Teil 2: Bewertung der heutigen Neuerungen
AppleTV wird häufig auf Quartalskonferenzen als Hobby des Konzerns betitelt. Apple führte unter den (wenigen) Käufern Befragungen durch und kam zu dem Schluss, dass ein neues Gerät als reines Netzwerkgerät fungieren müsse.
Man verzichtet bewusst auf eine Synchronisierung und direkte Datenhaltung auf dem neuen AppleTV. Um möglichen Kunden einen Anreiz zum Kauf zu geben reduzierte Apple den Preis des Gerätes auf 119 Euro und bietet Serien zum Mieten nun günstiger an. Leider stimmten die Gerüchte nicht, dass das neue AppleTV auf einem vollwertigen iOS basiert. Ferner ist es leider immer noch nicht möglich, beliebige Filmformate wie DivX, AVIs oder MOVs auf dem neuen AppleTV abzuspielen. Es handelt sich dabei nach wie vor um ein geschlossenes Client-Gerät für den iTunes Store. Besitzer von Filmbibliotheken, die nicht im iTunes Store erworben wurden, bleibt als nur der Griff zu einem Drittherstellergerät oder das Transkodieren der Filmbibliothek. Es ist fraglich, ob das neu AppleTV trotz des günstigen Preises den gewünschten Erfolg bringt. Nach wie vor bietet Apple durch das AppleTV nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten, die auf dem Gerät möglich wären und könnte für Apple weiterhin ein Hobby bleiben.
Viele potentielle Käufer bemängeln schon kurz nach der Vorstellung, dass das Gerät mit 119 Euro in Deutschland erheblich teurer sei als in den USA, wo AppleTV für 99 US$ verkauft wird. In Deutschland beinhaltet der höhere Preis die Mehrwertsteuer sowie die Urheberrechtsabgabe.
Mit iTunes 10 erwarteten viele Nutzer eine komplett neue Version, unter Umständen sogar eine komplette Neuentwicklung. Ursprünglich wurde iTunes 2001 als Musikplayer vorgestellt und mit Begeisterung von der Mac-Welt aufgenommen. Schnell etablierte sich der Player und verdrängte die Konkurrenten vom Markt. Mit Version 4 wurde der iTunes Music Store integriert, Version 4.1 stand auch erstmals für Windows zur Verfügung.
Mit den Jahren wurde iTunes um immer mehr Funktionen wie beispielsweise die Synchronisierung von iPhones, iPads und iPods, Genius Playlists, Bücherverwaltung, Filme- und Serien-Verwaltung, Podcasts, Klingeltöne, Coverflow, eine Jukebox, Radiosender und iMixe erweitert. Dadurch ist die anfangs sehr schlanke Software zu einer großen und komplexen Anwendung geworden. Für Nutzer, die iTunes als Musikverwaltung schätzen, werden mit jeder neuen Version mit längeren Startzeiten, einer komplexeren Benutzeroberfläche und höherem Ressourcenbedarf konfrontiert. Auch mit iTunes 10 verfolgt Apple diesen Pfad weiter und integriert nun sogar einen eigenen Social-Network-Dienst namens "Ping".
Wünschenswert wäre, wenn Apple iTunes in mehrere Programme aufspalten würde, so dass die Anwendung wieder effizient zur Musikverwaltung genutzt werden kann. Die Synchronisierung könnte, wie früher mit iSync, in Mac OS X integriert werden oder unter Windows als gesonderte Anwendung/Systemerweiterung transparent ausgeführt werden. Auf den iOS-Geräten hat Apple für die Aufgaben, die iTunes auf dem Computer übernimmt, separate Anwendungen.