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TechTicker: Canon EOS R100, Mophie Vent-Mount iPhone-Halter, ein iPod-Erbe von Aune, T+A Neuheiten und mehr

CANON STELLT EOS R100 APS-C-KAMERA UND RF 28MM F2.8 STM VOR
Mit der spiegellosen Einsteiger-Systemkamera EOS R100 hat Canon seine bislang preisgünstigste Möglichkeit vorgestellt, in das EOS-Kamerasystem mit RF-Objektivanschluss einzusteigen. Die EOS R100 ist eine APS-C-Kamera mit 24,1 Megapixeln und sehr kompaktem Gehäuse. Zusätzlich hat Canon sein Objektivangebot um das RF 28mm F2.8 STM erweitert.

Die R100 ist wohl der letzte Sargnagel für das bisherige M-Kamerasystem der Japaner. So übernimmtdie R100 beispielsweise den Sensor aus der EOS M50 Mark II, sowie den Akku der M50 (LP-E17). Die Kamera ist so kompakt und leicht (ca. 116,3 x 88,1 x 58,7 mm bei 356 g), dass es für ein Weiterbestehen des M-Systems keinen Grund mehr gibt.


Ein Vorteil der APS-C-Kameras in der R-Serie (R7, R10, R50, R100) ist außerdem, dass sie mit allen Objektiven der R-Serie kompatibel sind. Das umfasst Objektive speziell für APS-C (RF-S), als auch alle Vollfomat-Objektive (RF). Zusätzlich können per Adapter fast alle EF und EF-S-Objektive der EOS-Spiegelreflexkameras genutzt werden.

Bei der Ausstattung und dem Funktionsumfang hat Canon natürlich einige Einschnitte gamacht, um auf einen niedrigen Preis zu kommen. So sind beispielsweise der EVF mit 2,36 Mio Punkten nicht sonderlich hochauflösend und es gibt nur einen SD-Slot, der lediglich UHS-I unterstützt. Am einscheidensten für die Usability ist wohl, dass Canon auf ein klapp und schwenkbares Display mit Touchfunktion verzichtet hat. Wer das will, muss ein Regal höher zur EOS R50 greifen. Auch bei der Performance hat Canon die Handbremse angezogen. Die R100 schafft lediglich 3,5 Bilder pro Sekunde (Servo AF) oder 6,5 B/s mit One-Shot AF.


Immerhin bietet die Kamera WLAN- und Bluetooth-Konnektivität mit der Canon Camera Connect App zur Übertragung von Bildern und Videos auf das Smartphone. Über die App kann die Kamera auch aus der Ferne gesteuert werden. Bluetooth ermöglicht zudem eine Verbindung mit der BR-E1 Fernbedienung oder dem Smartphone.

Das Wichtigste zur R100 im Überblick:
  • 24,1 Megapixel APS-C-Sensor
  • Dual Pixel CMOS AF mit Motiverkennung
  • 4K-Video (Crop, 25p)
  • Full HD 60 B/s und 120 B/s5 720p
  • Elektronischer Sucher
  • Kompaktes und leichtes Gehäuse

Die EOS R100 wird hierzulande vorerst nur im Kit mit mindestens einem Objektiv angeboten. Einen Preis für den Body-only hat Canon nicht genannt.

Neues Objektiv
Neben der Kamera hat Canon auch ein neues (Vollformat-) Objektiv mit Festbrennweite vorgestellt. Das RF 28mm F2.8 STM ist ein besonders kompaktes und leichtes RF "Pancake" (besonders flach). Es ist ideal für Kombinationen mit Kameras wie der kürzlich vorgestellten EOS R8 (Vollformat), kann aber auch an den APS-C-Kameras wie der R100 genutzt werden. Dann mit einem Crop-Faktor von 1,6, was dann einer Brennweite von 44,8 mm entspricht.


