Tesla-CEO Musk: Ich hasse Apple nicht
Elon Musk, seines Zeichens CEO von Tesla Motors und SpaceX, fehlt es nicht an Selbstbewusstsein. Das zeigt er auch immer wieder, jüngst auch in seinen Äußerungen über Apple. Angesprochen auf die Abwerbungen von Tesla-Ingenieuren durch Apple
bezeichnete er den IT-Konzern als „Tesla-Friedhof“. Für ihn waren das wahrscheinlich launige Worte, nebensächlich am Rande des viel wichtigeren Themas seines Berlin-Besuches, dem Elektroauto. Durch die große Aufregung aber sah er sich jetzt genötigt, mittels zweier Tweets klarzustellen, dass er keinen Streit mit Apple wünscht.
Musks Aussagen und ihre InterpretationAls Person des öffentlichen Lebens muss man immer darauf gefasst sein, dass aus jeder Nebensatz zu einem Aufreger werden kann, egal wie wenig wichtig man ihn selbst nimmt, wenn man ihn ausspricht. In Berlin antwortete er auf die Frage, ob er die künftige Konkurrenz eines Apple Cars ernst nehme, mit der Gegenfrage: „Haben Sie sich jemals die Apple Watch angeschaut?“ Er meinte damit, wie wir auch in unserem Artikel darüber klarstellten (
), dass ein Auto sehr viel schwieriger zusammenzusetzen sei als eine Uhr. Daher könne man die Hardware-Produktion nicht zu einer chinesischen Hardware-Fabrik auslagern. Als verkürzte Aussage aber klang diese Gegenfrage mehr wie eine Missbilligung der Apple-Smartwatch. Kombiniert mit der „Tesla-Friedhof“-Nennung führte das zu der Interpretation, Musk halte nichts von Apple. An einer zu schlechten Beziehung zum Cupertino-Konzern kann dem Tesla-CEO aber nicht gelegen sein - immerhin unterhält Tesla eine eigene iOS-App (Zur App:
).
Tweets zur KlarstellungDeswegen stellte Musk nun per Tweet klar: „Yo, ich hasse Apple nicht. Es ist ein fantastisches Unternehmen mit einer Menge talentierter Leute. Ich liebe deren Produkte und bin froh, dass sie ein Elektroauto entwickeln.“ (
) Damit relativiert er gleichzeitig seine Aussage, die von Apple angeworbenen Ingenieure seien just diejenigen, die zu schlecht für Tesla gewesen seien.
Mit einem zweiten Tweet nahm er noch zu seiner Aussage über die Apple Watch Stellung. „Was die Uhr betrifft, Jony und sein Team haben ein schönes Design entwickelt, aber die Funktionalität ist noch nicht ausgereift. Ab Version 3 wird es aber so weit sein.“
Worum es in Berlin eigentlich gingElon Musk war eigentlich in Berlin, um mit Regierungsvertretern wie Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel über Möglichkeiten zur Förderung von Elektroautos zu sprechen. E-Autos hätten seiner Meinung nach in Deutschland einen besonders schweren Stand, weil die Lobby der klassischen Automobilindustrie zu großen Einfluss und zu wenig Innovationswillen besitze. Konkret schlug er etwa vor, E-Autos auf Busspuren zuzulassen, wie das etwa in Norwegens Hauptstadt Oslo inzwischen möglich ist. Jüngst hatte Musk angekündigt, dass Tesla nach dem Roadster, und den Modellen S, X und 3 noch ein fünftes Modell auf den Markt bringen will. Model Y soll ein günstigeres Crossover aus den Modellen X und 3 werden.