IFI AUDIO ZEN DAC V2: DER BESTE KLEINE DAC/KOPFHÖRERVERSTÄRKER IST JETZT NOCH BESSERSeit seiner Vorstellung vor knapp zwei Jahren gilt der iFi Audio ZEN DAC (
Testbericht) als einer der besten bezahlbaren Lösungen für stationäre D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker. Für (aktuell) 169 Euro (
Amazon) bietet der kleine und eigenständig gestaltete ZEN DAC nicht nur eine hochwertige Wandlersektion, sondern auch einen ausgezeichnet klingenden und vielseitig einsetzbaren Verstärkerpart für kabelgebundene Kopfhörer.
Dass jetzt nach kaum zwei Jahren ein ZEN DAC V2 die Bühne betritt, hat einen Grund, mit dem auch diverse andere Hersteller zu kämpfen haben. Nach einem Großbrand in einer japanischen Chipfabrik, gibt es eine extreme Knappheit, die nicht nur viele Audiohersteller betrifft, sondern auch die Autoindustrie. (Siehe auch
diesen Artikel auf Tagesschau.de) Der bislang im ZEN DAC zusammen mit einem BurrBrown-DAC verwendete XMOS-Prozessor war wohl nicht mehr zu bekommen. Es ist aber eine etwas hochwertigere Variante verfügbar, die mit 16 statt nur 8 Kernen arbeitet. Dieser kommt nun im ZEN DAC V2 zum Einsatz. Und wo die Schaltung schon mal überarbeitet werden musste, haben die iFi-Macher auch gleich noch einen hochwertigeren, rauschärmeren Taktgenerator eingebaut. Auf der analogen Seite bleibt das Gerät unverändert. Der ZEN DAC V2 ersetzt logischerweise den bisherigen ZEN DAC, der so wie bisher nicht mehr hergestellt werden kann.
Der leistungsstärkere XMOS-Chip in Verbindung mit dem besseren Taktgeber hat zumindest das Potential, den Klang noch mal einen Hauch zu verbessern. Ein ganz konkreter Vorteil ist hingegen, dass der neue V2 nun auch MQA-Files voll entfalten kann. Somit ist der neue ZEN DAC V2 nicht mehr nur MQA Renderer, sondern vollwertiger MQA Decoder. Insbesondere für Tidal-Nutzer ist das eine gute Nachricht. Über seine USB 3.0 Schnittstelle verarbeitet der ZEN DAC V2 PCM bis 32 Bit 384 kHz, DXD, DSD256 und eben MQA.
169 Euro ist der UVP für den ZEN DAC V2. (
Amazon)
Aber Vorsicht! Neben der Chip-Knappheit wirken sich auch die zuletzt extrem gestiegenen Frachtkosten bei zahlreichen Herstellern immer mehr aus. Der aktuelle Preis wird sich vermutlich nicht mehr lange halten lassen. Eine deutliche Preissteigerung (geschätzt zwischen 10 und 20 Prozent) liegt in der Luft und wird (nicht nur bei iFi) vermutlich noch in diesem Sommer unvermeidlich sein. Siehe dazu auch den letzten Beitrag in
diesem TechTicker. Wer zu lange zögert, zahlt drauf.
+ + + + + + + + + +
AUDIRVANA STUDIO VERSCHMILZT PRIVATE MUSIKSAMMLUNG MIT ONLINE-STREAMINGAudirvana Plus, das ursprünglich nur auf dem Mac verfügbar war und erst später auch für Windows portiert wurde, ist eine der beliebtesten Musikverwaltungs- und Player-Apps auf Mac/PC. Die Software zeichnet sich unter anderem durch eine (für anspruchsvolle Hörer) hörbar bessere Klangperformance gegenüber beispielsweise Apples Music-App aus, verarbeitet so gut wie alle HiRes-Formate, dazu DSD und MQA und kann Endgeräte u.a. via USB oder per UPnP über das Netzwerk ansteuern. Seine komfortable und übersichtliche Oberfläche ist da nur das Sahnehäubchen.
Neben der Verwaltung und Wiedergabe der eigenen digitalen Musiksammlung unterstützt Audirvana auch Musikstreaming über Qobuz, Tidal oder HighresAudio. Was die Nutzer aber schon lange vermissen, ist der Support für Internetradio.
Mit
Audirvāna Studio (das A mit Makron soll wohl auf ein langes A hinweisen) ist
ab 16. Mai eine "aufgebohrte" Variante verfügbar. Diese wird neben der lange vermissten Webradio-Unterstützung vor allem die Möglichkeit bieten, die private Musiksammlung mit Inhalten von Online-Streamingdiensten gemeinsam zu verwalten und zu durchsuchen. Etwas, das die serverbasierte aber deutlich teurere Lösung Roon schon lange beherrscht. Das komplett überarbeitete Interface von Audirvāna Studio soll die Musiksuche auf zudem deutlich komfortabler machen.
Audirvāna Studio bietet neben dem überarbeiteten Interface Verbesserungen des Core Players, der jetzt nativ für Apple Silicon und Windows 10 optimiert ist.
Der Hersteller schreibt:
"Mit Audirvāna Studio können Sie jetzt gemischte Favoriten und Wiedergabelisten aus Ihrer lokalen Bibliothek und Online-HD-Streaming-Diensten erstellen, Ihre Wiedergabelisten und Dateien mit einzigartigen Werkzeugen einfach verwalten, alle Quellen auf einmal durchsuchen, fehlende Musik-Metadaten wiederherstellen und vieles mehr."Damit nähert sich die insbesondere auf dem Mac sehr populäre Streaming-App zumindest in Grundzügen ein wenig den Möglichkeiten von Roon an. Allerdings ist Audirvana auch weiterhin keine Serverapplikation. Das heißt, die Anwendung läuft nur auf einem Mac oder PC aber nicht auf dedizierten Musikservern. Als Alternative zur Steuerung am Bildschirm mit Maus gibt es die Audirvana Remote App für iOS. Diese dient als Fernbedienung der auf dem Mac/PC laufenden Anwendung. So ähnlich, wie damals die Remote App für iTunes.
Zum Schluss die wohl unerfreulichste Nachricht: Audirvāna Studio ist Abo-Software. Rund 70 Euro im Jahr oder 7 Euro pro Monat verlangt der französische Anbieter und schreibt:
"Aktuelle Nutzer der Versionen 2 und 3.5 können die neue Software testen und erhalten einen Vorzugspreis für den Wechsel zu Audirvāna Studio bis Ende Juli 2021, während Käufern einer erst kürzlich erworbenen Lizenz eine kostenlose Umwandlung ihres Kaufs in ein Abonnement angeboten wird."Es wird sich zeigen, ob Audirvāna Studio damit erfolgreich sein wird. Zum Vergleich: Der Preis für eine zeitlich unlimitierte Audirvana 3.5 Lizenz (inkl. Remote App) betrug
zuletzt 97,58 Euro. Davor konnte man eine Ein-Plattform-Lizenz beispielsweise für Mac (in Deutschland) zum Preis von 59 Euro erwerben, eine Remote-App (z. B. für iPad) kostete rund 10 Euro zusätzlich.