Als superkompaktes, leichtes und erschwingliches Objektiv erweitert das RF 28mm F2.8 STM die Auswahl an Canon Objektiven mit Festbrennweite für das EOS R System:
  • RF 16mm F2.8 STM
  • RF 24mm F1.8 MACRO IS STM
  • RF 35mm F1.8 MACRO IS STM
  • RF 50mm F1.8 STM
  • RF 85mm F2 MACRO IS STM


Neues Zubehörkabel OC-E4A
Weitere Ankündigung: Das OC-E4A ist ein neues Zubehörkabel für den Multifunktions-Zubehörschuh, der bei mehreren EOS R Systemkameras zum Einsatz kommt und ermöglicht die externe Verwendung von speziellen Zubehörteilen. Speedlites können so z.B. zur Reduzierung von Schatten und rot geblitzten Augen für die passende Ausleuchtung im Hochformat eingesetzt werden. Das OC-E4A kann auch Geräte wie Mikrofone mit Strom versorgen und lässt sich auch während der Nutzung des RF 5.2mm F2.8 L DUAL FISHEYE Objektivs verwenden.

Preise und Verfügbarkeiten:
  • Das EOS R100 Kit mit RF-S 18-45mm IS STM kostet 699 Euro und wird Ende Juni erhältlich sein.
  • Das EOS R100 Kit mit RF-S 18-45mm IS STM und RF-S 55-210mm F5-7.1 IS STM kostet 929 Euro und wird Ende Juni erhältlich sein
  • Das RF 28mm F2.8 STM kostet 369 Euro und wird ab Juli erhältlich sein.
  • Das OC-E4A kostet 209 Euro und ist kompatibel mit den Canon Modellen EOS R3, EOS R6 Mark II, EOS R7, EOS R8, EOS R10, EOS R50 und EOS R5 C. Erhältlich ab Juni.


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MOPHIE MAGNETISCHE IPHONE-HALTER FÜRS AUTO (MIT ODER OHNE LADEFUNKTION)
Der Zubehör-Spezialist Mophie (ZAGG) hat zwei neue MagSafe-kompatible Autohalterungen vorgestellt. Eine der Halterungen unterstützt das kabellose Laden, während die andere ausschließlich zur Befestigung des iPhones dient.

Der Mophie magnetic vent mount, ähnelt anderen bereits bekannten Lösungen, wie dem hier getesteten Halter von Filono Magnethalter Q (siehe auch hier: ) und wird mittels eines Zughakens in einer geeigneten Lüftungsdüse befestigt.


Als Besonderheit wird der Mophie aber mit einer zusätzlichen Armverlängerung geliefert, über den das iPhone in eine andere Position gedreht werden kann. Etwa, damit die Lüftungsdüse oder Tasten nicht verdeckt werden. Der Lightning-Port bleibt dabei frei zugänglich, sodass das iPhone via Kabel geladen werden kann.

Außerdem bietet Mophie eine Variante der Halterung für kabelloses Laden mit MagSafe (exklusiv für Apple) an. Es hat im Prinzip das gleiche Design wie das vorherige Vent Mount (inklusive des optional nutzbaren Arms), integriert aber zusätzlich einen 15W MagSafe-Charger. Geliefert wird diese Variante mit einem 20W USB-C-Autoladegerät und einem 1,5m USB-C-Kabel.


Der Mophie Magnetic Vent Mount ohne integrierten Charger kostet 39,35 Dollar, die MagSafe-Variante 99,95 Dollar. Derzeit sind diese Zubehöre bei uns noch nicht erhältlich. (Mophie bei Amazon.)


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AUNE M1P PORTABLER DIGITAL MUSIC PLAYER
Vor ziemlich genau einem Jahr verkündete Apple das Ende des iPods. Die Produktion wurde eingestellt und seit dem nur noch Restbestände abverkauft. MTN berichtete. Mobile Musikplayer, die ganz ohne Smartphone-Funktionen auskommen, sind deshalb aber noch lange nicht Geschichte. Es gibt nach wie vor einen Bedarf an mobilen Geräten, die sich rein auf die Musikwiedergabe konzentrieren.


Ein klassischer Vertreter dieser Art ist der jetzt neu vorgestellte Aune M1p Portabler Digital Music Player. Der M1p spielt so gut wie alle Formate von einer Micro SD bis zu 1TB. Der Player ist weder auf Android noch einem ähnlichen System aufgebaut sondern verwendet seine gesamte CPU ausschließlich und puristisch für die Musikwiedergabe auf höchstem Niveau, so der Hersteller.

