge
  • Hochpräziser (1,2MHz) Hochstrom-Stromversorgungs-Controller
  • 36-72dB-Verstärkungsbereich und Taste zur Einstellung der Lastimpedanz für eine Reihe von Tonabnehmern
  • Zwei Lastoptionen für MM und MC-High (100 & 200pF Kapazität) und drei Optionen für MC-Low und MC-V Low (100, 400 & 1kOhm)


Der iFi Audio ZEN Phono 3 wird in Kürze für 249 Euro in den Handel kommen. Der deutsche Vertrieb für iFi ist WOD Audio.

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NEUE PLATTENSPIELER PRO-JECT T2 UND T2 SUPER PHONO VORGESTELLT
Und noch mehr "Pre-High-End-News". Pro-Ject erweitert seine T-Line um zwei neue Plattenspieler-Modelle in der Einsteigerklasse. Der Pro-Ject T2 ist laut Hersteller eine sinnvolle Weiterentwicklung des hochgelobten T1 mit einem neuen Tonarm und soll in seiner Preisklasse neue audiophile Maßstäbe setzen. Der ebenfalls neue Pro-Ject T2 Super Phono ist zusätzlich mit einer integrierten Phonovorstufe ausgestattet, sodass der Player direkt an Verstärker angeschlossen werden kann, die nur über Hochpegel-Line-Inputs verfügen.­

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Die Highlights der neuen Modelle:
  • Hohe Materialqualität und größeres Chassis für höhere Stabilität
  • Keine Hohlräume, für optimalen Klang
  • Elektronisch geregelter Motor und elektronische Geschwindigkeitsumschaltung
  • Voreingestellter MM-Tonabnehmer Sumiko Rainier (UVP 175 Euro)
  • Neuer, aus einem Stück gefertigter 9-Zoll-Aluminium-Tonarm mit integrierter Headshell
  • Federbasiertes Anti-Skating
  • 10 mm dicker und 1,7 kg schwerer, resonanzfreier Glasteller
  • Vibrationsabsorbierende Füße
  • Elegante Staubschutzhaube mit einstellbaren Scharnieren
  • Semi-symmetrisches Phono-Kabel mit Metallsteckern
  • Verfügbar in Hochglanz Schwarz, seidenmatt Weiß und Walnuss
  • Hand-made in Europe
  • Pro-Ject T2 Super Phono: Ausschaltbarer, hochwertiger, zweistufiger Split-Passiv-MM-Phonovorverstärke


Der UVP des Pro-Ject T2 beträgt 550 Euro, die des Pro-Ject T2 Super Phono 650 Euro. Beide Modelle sollen bei Pro-Ject-Händlern noch in diesem Monat 2024 erhältlich sein.


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CAYIN N3-ULTRA HR MOBIL-PLAYER MIT RÖHREN-TECHNIK
Können Sie sich einen iPod mit Röhrentechnik vorstellen? Eine solche Schaltung wäre Apple für seinen damaligen Mega-Erfolgreichen Hosentaschen-Musikspieler sicherlich nicht ín den Sinn gekommen. Aber sowas gibt es heute tatsächlich.

Im August 2020 stellte Cayin den erstaunlichen N3-Pro DAP vor. Mit seiner innovativen Nutzung der JAN 6418 Vakuumröhren von Raytheon, einer Komponente aus der Mititärtechnik, definierte der N3-Pro portable Musik-Player neu. Mit seiner seltsam anmutenden Kombination von Röhren- und Solid-State-Technik bei gleichzeitig hoher Portabilität, langer Akkulaufzeit und moderatem Preis avancierte der N3-Pro rasch zum Bestseller.


Jetzt, dreieinhalb Jahre später, präsentiert Cayin mit dem N3-Ultra den neuesten Sproß seiner High-Resolution Digital Audio Player-Reihe mit Röhrentechnik. Offiziell auf der Canjam New York 2024 vorgestellt und im HeadFI-Forum angekündigt, baut der N3-Ultra auf den Errungenschaften seines Vorgängers auf, optimiert aber dessen Schaltungsaufbau. Dieses Konzept soll die Nutzung der Röhren in tragbaren Geräten signifikant verbessern, indem es die Herausforderungen bezüglich Mikrofonie-Effekten und Interferenz-Anfälligkeit mindert.


