Test All-In-One Streaming-Lautsprecher Cabasse Rialto – Die kleinen Basswunder
Cabasse Rialto – Die BesonderheitenDie Rialto wurden zusammen mit dem Streaming-Vollverstärker Abyss vorgestellt, der die selbe digitale Plattform enthält und sich an Nutzer von Passivlautsprechern wendet. Die offensichtlichste Gemeinsamkeit der beiden Neuheiten ist ihr rundes Touch-Display mit einem integrierten Lautstärke-Drehring. Beim Verstärker Abyss sitzt dieses Element an der Front, bei den Rialto hingegen auf der Oberseite des Master-Lautsprechers.
Bei der Treiber- und Verstärkerbestückung basieren die Rialto zu großen Teilen auf den Kugellautsprechern
The Pearl Akoya. Sichtbare Teile davon sind der stark nach außen gewölbte Koax-Treiber aus Carbonfasern mit Kalotte im Zentrum, sowie der nach hinten abstrahlende und ebenfalls mit Carbon-Membran bestückte Basstreiber. Das Gehäuse der Rialto mach den großen Unterschied.
Die sich nach vorne verjüngende Holz-Behausung der Rialto liegt in der Größe zwischen den KEF LSX II (Testbericht) und den KEF LS50 Wireless II (Testbericht), die preislich mit derzeit rund 2.800 Euro am ehesten als Konkurrenz angesehen werden können. Konzeptionell können auch die (ebenfalls aus Frankreich stammenden) Devialet Phantom als ähnlich angesehen werden. Alle genannten Lautsprecher arbeiten mit koaxial aufgebauten Treibern für Mitten und Höhen und sind All-In-One Streaminglautsprecher. Ich halte mich bei meinem Vergleich eher an die LS50 WII, da ich diese aus eigener Erfahrung besser kenne. Mit den aktzuellen Devialets habe ich keine Erfahrung. Ich kenne nur den „Ur-Phantom“, deren Testbericht schon eine ganze Weile zurück liegt. Seit dem hat sich vor allem im Bereich Streaming-Technologie sehr viel getan.
Die Unterschiede der Rialto zu den KEF sind bei genauerer Betrachtung doch recht groß:
- Die LS50 WII besitzt nur einen Koax-Tiefmittel/Hochton-Treiber an der Front und ist zur Erzeugung substanzieller Bassleistung auf einen optionalen Subwoofer angewiesen. Die Rialto besitzen einen integrierten 17 cm HELD (High Excursion Low Distortion) Langhub-Tieftöner mit ca. 14 cm durchmessender Carbonfasermembran an der Rückseite. Dafür wird auf einen Subwoofer-Ausgang verzichtet.
- Während die KEF lediglich ein paar einfache Bedientasten am Master hat, bietet die Rialto ein grafikfähiges Farb-Touchdisplay und einen soliden, großen Drehring für die Lautstärke.
- Dafür wird die KEF mit einer IR-Fernbedienung geliefert. Die Rialto kann nur am Master oder per App gesteuert werden.
- Die KEF ist eine Bassreflex-Konstruktion, die Cabasse ist geschlossen.
- Die Rialto verfügen über eine integrierte Funktion zur Raumeinmessung. Die KEF nicht (nur „Soundprofile“)
- Die Rialto werden mit magnetischen Gitter-Abdeckungen geliefert. Für die KEF gibt es keine Frontabdeckung bzw. keinen Chassis-Schutz.
Zu den Besonderheiten der Rialto gehört außerdem, dass der nach vorne fast halbkugelförmige hervorstehende Koax-Treiber auf einer gemeinsamen Achse mit hinten sitzt, und mittel Phasenanpassung über den gesamten Frequenzbereich eine Quasi-Punktschallquelle bildet. Die schmale Front der Boxen verringert die bei kantigen Gehäusen nur schwer zu vermeidenden Kantenreflexionen. So sollen zumindest annähernd die positiven Eigenschaften von Kugellautsprechern, die quasi keine Schallwand besitzen, beibehalten werden. Das größere Volumen der Box kommt hingegen der Bassperformance zugute, auch wenn die Ingenieure hier trotzdem mit reichlich DSP-Technik nachhelfen mussten.