Mit der von Aune selbstentwickelten FPGA DAC Struktur können Formate bis zu 768 kHz 32 Bit und DSD 512 auf Mastertape-Level wiedergegeben werden. Der Aune M1p verwendet eine präzise Audio Clock und mit einer Kombination aus asynchroner Regeneration und Taktsynchronisation soll ein äußerst geringer Jitter für natürlichen und transparenten Klang sichergestellt sein.


Kopfhöreranschlüße sind sowohl symmetrisch als auch Single Ended vorhanden. Der Aune M1p bietet eine Ausgangsleistung von 280mW an 32 Ohm) und soll laut Aune eine breites Klangspektrum und durch seine komplexe und leistungsstarke Stromversorgungsschaltung und die zweistufige Low-Ripple- Spannungsregulierung einen sehr großen Dynamikbereich bieten.

Der Aune M1p kostet in der Normalversion 369 Euro. Alternativ gibt es ihn auch mit integriertem Bluetooth, wobei der M1p dann als Sender oder Empfänger eingesetzt werden kann. Die Bluetooth-Edition kostet 399 Euro. (Aune bei Amazon)


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LOGITECH G G PRO X 2 LIGHTSPEED GAMING HEADSET
Logitech G, die Gaming-Marke von Logitech, hat ein neues Headset speziell für eSports vorgestellt. Das Gaming Headset G PRO X 2 LIGHTSPEED wurde laut Hersteller in Zusammenarbeit mit den besten eSports-Athleten entwickelt und verfügt über neue Treibersysteme mit 50 mm Graphene-Membranen. Dies und viele Verbesserungen sollen den Kopfhörer zum ultimativen Gaming Headset machen.


Neben dem neuen PRO-G-GRAPHENE-Audiotreiber bietet das PRO X 2 weitere Verbesserungen gegenüber dem aktuellen PRO X Wireless Gaming Headset:

  • Zuverlässige Verbindungen über Bluetooth, LIGHTSPEED und Kabel (3,5 mm AUX) bis 30 m Entfernung und mit bis zu 50 Stunden Akkuausdauer.
  • Robustes und dennoch leichtes Gehäuse aus Aluminium und Stahl mit drehbaren, robusten Scharnieren und austauschbaren Ohrpolstern aus Kunstleder und Velours.
  • Abnehmbares, an einem Bügel befestigtes 6-mm-Mikrofon mit Nierencharakteristik. Die Blue VO!CE Software ist über den G HUB nutzbar und sorgt für eine klare und konsistente Kommunikation.
  • DTS Headphone:X 2.0 Surround Sound.


Das kabellose Gaming-Headset PRO X 2 LIGHTSPEED ist ab sofort auf LogitechG.com sowie bei ausgewählten Händlern zu einem UVP von 269 Euro erhältlich. Mehr Informationen hier.


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T+A NEUHEITEN VON DER HIGH END
Die Herforder High-End-Schmiede T+A hat auf der letzte Woche in München abghaltenen High-End-Messe ebenfalls Neuentwicklungen präsentiert. Ein Kernelement der Neuheiten ist die dritten Generation der T+A "Audiophile Streaming Architecture". Diese soll ab Sommer serienmäßig in den Multi Source Playern der HV- und R-Serie verbaut werden. Für Bestandskunden der R- und HV-Serie (ab MP 2000/2500, MP 3000 MKII) bietet T+A eine Upgrade-Möglichkeit.


Auf der High End wurde außerdem der PSD 3100 HV gezeigt. Eine Weiterentwicklung des Multi Source Player aus der T+A Top-Serie HV mit digitalen Eingängen über FM, FM-HD, DAB+ Radiowiedergabe, Bluetooth und Connect Diensten bis hin zum Streaming lokaler und globaler Internet- und Netzwerkquellen. Der PSD 3100 HV ist die universelle Steuerzentrale für eine High End-Anlage, an die nur noch entsprechende Endstufen oder Aktivlautsprecher angeschlossen werden müssen.


