Test AirPods Max: So klingen Apples Over-Ear-Kopfhörer im Vergleich zur Konkurrenz
Zuerst frohes Neues Jahr an alle und ein großes Dankeschön an unseren MTN-Leser mit dem klingenden Pseudonym „Singdudeldei“. Martin, wie er im richtigen Leben heißt, hat uns freundlicherweise seine privat gekauften
AirPods Max gleich nach der Lieferung von Apple für einen Test in Rewind zur Verfügung gestellt. Einschließlich Adapterkabel von Klinke auf Lightning. Auf anderem Wege hätte es vermutlich sehr viel länger gedauert, bis ein Testmuster in der Redaktion verfügbar geworden wäre.
KompaktArt | | Over-Ear Bluetooth-Kopfhörer |
Dank dieser selbstlosen Tat hatte ich einige Tage Zeit, die AirPods Max (im Folgenden kurz Max genannt) mit diversen Kopfhörern etablierter anderer Markenhersteller zu vergleichen und seine besonderen Features, wie 3D-Sound und Adaptiven EQ zu erforschen. Über die Grundfunktionen der Max hatten wir bei MTN ja schon ausführlich berichtet, daher möchte ich mich an dieser Stelle gleich auf die praktischen Eigenschaften der Kopfhörer stürzen. Wer erst mal eine nähere Vorstellung der Max wünscht, nutzt bitte die Links „Ergänzende Artikel“ unter diesem Bericht.
Ran an den Speck: Unser freundlicher Testgeräte-Spender hat sich für einen Max in Space Grau mit schwarzem Case entschieden. Geliefert wird der Bügelkopfhörer in einer Schachtel mit quadratischer Grundform. Gleich unter dem Deckel begrüßt mich der Kopfhörer, welcher in dem zugehörigen und im Web schon vielfach verspotteten Smart Case steckt. Damenhandtasche oder Büstenhalter gehören zu den gängigsten Assoziationen der Netzgemeinde.
(Das Case auf dem rechten Foto wirkt grau, weil es noch von einer Schutzfolie umgeben ist. Tatsächlich ist es schwarz.)
Das Smart Case ist in der Tat eine Lösung von sehr zwiespältigem Nutzen. Da es nur die Treibergehäuse umschließt (und das auch nicht vollständig), den Bügel aber frei lässt, sein Material zudem relativ dünn ist, bleibt die Schutzwirkung gegen Druck oder Stöße fragwürdig. Verglichen beispielsweise mit dem Hardcase des
hier getesteten beyerdynamic Amiron Wireless Copper oder dem des deutlich kompakteren Panasonic HD610N (
Testbericht), hat das Smart Case des Max eine klar geringere Schutzwirkung. Selbst Kratzer an den Alugehäusen der Hörer sind damit nicht ganz auszuschließen, weil das Smart Case diese an einigen Stellen ungeschützt lässt.
Der einzig erkennbare Vorteil des Smart Case ist dessen geringer (zusätzlicher) Platzbedarf. Das wird allerdings beim Max dadurch konterkariert, da der Hörer selbst mit 385 g recht schwer ist und zusammen mit dem Case gar 522 g Gepäcklast bedeutet. Und da sich die Gehäuse nicht wie z. B. beim Panasonic in den Bügel einklappen lassen, ist der Platzbedarf etwas größer als bei einigen Konkurrenten. Die Hörergehäuse des Max lassen sich lediglich in eine flache Position drehen. Aber flach ist im Handgepäck, dem Rucksack oder in einer Schultertasche oft besser als ein sehr hohes Case.
Darüber hinaus: Auch viele andere Over-Ear Bügelkopfhörer und einige On-Ears, z. B. die beyerdynamic Aventho Wireless (
Testbericht), besitzen auch keinen solchen Klappmechanismus. Der bringt nämlich in der Summe meist nicht viel Platzersparnis, ist nicht selten fummelig und bedeutet durch die notwendige Gelenkkonstruktion einen potentiellen mechanischen Schwachpunkt. Einfach die Hörergehäuse in eine flache Position drehen ist viel praktischer. Und sein wir ehrlich: Wer
wirklich platzsparende Kopfhörer benötigt, greift zu In-Ears. Bügelkopfhörer, egal ob On- oder Over-Ear, lassen sich grundsätzlich nicht in der Hosen- oder Jackentasche verstauen.