Telegram-Gründer kritisiert Apple: "Veraltete Hardware und totalitärer Ansatz"
Telegram-Gründer Pavel Durov hat zum Rundumschlag gegen Apple ausgeholt. Nachdem zuletzt die Kritik an Apples Marktpräsenz in China und der Fügung des Unternehmens an Vorgaben der kommunistischen Partei wieder lauter wurde, äußerte sich Durov in seinem Telegram-Channel ebenfalls – und nutzte die Gelegenheit, Dinge anzusprechen, die ihn an Apple stören.
"Überteuerte und veraltete Hardware""Apple verfolgt das eigene Geschäftsmodell sehr effizient – es besteht darin, überteuerte und veraltete Hardware an Kunden zu verkaufen und sie so in das hauseigene Ökosystem zu sperren." Er fühle sich wie im Mittelalter, wenn er ein iPhone zum Ausprobieren der iOS-App von Telegram in die Hand nehme. Das 60-Hertz-Display der iPhones beispielsweise könne nicht mit dem 120-Hertz-Display moderner Android-Smartphones konkurrieren. Die Animationen entsprechender Android-Geräte fühlen sich einfach wesentlich geschmeidiger an,
so Durov.
Kritik an Apples Macht im App StoreNoch schlimmer als die "schwerfälligen Geräte und veraltete Hardware" sei die Situation der Nutzer. Der Telegram-Gründer bezeichnet sie als Digital-Sklaven von Apple. Durov begründet das mit dem App Store: "Man kann nur Anwendungen über den App Store installieren, die Apple erlaubt – alternative Installationsmöglichkeiten fehlen." Mit der Kritik am strikten App-Store-Modell von Apple steht Durov nicht alleine. Im aktuellen Gerichtsverfahren zwischen dem Epic und dem Unternehmen aus Cupertino beispielsweise geht es ebenso um die Frage, wie viel macht Apple auf den eigenen Geräten gegenüber Drittanbietern ausüben darf. Ebenso seien Nutzer auf den Apple-Dienst iCloud angewiesen, wenn sie ein Online-Backup ihres iPhones machen möchten, so Durov.
Apple mit totalitärem Gebaren?Angesichts der angesprochenen Kritikpunkte könne Durov Apples Vorgehen in China gut verstehen: "Es ist kein Wunder, dass Apples totalitärer Ansatz so gut bei der kommunistischen Partei in China ankommt. Die dortige Regierung hat dank Apple völlige Kontrolle über die Apps und Daten aller chinesischen Bürger, die ein iPhone nutzen." Durov spielt damit auf einen
Artikel der New York Times an, in dem es um Apples Geschäftsgebaren in China geht. Die US-Zeitung wirft dem Unternehmen vor, allzu willfährig Überwachungsmaßnahmen des Staates zuzulassen, um die eigene Marktposition in Asien zu sichern. Nach den USA ist China Apples zweitwichtigster Markt.