Nicht minder spannend (und zumindest etwas bezahlbarer) dürfte der neue R 2500 R Multi Source Receiver sein. Dieser basiert auf dem Look des bisherigen Vollverstärkers PA 2500 R (siehe Testbericht), integriert aber viele weitere Funktionen. Zusätzlich zu dem neuen T+A Streaming Client verfügt der R 2500 R neben analogen, digitalen und HDMI-Eingängen über ein CD-Laufwerk, DAB +, FM- sowie Internet-Radio. Aus dem PA 2500 R wurden die Vorstufen- und Class AB-Endstufen übernommen. Ausgestattet mit zwei Mal 250 Watt Dauerleistung an 4 Ohm ist der R 2500 R ab Spätsommer 2023 im Fachhandel erhältlich.

Kommentare

Bennylux
Bennylux27.05.23 10:18
Die R100 ist schon interessant für Einsteiger. Würde aber dringend von Objektiv RF-S 18-45mm abraten. Dieses Objektiv ist wirklich schlecht. Wir haben es als zusammen mit der R10 im Kit für die Arbeit gekauft und das was das Objektiv kann, ist sehr begrenzt.

Dann doch bitte eher zum RF-S 18-150mm greifen, was qualitativ hochwertigere Fotos macht. Somit in ein guter Allrounder! 😉
Think different! 
+4
berlin7927.05.23 10:44
Zum Aune Player:

Der Player ist weder auf Android noch einem ähnlichen System aufgeabaut sondern verwendet seine gesamte CPU ausschließlich und puristisch für die Musikwiedergabe auf höchstem Nieveau, so der Hersteller.

Den Satz verstehe ich nicht. Fehlt da ggfs. irgendwas?

Z.B.:
(...) verwendet seine gesamte CPU in Verbindung mit seiner proprietären Software ausschließlich und puristisch (...)?
'daß' gibt es seit 1996 nicht mehr. https://www.das-dass.de/
+1
frankenstein27.05.23 10:47
@MTN Kleiner Tippfehler im zweiten Absatz: EOS M59
+1
Leichtbau
Leichtbau27.05.23 10:53
Den Receiver fürs Gästeklo? 🤔

Ansonsten vermisse ich einen Beitrag über die Leica Q3 , welche am Donnerstag vorgestellt wurde. Vielleicht Morgen?
robbie@compjutah ~ % sudo deindustrialisierung /schland
+2
Gammarus_Pulex
Gammarus_Pulex27.05.23 12:49
Die R100 ist schon ziemlich kastriert gegenüber der R50.
Da lohnt sich ein intensiver Vergleich schon sehr bevor man sich hinterher ärgert.
+4
Bennylux
Bennylux27.05.23 16:39
Huch, ich bin wohl einigen hier auf den Schlips getreten, wenn ich Daumen runter bekomme. 🤷🏼‍♂️
Think different! 
0
teorema67
teorema6727.05.23 19:54
Leichtbau
... Ansonsten vermisse ich einen Beitrag über die Leica Q3 ...
Na ja, ein 6000- -Schnäppchen
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+1
SecondOne27.05.23 21:51
Aune MP1 kann wohl noch nicht einmal Cover anzeigen, geschweige denn Songtexte und ähnlich informatives.
+1
sonorman
sonorman27.05.23 22:28
SecondOne
Aune MP1 kann wohl noch nicht einmal Cover anzeigen, geschweige denn Songtexte und ähnlich informatives.

Das ist natürlich eine Frage des Anspruchs. Bei diesem Player geht eben nur pur um Musikwiedergabe in möglichst guter Qualität. – Offline von microSD-Karte.

Aus der Beschreibung auf der Webseite:
Hatten Sie schon eine Reihe von Android/Linux-Playern? Dann ist es an der Zeit, den Charme eines reinen Players zu erleben. Der Core des M1p ähnelt dem eines CD-Players und konzentriert sich auf die Audio-Dekodierung. Die gesamte CPU ist nur für die Wiedergabe zuständig. Rein und einfach.