Zur Markteinführung wird der N3-Ultra zum UVP von 649 Euro erhältlich sein, wobei Frühentschlossene bis 31.05.2024 das Gerät zu einem Aktionspreis von rund 598 Euro erwerben können. Mehr auf der Produktseite.

Kommentare

Retrax21.04.24 10:24
Zu den Besonderheiten von Audirvāna gehörte stets, dass die französische Software unter Umgehung des macOS Audio Core arbeitet und so auch bitperfekte Wiedergabe ohne Zwangs-Resampling ermöglicht, wie es im Mac standardmäßig der Fall ist.

Kannst Du bitte ausführen, weshalb macOS standardmäßig mit Zwangs-Resampling arbeitet sofern man als Entwickler auf "Audio Core / Core Audio" zurückgreift?

Resampling ist doch mit Qualitätseinbußen verbunden, oder?
0
X-Jo21.04.24 10:34
MTN
[…]
• Hochpräziser (1,2MHz) Hochstrom-Stromversorgungs-Controller
[…]
Hochstrom — bei einem RIAA-Vorverstärker? Was soll denn das sein?
0
sonorman
sonorman21.04.24 10:57
X-Jo
Ja, das ist vermutlich eine unglückliche Übersetzung.

Retrax
Resampling ist nicht grundsätzlich schlecht. Aber es kommt darauf an, wie und wo man das am besten macht,

Das Grundproblem: Im macOS Audio Core gibt es keine bitperfekte Wiedergabe, die automatisch auf die jeweilige Samplingrate des abgespielten Stücks umschaltet. (iOS kann das!!) Es wird im Mac immer auf die Rate resampelt, die im Audio-MIDI-Setup eingestellt ist.

Das heißt, wenn da 48 kHz eingestellt ist und Du spielst ein Stück mit 96 oder 192 kHz ab, dann wird das auf 48 kHz downgesampelt, was Verlust bedeutet.

Spielt man ein Stück mit 44,1 kHz wird das (in diesem Beispiel) auf 48 upgesampelt. Dieser Fall ist auch in sofern ungünstig, weil das einen Wechsel der Frequenzfamilie erfordert, was zwangsweise Rundungsfehler bedeutet. Es sollte beim Upsampling immer nur mit Vielfachen der Grundfrequenz gearbeitet werden. Also bei 44,1 zu 88,2 oder 176,4 kHz und bei einer Basis von 48 kHz auf 96, 192 kHz u.s.w.

Man könnte im Audio-MIDI-Setup natürlich einfach die höchstmögliche Rate einstellen. Dann wird praktisch alles upgesampelt, was wenigstens keine Verringerung der Rate bedeutet. Aber das heißt eben auch „ungerade“ Upsamplingfälle und es ist nicht bitperfekt.

Bitperfekte Wiedergabe über den Computer mit automatischer Umschaltung der Samplingrate geht nur unter Umgehung des Audio Core. Das ist in sofern besser, weil wenn man schon Upsampling betreibt (wie es z. B. der gerade getestete Nubert mit seinem SRC machen kann), dann sollte man das dem darauf spezialisierten Prozessor/DAC überlassen.

