Telekom und DSL-Drosselung: Bis 2018 für alle Kunden, Managed Services aber auch für andere Inhalte-Anbieter
Für intensive Diskussionen sorgte die Ankündigung der Telekom, in den kommenden Jahren
Volumengrenzen im DSL-Bereich einzuführen. Hat man ein bestimmtes Datenkontingent überschritten, so wird der Anschluss gedrosselt und nur noch ein Bruchteil der eigentlichen Geschwindigkeit steht zur Verfügung. Könnte man dies noch als Entscheidung zum Leistungsumfang abtun, so ist ein anderer Punkt strittiger.
Nicht auf das Inklusivvolumen angerechnet werden nämlich Mediendienste der Telekom. Bezieht man seine Filme allerdings über iTunes oder einen Streaming-Anbieter, so ist mitunter schon nach einigen Tagen Schluss mit der hohen Geschwindigkeit - ein klarer Wettbewerbsnachteil. Der Begriff Netzneutralität besagt, dass alle übertragenen Daten mit gleicher Priorität behandelt werden müssen. Kritiker an der Neuregelung im DSL-Bereich der Telekom sehen eben jene Neutralität nun verletzt.
Die Telekom hat sich in einer ausführlichen Stellungnahme nun noch einmal zu den Plänen geäußert. Die Volumengrenze
soll demnach für alle Kunden greifen - und nicht nur für Neuverträge. Allerdings dauert es bis zur Umsetzung noch länger, laut Telekom sei die Umstellung bis spätestens 2018 geplant. Die momentan kursierenden Angaben zur Obergrenze, in kleineren Tarifen liegt diese bei 75 GB pro Monat, sei jedoch nicht in Stein gemeißelt. Niemand könne wissen, wie die Datengrenzen im Jahr 2018 aussehen, so Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom.
In Hinblick auf Diskussionen um Netzneutralität und Benachteiligung anderer Anbieter gibt es ebenfalls Neuigkeiten. Demnach führe die Telekom Gespräche mit Anbietern von Inhalten. Die Telekom-Dienste gelten als "Managed Services" und werden wie erwähnt
nicht auf das Inklusivvolumen angerechnet. Anderen Inhalte-Anbietern soll ebenfalls die Möglichkeit eingeräumt werden, ihre Dienstleistungen im Rahmen von "Managed Services" anzubieten, jeder könne sich deswegen bei der Telekom melden. Zum aktuellen Zeitpunkt unbekannt ist aber, wie die genauen Bedingungen aussehen und ob jeder Anbieter einen solchen "Freifahrschein" erwerben kann.
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