Wenn Du mehr Infos und Albencover vom Mobilplayer erwartest, gibt es genug Alternativen. Zum Beispiel

Allerdings: Songtexte setzt entweder eine Onlineverbindung mit Zugriff auf die entsprechenden Daten voraus, oder dass diese in den Metadaten der Musik enthalten sind. Das dürfte bei den wenigsten Musiksammlungen der Fall sein.
+2
KongoOtto
KongoOtto28.05.23 07:07
Meine Erfahrung hat gezeigt, daß Mobile Player in diesem Preissegment meist das Geld nicht wert sind. Wenn man wirklich Hi-Res Qualität bei der Verarbeitung und Wiedergabe der Musikfiles möchte, sollte man zu einem Player der Platzhirsche Astell&Kern oder Cayin greifen (die aber dann gern auch mal das 10-fache kosten können) einen entsprechenden hochwertigen Kopfhörer vorausgesetzt.
+1
FlyingSloth
FlyingSloth28.05.23 09:12
3700 euro fuer nen walkman… wie geil!
KongoOtto
Meine Erfahrung hat gezeigt, daß Mobile Player in diesem Preissegment meist das Geld nicht wert sind. Wenn man wirklich Hi-Res Qualität bei der Verarbeitung und Wiedergabe der Musikfiles möchte, sollte man zu einem Player der Platzhirsche Astell&Kern oder Cayin greifen (die aber dann gern auch mal das 10-fache kosten können) einen entsprechenden hochwertigen Kopfhörer vorausgesetzt.
Fly it like you stole it...
+5
KongoOtto
KongoOtto28.05.23 10:04
Es ist aber eine völlig andere Art Musik zu "genießen", wenn man genau die Position der einzelnen Instrumente (Separation) ausmachen und sich die Bühne bildlich vorstellen kann (Soundstage).
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FlyingSloth
FlyingSloth28.05.23 11:22
achso na dann
das mag in gewissem Masse zutreffen, klingt aber zum grossen Teil nach audiophilem Marketing Sprech. Ich hoere wirklich viel und gerne Musik. Eigentlich fast den ganzen Arbeitstag, aber 3700 Euro in einen Walkman zu investieren kaeme mir nie in den Sinn. Fuer das Geld kaufe ich mir lieber Musik.
KongoOtto
Es ist aber eine völlig andere Art Musik zu "genießen", wenn man genau die Position der einzelnen Instrumente (Separation) ausmachen und sich die Bühne bildlich vorstellen kann (Soundstage).
Fly it like you stole it...
+2
Nebula
Nebula28.05.23 13:32
KongoOtto
Es ist aber eine völlig andere Art Musik zu "genießen", wenn man genau die Position der einzelnen Instrumente (Separation) ausmachen und sich die Bühne bildlich vorstellen kann (Soundstage).
Diesen Effekt hatte ich bei Stereo noch nie, auch nicht bei Kunstkopf-Aufnahmen. Apples Spatial Audio funktioniert bei mir jedoch, weswegen ich Probleme mit meinen Ohren ausschließen kann.

Oder geht es tatsächlich um aktives Vorstellen und nicht einen automatischen Effekt? Bei den meisten Songs sind die Instrumente ja ohnehin irgendwie auf die beiden Kanäle verteilt. Eine Bühne gibt es da ja nicht. Da klingt einfach ein Instrument weiter links und ein anderes weiter rechts und damit "breiter" als Mono.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+2
KongoOtto
KongoOtto28.05.23 14:33
Ich denke, es ist wohl eine Mischung aus Beidem. Und, es braucht etwas Übung (so war es bei mir jedenfalls, anfangs). Vergleichbar mit dem verstehenden Hören einer Fremdsprache, die man erst allmählich besser verstehen lernt.
Gutes Ausgangsmaterial (ich habe fast meine ganze Musik bei Qobuz gekauft) und einigermaßen vernünftiges Equipment vorausgesetzt.

Und, ja, was FlyingSloth sagte ist sicherlich auch richtig. Ich kenne kein anderes Marktsegment, in dem so viel mit SnakeOil gehandelt wird
Andererseits ist der Sprung von "Musike off'm Handy" zu einem dedizierten Hires Player auch gewaltig.
0
sonorman
sonorman28.05.23 16:53
Nebula

Oder geht es tatsächlich um aktives Vorstellen und nicht einen automatischen Effekt? Bei den meisten Songs sind die Instrumente ja ohnehin irgendwie auf die beiden Kanäle verteilt. Eine Bühne gibt es da ja nicht. Da klingt einfach ein Instrument weiter links und ein anderes weiter rechts und damit "breiter" als Mono.
Dann hast Du eindeutig noch nie richtiges Stereo (über Lautsprecher) gehört.

