Vor ein paar Wochen hatte ich in einem mehrere Monate andauernden Test versucht herauszufinden, welche Kopfhörer die idealen musikalischen Unterstützer für das regelmäßige Training auf einem Ergometer sind. Das Ergebnis war ziemlich eindeutig: Die Apple AirPods Pro 2 konnten sich gegen alle Konkurrenten verschiedener Hersteller und unterschiedliche Kopfhörer-Bauarten klar durchsetzen. Ihre größte Stärke bestand in diesem Versuch in einer gelungenen Mischung aus gutem Klang, unkomplizierter Funktion und hohem Tragekomfort.

Mit der Veröffentlichung von iOS/iPadOS 18.1 und aktualisierter Firmware hat Apple nun den Funktionsumfang der ohnehin schon überzeugenden Ohrhörer noch mal deutlich erweitert. Mehrere Features unter der Überschrift „Hörgesundheit“ stehen dabei im Vordergrund: Ab sofort können Besitzer der AirPods Pro 2 ganz ohne Besuch beim Ohrenarzt (Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Fachbegriff: Oto-Rhino-Laryngologie) oder Hörgeräteakustiker einen Hörtest auf professionellem Niveau machen. Darüber hinaus können die AirPods Pro 2 nun vor lauten Geräuschen bis 110 dBA schützen und – in Verbindung mit dem Hörtest – für leicht bis mittelstark eingeschränkte Ohren als Hörhilfe dienen.


Das gab es so bisher nicht. Zwar sind am Markt einige Ohr- und Kopfhörer erhältlich, die mit einer Art von Hörtest die individuelle Hörkurve ihres Trägers zu ermitteln versuchen und anhand dieser Messdaten eine Korrekturkurve erstellen, um den Klang zu verbessern. Doch das sind keine wissenschaftlich anerkannten Hörtests wie er nun mit den AirPods Pro 2 verfügbar ist. – Diese neuen Features sind übrigens nicht mit den Apple AirPods 4 verfügbar, die als offene oder „semi-offene“ Hörer nicht die nötigen akustischen Grundvoraussetzungen für einen solchen Test bieten.

Schon bisher boten die AirPods Pro 2 ein paar einzigartige Features, die gut zum Thema Hörgesundheit passen und die sie besonders angenehm zu tragen machen. Dazu gehört beispielsweise der adaptive Transparenzmodus. Hierbei werden Außengeräusche durch die (akustisch geschlossenen) Hörer quasi hindurchgeleitet. Das können zwar auch andere, aber der adaptive Modus der AirPods Pro 2 funktioniert so gut, dass sich die Ohrstöpsel praktisch genau wie offene Kopfhörer anfühlen. Man wird von der Außenwelt nicht isoliert. Zudem sorgt der adaptive Modus dafür, das besonders laute Außengeräusche mittels cleverer Noise Cancelling Technologie bei Bedarf dennoch unterdrückt werden.


Dazu kommen Funktionen wie die automatische Konversationserkennung. Spricht der Träger der AirPods jemanden an, reduziert das System automatisch die Wiedergabelautstärke und leitet die Stimme des Gesprächspartners zu den Ohren durch. Ist das Gespräch beendet, wird nach ein paar Sekunden die zuletzt genutzte Lautstärke wieder hergestellt. Sprechen andere Personen in der nahen Umgebung, aber der Träger beteiligt sich nicht an der Konversation, bleibt die Lautstärke unverändert.

Mit der Funktion personalisierte Lautstärke kann das System außerdem per maschinellem Lernen die Hörgewohnheiten des Trägers in verschiedenen Umgebungen analysieren und automatisch passend die Lautstärke regeln. Mittels Stimmisolation werden bei Gesprächen bzw. Telefonaten zudem Nebengeräusche wie Wind effektiv ausgeblendet und so die Sprachverständlichkeit verbessert. Mit diesen und einigen weiteren Funktionen hat Apple ganz klar die Nase vorn, wenn es um praxisrelevante Funktionen bei In-Ears geht.