Telekom will angeblich Zusatzgebühren von datenintensiven Anbietern
Aus der Perspektive des Internet-Nutzers bezahlt man seine monatliche DSL-Rechnung und kann damit auf fast alle Inhalte im Netz zugreifen. Ob nur Nachrichten gelesen oder Filme übertragen werden, kann einem bei der Buchung einer Flatrate egal sein. Telekom-Chef Obermann sieht das etwas anders. Für den
Benutzer soll sich seiner Meinung nach nichts ändern, für die Anbieter datenintensiver Angebote jedoch schon. Die Telekom investiere hohe Summen in die Qualität des Netzes, Unternehmen wie Google und Apple profitieren davon und können Ihre Inhalte günstig und schnell ausliefern. Aus diesem Grund sei es angemessen, wenn sich diese und andere Anbieter in gewisser Weise an den Investitionen beteiligen und Gebühren entrichten. Ansonsten ist die Telekom für die Kosten verantwortlich, Downloaddienste können sich jedoch hohe Margen erlauben.
Der Vorstoß ist jedoch nicht unproblematisch, da so schnell der Grundsatz aufgegeben werden könnte, dass alle Daten mit gleicher Priorität übermittelt werden sollen. In den USA wird seit längerem über die "Netzneutralität" diskutiert, auch bei uns dürften sich jetzt wohl mehr mahnende Stimmen zu Wort melden. Einen weiteren Hintergedanken wird Obermann mit Sicherheit auch verfolgen. Gerne würde man mehr Anteile auf dem Markt der Musik- und Filmdownloads erringen. Könnte man die eigenen Inhalte vergleichsweise profitabler anbieten, da die Konkurrenzunternehmen zur Kasse gebeten werden, erhofft sich sich Obermann sicherlich wachsende Marktanteile.
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