Voraussetzung dafür ist natürlich eine korrekte Aufstellung und ein Hörplatz im Stereo-Dreieck am Sweet Spot. Mit einer guten Anlage ergibt sich da ganz automatisch eine Bühne zwischen den Lautsprechern und es ist eben kein Ping-Pong-Stereo, wie es das mal in den Sechzigern gab, als Instrumente hart links und rechts auf die Lautsprecher gemischt wurden. Heute ist fast alles auf die Phantomschallquelle zwischen den Speakern ausgelegt. Oft so gut, dass man exakt mit dem Finger drauf zeigen kann, wo genau zwischen den Lautsprechern das jeweilige akustische Ereignis stattfindet.

Das geht auch hervorragend mit TV-Ton. Lautsprecher in exaktem Abstand links und rechts neben dem TV aufstellen und mittig vor die Glotze setzen. Dann braucht man keinen Center Speaker. Ja es ist sogar besser als mit einem zusätzlichen Center, der praktisch nie die gleiche Tonalität wie die Hauptlautsprecher hat. (Schon allein, weil er meistens quer unter den TV liegt.)

Genau das ist einer der Punkte, die eine gute Anlage ausmachen. Wer diese Grundvoraussetzungen nicht erfüllen will oder kann, wird auch nie hochklassiges Stereo erleben, wozu grundsätzlich keine Mega-High-End-Lautsprecher erforderlich sind. Das geht auch mit einem ordentlichen Paar Speaker für ein paar hundert Euro, wie die hier

Bei Kopfhörern sieht die Sache etwas anders und komplizierter aus. Da hat man normalerweise das sogenannte „Im-Kopf-Gefühl“, also keine räumliche Ortung vor dem Hörer. Das ist nur schwer und mit vielen Tricks zu vermeiden, ist aber auch etwas Gewöhnungssache. Bei Songs, die sehr stark link/rechts abgemischt sind (was es natürlich auch heute noch gibt) hilft eine Crossfeed-Schaltung, was einige Kopfhörerverstärker bzw. Mobil-Player bieten. (Oder Roon.)

Stereo ist für mich sowas wie „die reine Lehre“. Alle Versuche mit künstlichen Raum-Effekten wie Surround-Formate und auch Apples Spatial Audio, sind zwar irgendwie auch ganz nett, aber erreichen niemals die Natürlichkeit einer hervorragenden „puristischen“ Stereo-Aufnahme über eine Top-Anlage. Sweet-Spot vorausgesetzt! Hier spreche ich aber nur für mich. Meine Meinung. Wer Surround- oder künstlich zu 3D aufgebohrtes Stereo bevorzugt: alles gut! Hauptsache es gefällt. Zumal eben nicht jeder sich auf einen bestimmten Punkt im Raum (den Sweet Spot) festnageln lassen will. Aber für „bewusstes“ Hören, also sich am Hörplatz hinsetzen und alles andere ausblenden, ist traditionelles Stereo der beste Weg.

Übrigens: Auch für Surround und 3D-Stereo bringt nur der Sweet Spot optimale Ergebnisse, aber das Thema würde hier zu weit führen.

Schlimm finde ich nur, wenn Leute alles was mit HiFi zu tun hat, quasi pauschal als Voodoo oder Schlangenöl abtun. Das sind unaufgeklärte Extrem-Vorurteile, die zwar in ihren Auswirkungen nicht so eine Tragweite wie rassistische oder politische Vorurteile haben, aber genau so dumm und unangebracht sind.