(Nachtrag: der Nubert macht das Upsampling übrigens auch nicht ganz „astrein“, weil er auch ungerades Upsampling betreibt, wenn beispielsweise 768 kHz eingestellt ist und es wird ein Stück mit 44,1 kHz abgespielt.)
+7
Nebula
Nebula21.04.24 12:00
Bei iOS geht das, weil in der Regel nur eine App für die Audiowiedergabe zuständig ist, am Mac läuft Audio meist parallel ab. Wonach soll sich macOS dann bei der Samplingrate richten? Es gibt Apps wie LosslessSwitcher , die sich an Apple Music orientieren und den Systemmixer umstellen.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+4
Huba21.04.24 12:57
Audirvana Origin ist etwas günstiger, es kostet 119,99€ im Einmalkauf.
+1
sonorman
sonorman21.04.24 13:00
Huba
Audirvana Origin ist etwas günstiger, es kostet 119,99€ im Einmalkauf.
Stimmt. Da habe ich mich vertippt. Danke für den Hinweis. Wurde korrigiert!
+1
dam_j
dam_j21.04.24 13:53
Weiß jemand ob die Lautstärke beim ZEN über den Mac / USB regelbar ist?
Such testweise Ersatz für meinen AudioQuest Cobalt.
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
0
sonorman
sonorman21.04.24 14:30
dam_j
Weiß jemand ob die Lautstärke beim ZEN über den Mac / USB regelbar ist?
Such testweise Ersatz für meinen AudioQuest Cobalt.
Da er einen nicht motorisierten Lautstärkeregler mit analogem Poti hat, geht das vermutlich nicht. Dafür ist der Drehregler stufenlos.

Mit dem DAC in Griffweite ist die Einstellung über den Regler sowieso viel angenehmer, als über Tasten. – IMHO.
+3
dam_j
dam_j21.04.24 15:20
sonorman
dam_j
Weiß jemand ob die Lautstärke beim ZEN über den Mac / USB regelbar ist?
Such testweise Ersatz für meinen AudioQuest Cobalt.
Da er einen nicht motorisierten Lautstärkeregler mit analogem Poti hat, geht das vermutlich nicht. Dafür ist der Drehregler stufenlos.

Mit dem DAC in Griffweite ist die Einstellung über den Regler sowieso viel angenehmer, als über Tasten. – IMHO.

Mein Tisch soll möglichst frei bleiben, da er einen "Feste oder variable Ausgänge für optionale Vorverstärkerfunktionalität" besitzt wäre das nach wie interessant.
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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sonorman
sonorman21.04.24 15:46
dam_j
Wäre eine Halterung für die Montage unter der Tischplatte eine Option?
Ich nehme an, Du willst ja ab und zu auch mal einen Kopfhörer an/abstöpseln. Da muss er ja sowieso einigermaßen zugänglich sein.
0
dam_j
dam_j21.04.24 15:59
sonorman
dam_j
Wäre eine Halterung für die Montage unter der Tischplatte eine Option?
Ich nehme an, Du willst ja ab und zu auch mal einen Kopfhörer an/abstöpseln. Da muss er ja sowieso einigermaßen zugänglich sein.

Untern Tisch kommt der so oder so, KH ist semi interessant.
Das Leben ist Scheiße aber die Grafik ist geil !
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Sindbad21.04.24 17:48
sonormann

spannende Frage, wie gut der iFi Zen DAC 3 im Vergleich ist,
wenn man nur eine optimale DAC-Wandlung will.

Minimal Setup: Mac(Audirvana) - DAC - Aktiv-Monitor (z.B. Neumann KH120 o.ä.)

Gibt es einen spür-/hörbaren Unterschied zu einem RME ADI-2 Pro FS R ?
Oder zu den anderen iFi Geräten ? Oder einem SPL Director ?
Korreliert die Qualität der Wiedergabe am Ende direkt mit dem Preis der Komponenten ?
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Michael Lang21.04.24 18:51
Huba
Audirvana Origin ist etwas günstiger, es kostet 119,99€ im Einmalkauf.

Ich habe jetzt 89,99€ bezahlt nach Ablauf der Testphase.
Das ist akzeptabel.
- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
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Michael Lang21.04.24 18:54
Michael Lang
Huba
Audirvana Origin ist etwas günstiger, es kostet 119,99€ im Einmalkauf.

Ich habe jetzt 89,99€ bezahlt nach Ablauf der Testphase.
Das fand ich akzeptabel.

Vielleicht aber auch nur weil ich eine Uraltversion von Audirvana mal hatte...?

