TechTicker: Tipps für USB-C am kommenden iPad, Smarte Wanduhr, günstiger 4K-Monitor
USB-C ZUBEHÖRTIPPS – MAGSAFE AM KÜNFTIGEN IPAD?Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass die Tage des Apple-proprietären Lightning-Anschlusses gezählt sind. Zu seiner Zeit, als es USB-C 3.x noch nicht gab, war Lightning die richtige Wahl von Apple. Ich möchte behaupten, ohne Lightning gäbe es USB-C in seiner heutigen Form und Leistung gar nicht. Aber da sich Lightning nun mal vorhersehbar nicht auf anderen Plattformen durchsetzen konnte und sich USB-C inzwischen verbreiten konnte, ist die Zeit für den kleinen iPhone/iPad-Stecker nun aller Wahrscheinlichkeit nach bald abgelaufen. Sollte Apple auf USB-C umschwenken – zunächst vermutlich mit dem nächsten iPad – ändert sich für den Verbraucher nicht viel. Es sei denn, man hat überdurchschnittlich viel in Dockinglösungen mit Lightning-Stecker investiert.
Die meisten "universellen" Gadgets, wie zum Beispiel beyerdynamics ausgezeichneter portable DAC Impacto Universal (
Testbericht;
Amazon), setzen schon heute auf USB in verschiedenen Variationen als Geräteanschluss.
Wie es mit dessen Kompatibilität mit einem (noch imaginären) USB-C-iDevice bestellt ist, muss sich erst noch zeigen, doch es kann als sicher angesehen werden, dass die Vielfalt an passenden Gadgets für iPad & Co. deutlich zunehmen wird, wenn der proprietäre Lightning-Anschluss Geschichte ist.
Wie wäre es z.B. mit einer MagSafe-ähnlichen Lösung für das iPad (und später iPhone)? Bei Amazon finden sich diverse USB-C-Kabel mit magnetischem Plug. Einfach den kleinen, flachen Adapterstecker in das iDevice stecken und das Kabel magnetisch mit diesem verbinden. Bei zu hoher Zuglast löst sich die Verbindung, ohne gleich den ganzen Stecker abzureißen und die Buchse zu beschädigen. Zu beachten ist dabei natürlich das geringe Gewicht der iDevices. Hoffentlich zieht man es nicht trotzdem vom Tisch. Aber die Wahrscheinlichkeit für ernsthafte Beschädigungen dürfte deutlich sinken. Mit rund 15 Euro ist das (nur Beispielhaft unter
verschiedenen Angeboten ausgesuchte)
magnetische Ladekabel nicht nur für MagSafe-Fans eine Überlegung wert. (Gibt es allerdings auch für Lightning!)
Auch universelle Ladegeräte gibt es mittlerweile vermehrt mit USB-C, wenngleich die meisten davon überwiegend auf USB-A-Buchsen setzen. Wie beispielsweise das
Anker PowerPort 5-Port USB C Ladegerät 60W für rund 36 Euro. Ein ähnliches Modell habe ich seit inzwischen über 2 Jahren im Dauereinsatz und nutze es als zentralen Ladehafen für iPad, iPhone und auch als Netzteil für diverse USB-Devices im Testalltag. Das Gadget hat sich als zuverlässig, universell nutzbar und hilfreich erwiesen.
Es bleibt noch abzuwarten, was Apple mit dem Smart Connector der bisherigen iPad vor hat. Die Lösung mit drei magnetischen Ladepins an der Seite hat sich in der Praxis als nicht besonders nützlich erwiesen. Dafür passende Zubehöre lassen sich an einer Hand abzählen. Ich habe seit Einführung des Smart Connector eine
Logi Base im Einsatz. Das funktioniert zwar im Wesentlichen gut, doch die Ladegeschwindigkeit über den Smart Connector ist gering und nach etwa 10-12 Ladevorgängen muss ich den Lightning-Stecker von der Base einmal abziehen, weil sie sonst nicht lädt. Die Elektronik spinnt manchmal. Zudem ist das Gadget ziemlich teuer. Und der Smart Connector seitlich am iPad hat die lästige Eigenschaft, dass manchmal bei Benutzung der Lade-Ton erklingt, wenn man die Pins mit etwas schwitzigen Händen "kurzschließt". In seiner jetzigen Form ist der Smart Connector mehr als verzichtbar.
Für die künftige Umstellung auf USB-C wird spekuliert, dass man iDevices – speziell das kommende iPad Pro – hierüber mit externen Bildschirmen wird verbinden können. Ein einfaches
USB-C-Kabel nach Spezifikation USB 3.1 für wenige Euro könnte dann ausreichen, um Inhalte wie Fotos oder Videos komfortabel auf großen Displays mit entsprechendem Eingang wiedergeben zu können, oder vielleicht den iPad-Screen darauf zu spiegeln.
Eine sehr schöne Anwendungsmöglichkeit für mit USB-C ausgestattete iPads/iPhones wäre die Verbindung mit Foto-/Videokameras, um etwa Live-View auf dem großen iPad-Bildschirm darstellen zu können und Aufnahmen direkt bei der Aufnahme im iDevice zu sichern und vor Ort mit Apps wie Lightroom Mobile verarbeiten zu können. Die Kabelverbindung wäre deutlich schneller und zuverlässiger, als bisherige WiFi-basierte Lösungen und billiger als proprietäre Hardware wie der
Atomos Ninja V.
Was iDevices aller Wahrscheinlichkeit auch zukünftig NICHT bieten werden, ist Thunderbolt. Die an Macs inzwischen gängigen Thunderbolt-3-Anschlüsse beherrschen unter anderem das USB-Protokoll und verwenden die selben USB-C-Stecker, sind aber mit bis zu 40 Gbit/s Bandbreite deutlich schneller als USB 3.1 (10 Gbit/s). Die für Thunderbolt 3 nötigen Controller sind aber offensichtlich noch immer zu teuer und die Leistungsaufnahme ist zu hoch für iDevices.
FazitUSB-C an Apples iDevices wäre der richtige Schritt. Viele Hersteller, die bisher wegen der harschen Lizenzbedingungen zur Nutzung von Lightning von dessen Einsatz abgesehen haben, könnten sich – sofern Apple nicht andere Steine in den Weg legt – dank USB-C verstärkt auf Zubehörentwicklung für iDevices einlassen. Die letzte Schnittstelle wird aber auch USB-C nicht sein. Irgendwann wird sicher wieder eine Umstellung der Schnittstelle wegen technischer Weiterentwicklung notwendig werden. Aber für den Moment stellt USB-C die beste und vielseitigste Lösung dar. Lightning deswegen als Apple-Fehlgriff abzutun, wäre aber falsch. Es hat seinen Zweck erfüllt und war technisch wegweisend. Nach einer gewissen Phase mit dem üblichen Wehklagen über neue Adapter und Kabel wird Lightning schnell in Vergessenheit geraten, sobald erst mal alle iDevices umgestellt wurden. – Es sei denn, die Gerüchte um USB-C am nächsten iPad waren samt und sonders falsch.