Soweit das Wort zum Pfingstmontag. Viel Spaß mit der Musik. Wie und womit auch immer diese gehört wird.
+6
Nebula
Nebula29.05.23 08:49
Das dem einem irgendwie magischen Sweetspot hat bei mir bislang nie gezündet, so sehr sich einige bemüht haben, mir ihre tolle Anlage samt optimalen Sitzplatz zu demonstrieren. Das man Klänge weiter links oder rechts orten kann, geschenkt. Aber das geht bei mir auch, wenn ich an anderer Stelle sitze. Nicht optimal, aber jetzt kein krasser Unterschied zur exakten Mitte. Immersives Hören geht für mich auch außerhalb davon – wenn auch nicht ganz am Rand. Für mich hängt es auch stark von der Mischung der Songs ab. Bei Live-Aufnahmen gelingt das oft besser (besonders Klassik), aber ich mag lieber die weitgehend fehlerfreien Studioaufnahmen. Aber auch da gibt's nur links und rechts und kein weiter hinten oder weiter vorne. Ich bin auch ein Freund von puristischem Stereo, aber vor allem, weil es eben auch ohne perfektem Sitzplatz gut klingt. Ohnehin wird kaum Musik mehrkanalig angeboten. Die Wohnung mit Boxen vollstellen mag ich auch nicht. Als Mieter kann ich zudem keine Kabel in den Wänden verstecken.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
0
sonorman
sonorman29.05.23 10:01
Nebula
Das dem einem irgendwie magischen Sweetspot hat bei mir bislang nie gezündet, so sehr sich einige bemüht haben, mir ihre tolle Anlage samt optimalen Sitzplatz zu demonstrieren.
Magisch ist daran gar nichts. Es ist reine Physik und menschliche Physiologie. Und es funktioniert auch wirklich nur optimal auf dem Sweet Spot. Rückst Du davon nach links oder rechts ab, ändern sich die Laufzeiten (und andere Parameter) des Schalls vom linken und rechten Lautsprecher zu Deiner Position, was Deine Ohren (sofern beide gesund) schon bei kleinsten Abweichungen mit einer Verschiebung der Mitte, also einer anderen Ortung interpretieren. Aber nur exakt mittig auf dem Sweet Spot ist es möglich, eine für diesen Punkt abgemischte Stereo-Aufnahme auch so hören zu können, wie es von den Machern gedacht war. Das ist übrigens auch gängige Studio-Praxis und kein HiFi-Voodoo. Siehe auch Wikipedia

Aber auch da gibt's nur links und rechts und kein weiter hinten oder weiter vorne.
Eine gute Stereo-Anlage kann tatsächlich auch Raumtiefe gut abbilden. Aber das ist auch sehr stark von der Aufstellung und der Raumakustik abhängig.

Ich bin auch ein Freund von puristischem Stereo, aber vor allem, weil es eben auch ohne perfektem Sitzplatz gut klingt.
Gut vielleicht. Oder ausreichend. Aber längst nicht optimal. Außerhalb der Stereo-Mitte kannst Du (aus zuvor genannten Gründen) kein "immersives" Klangerlebnis mit einer Bühne erleben. Selbst wenn Du per DSP einen Pegel- und Laufzeitausgleich passend zu Deiner außermittigen Hörposition machst, ändert sich dabei die (virtuelle) Basisbreite der Lautsprecher und damit die Bühne. Und auch raumakustische Besonderheiten werden dabei nicht ausgeglichen.

Das Stereodreieck ist definitiv eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute räumliche Stereo-Abbildung. Alles außerhalb davon geht natürlich auch, ist aber aber ein "Downgrade".
+1
Nebula
Nebula29.05.23 12:03
Wie gesagt, mir wurde schon mehrfach das "Dreieck" von unterschiedlichen Personen näher gebracht. Da kamen unterschiedliche Anlagen zum Einsatz. Das klang alles sehr beeindruckend. Auch klang es nach meinem Empfinden irgendwie räumlich, aber das tat es auch einen Meter neben dem Sweetspot. Ob ich jetzt den Schall irgendwie den Boxen zuordnen kann oder nicht, hängt bei mir nicht vom Sweetspot ab. Ich will damit nicht sagen, dass es ihn und den entsprechenden Effekt nicht gibt. Bei mir funktioniert er nicht oder der Unterschied ist so gering, dass es mich nicht flasht. Ohnehin passt so eine Hörweise nicht zu mir. Konnte bereits in der Schule nicht still sitzen und selbst im Hyperfocus am Rechner sitze ich nicht still. Bei guter Musik kann ich auch nicht still sitzen, da muss ich mich schon irgendwie bewegen. Deshalb sind enge Konzerte auch nix für mich. Rumwippen reicht nicht.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
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gevaugeh29.05.23 15:29
Nein ganz im Gegenteil. Ich habe die R100 für dieses Jahr auf meiner Liste. Werde mir die Objektive dank deines Tipps genauer anschauen. Hast Du noch andere Objektive getestet?
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