- Das größte Maul und das kleinste Hirn,wohnen meist unter derselben Stirn. - Hermann Oscar Arno Alfred Holz, (1863 - 1929), deutscher Schriftsteller
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ahs21.04.24 19:15
Ich kann von hier kurz von meinen Erfahrungen mit vier DACs berichten, die ich zum Teil gleichzeitig in Benutzung hatte: Pro-Ject Pre Box S2 Digital (Mac: Audirvana bzw. Amarra zu Pre Box zu Neumann KH 80 DSP), RME ADI-2 DAC FS (Mac: Audirvana bzw. Amarra zu Phonitor 2 zu Neumann KH 420), Meridian Director und Musical Fidelity V-DAC II. Zudem habe ich einen MacIntosh Vollverstärker mit eingebautem DAC (ca. 9000€) im Vergleich zum Meridian in einem HiFi-Studio gehört: der Unterschied war subjektiv hörbar, ein "linearer" Zusammenhang zwischen Klang und Preis ist nicht ansatzweise erkennbar (9000€ vs. 500€).

Wenn man den "Klang" der DACs als "Normalhörer" beurteilt, kommt man wohl zu dem Ergebnis, dass die Unterschiede selbst zu superteuren Geräten relativ gering sind und eine deutlich bessere Klangqualität meist astronomisch hohe Investitionen erfordert und man mit den Geräten in normalen Preisgefilden problemlos leben kann.

Geht man den Vergleich als "Enthusiast" an, sieht es ein wenig anders aus. Unterschiede zwischen den o.g. DACs gibt es (wie bereits erwähnt). Der ADI ist eine deutliche Verbesserung, die mir diese Investition als "den Preis wert" erscheinen lies. Als Enthusiast wird man die "bessere Auflösung" und "Durchzeichnung" des Klanggeschehens der der günstigeren (aber auch ihren Preis werten) Geräte sicher vorziehen.

Noch kurz zu den Wiedergabeketten: Pre-Box und Neumann KH 80DSP am Desktop: absolut zufriedenstellend. Ich kann damit "sogar" bewusst Musik hören. Räumlichkeit, Auflösung, Stimmwiedergabe, (Bass gibt es auch etwas...): alles da.

ADI-2, Phonitor, Neumann KH 420: von allen o.g. Kriterien (natürlich unvollständig) etwas (Enthusiast sagt deutlich) mehr, vor allem im Bassbereich. Die "Zwischenschaltung" des Phonitor scheint keine Klangverschlechterung zu bewirken. Den brauche ich für meine anderen Quellen. N ur am Rande: die XLR-Verkabelung hat sämtliche "Brummstörungen" der alten Konfiguration vollständig eliminiert... und das zu budgetfreundlichen Preisen. Wer kennt sie nicht: die monströsen Preise für sog. High-End-Kabel...

Einordnung des Gesamtklangs der beiden Wiedergabeketten: tendenziell "gnadenlos", d.h. eine schlechte Aufnahme wird fast ungenießbar, sehr gute Aufnahmen erzeugen das in Insiderkreisen so oft zitierte "Gänsehautfeeling". Muss man aber mögen, da wirklich nichts verborgen bleibt im Guten wie im Schlechten...

Die "große" Wiedergabekette spielt meiner Meinung nach im HighEnd-Sektor locker mit aber ohne die dort aufgerufenen Mondpreise...

Mein Fazit: für minimale Klangunterschiede (sind es wirklich objektive Verbesserungen?) zahlt man exponentiell mehr. Deshalb meine Abkehr von der sog. HiFi zu der o.g. "Studiotechnik"...
+6
sonorman
sonorman21.04.24 19:44
ahs

Es gibt eigentlich keinen Unterschied zwischen Studio- und HiFi-Technik. Tatsächlich gibt es sogar etliche HiFi-Hersteller, die auch sehr erfolgreich im Studiobereich tätig sind (etwa B&W oder dCS, oder umgekehrt (wie SPL oder Adam Audio). Beide Bereiche verfolgen exakt das selbe Ziel, nämlich eine möglichst naturgetreue Wiedergabe. Unterschiede ergeben sich nur in Bereichen wie der Abstimmung im Detail (wobei Studio nicht immer so neutral ist, wie man denkt) und bei dem Anspruch allgemein. So gibt es genau so viele schlechte oder nur durchschnittliche Komponenten im Studiobereich wie im HiFi und auch exorbitant teure Geräte für Studiotechnik.

Die Annahme, dass Studiotechnik pauschal die „echtere“ Wiedergabe bieten würde, ist pure Einbildung, möglicherweise impliziert durch den „Profi-Anspruch“ der bei der Studiotechnik immer mitklingt, was auch nur schönes Marketing ist.

Das ALLERWICHTIGSTE in einer Wiedergabekette sind a) die Lautsprecher und b) die Raumakustik. Mit allem anderen kann aber trotzdem noch sehr viel mehr erreicht werden. Moderne DACs bringen auf der digitalen Seite tatsächlich keine so riesigen Unterschiede mehr. Aber was viele vergessen ist, dass jeder DAC auch eine analoge Seite hat und die ist von enorm großer Bedeutung für den Klang. Da gibt es auch teilweise erhebliche Unterschiede bzw. auch Gründe, warum es sich sehr wohl lohnen kann, in einen teureren DAC zu investieren.

Die Sache ist tatsächlich in der Realität noch viel komplizierter, etwa wenn das Thema Clocking ins Spiel kommt, aber das würde hier zu weit führen. Kurzum: Je mehr man sich mit der Materie beschäftigt und je intensiver man das Hobby betreibt, desto komplexer wird es und desto mehr Überraschungen erlebt man. Bei Pauschalaussagen sollte man immer skeptisch sein.
+4
ahs21.04.24 20:14
sonorman

Ich kann deinen Ausführungen durchaus zustimmen (mit "Pauschalaussagen" bin hoffentlich nicht ich gemeint ). Allerdings habe ich nicht gesagt, dass Studiotechnik "überlegen" ist oder grundsätzlich besser klingt.

Ich bin für mich persönlich nur zu der Überzeugung gekommen, dass sich zumindest für RME, SPL und Neumann das Preis-Leistungsverhältnis noch in einem (halbwegs) vernünftigen Rahmen bewegt. Damit möchte ich nicht in Abrede stellen, dass es für massiv höhere Investitionen nicht doch noch mehr "Wohlklang" gibt.

Letztlich entscheidet doch nur der persönliche Geschmack, welche "Abstimmung" einem besser gefällt... und dann ist es (falls man über eine gefestigte Persönlichkeit verfügt) vollkommen egal, was von Testern als "besser" oder "schlechter" in halbwegs vergleichbaren finanziellen Sphären definiert wird.

Das ist zumindest mein persönliches Fazit einer inzwischen 40 Jahre dauernden Beschäftigung mit HiFi.
+4
sonorman
sonorman21.04.24 20:20
ahs
… Letztlich entscheidet doch nur der persönliche Geschmack, welche "Abstimmung" einem besser gefällt... …
Absolut!
+2
Sindbad21.04.24 22:35
ahs und sonormann

Vielen Dank an ahd für deine Erfahrungen !
Hilft mir, da ich auch in der gleichen Richtung unterwegs bin.

Es muss für die eigene Situation passen (Raum/Akustik, Erfahrung, Ansprüche) und noch etwas Spielraum zur Entfaltung bieten.

Ist hilfreich für dauerhaft gute Laune.
+1
AidanTale22.04.24 07:27
Der Kopfhörer von Sennheiser sieht sehr nach HE-1 aus. Aber nach 9 Jahren schon einen HE-2?
0
Zippo22.04.24 19:57
Das Grundproblem: Im macOS Audio Core gibt es keine bitperfekte Wiedergabe, die automatisch auf die jeweilige Samplingrate des abgespielten Stücks umschaltet. (iOS kann das!!) Es wird im Mac immer auf die Rate resampelt, die im Audio-MIDI-Setup eingestellt ist.

Das stimmt meines Erachtens nicht: Professionelle Audio-Interfaces (also nicht der überteuerte Kram, der HiFi-Enthusiasten verkauft wird 😀 ) schalten automatisch auf die jeweilige Quell-Sample-Rate um (was dann gelegentlich zu lustigen Effekten führt, wenn man Logic und YouTube gleichzeitig geöffnet hat).
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