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Test All-In-One Streaming-Lautsprecher Cabasse Rialto – Die kleinen Basswunder

Cabasse Rialto – Klang und Fazit

Auch wenn ich die mehrfach erwähnten KEF LS50 Wireless II nicht für einen Direktvergleich vor Ort hatte, ist mir deren Charakter aus unzähligen Hörsessions noch so gut in den Ohren, dass ich sie auch ohne ihre Anwesenheit als Maßstab ansetzen kann.


Nach den ersten intensiveren Hörerfahrungen (nach ein paar Tagen nebenbei-Einspielzeit) waren zwei Dinge klar: Zum Einen überzeugen die Rialto mit einer Bassfülle, die man ihnen aufgrund ihrer geringen Größe niemals zutrauen würde. Zum Glück aber nicht auf die unangenehme Weise mit überfetteten, dröhnigen Bässen. Das Fundament der Rialto ist stets ausgewogen und und gut konturiert, hat aber eine Substanz, die man eher von Standlautsprechern erwarten würde. In diesem Punkt können die LS50 nicht mithalten, solange man ihnen keinen Subwoofer wie den KC62 beiseite stellt.

Im zweiten auffälligen Punkt konnten sich die Rialto nicht von den KEF absetzen. In Sachen Frische und Offenheit, sowie der Präzision der Stereo-Bühne behalten die Briten die Oberhand. Eine Klangverfärbung, welche die Rialto anfangs etwas nasal erscheinen ließ, gab sich nach nochmals längerer Einspielzeit. Wie der Vertrieb mir bestätigte, benötigen die Koax-Chassis tatsächlich eine überdurchschnittlich lange Einspielzeit. Einmal ordentlich „eingeknetet“ ist aber alles gut.

Das überzeugendste Argument für die Rialto ist aber ihre klangliche Größe und Körperhaftigkeit. Selbst anspruchsvolle Tiefton-Passagen schütteln die kleinen Speaker erstaunlich gelassen aus den Ärmeln. Und das ganz ohne externen Subwoofer. – Respekt!


Fazit – Unbedingt anhören
Spätestens mit ihren Leistungen im Bassbereich sollte klar sein, wie sich die Cabasse Rialto von der etablierten Konkurrenz abheben. Mit kompakten Abmessungen und ohne Stützräder (externer Subwoofer) überzeugen die Franzosen mit ihrer ganzheitlichen Power und Spielfreude. So kleine und basspotente Streaming-Lautsprecher gibt es nicht viele am Markt.


Auch funktional und optisch überzeugen die Rialto. Ihre geringen Maße und die Flexibilität bei der Aufstellung dank Einmessung machen sie zu idealen Spielpartnern für alle, die keine Monsterboxen stellen können oder wollen. Besonders gut gefällt das Touch-Display mit Drehregler für Lautstärke am Hauptlautsprecher, mit der nicht unwesentlichen Einschränkung, dass es vom Hörplatz aus nicht sichtbar ist. Die zugehörige App hilft hier aus und ist intuitiv nutzbar. Ich vermisse lediglich eine normale Fernbedienung für schnelle Steuerung ohne App-Zugriff.

Mit der Cabasse Rialto ist der Markt für All-In-One Stereo-Lautsprecherpaare um eine Attraktion reicher.


Plus/Minus Cabasse Rialto
+ erstaunlich basspotent
+ anspringende Mitten und Höhen
+ ordentliche Pegelreserven
+ zahlreiche Quellenoptionen, lokal wie online
+ interessante Verbindungsmöglichkeiten per Kabel oder WLAN
+ automatische Einmessung für den Aufstellungsort
+ gute Bedienung per Touch-Display oder App

– keine IR-Fernbedienung mitgeliefert

Kommentare

Hot Mac
Hot Mac14.01.23 09:47
Super, herzlichen Dank für den Artikel.
Ich steh ja auf Cabasse, besonders auf die Pearl-Serie.
+2
Mac&me14.01.23 10:08
Vielen Dank, wie immer absolut interessant.
Wenn ich nicht schon „gebunden“ wäre, fände ich auch den dänischen Hersteller Burchardt sehr interessant. Mir sind die Franzosen wie schon bei Devialet optisch zu reißerisch und zu viel mit Rosetten und Chrom behangen.

Gibt es eigentlich Erfahrungen zu der Hamburger „Manufaktur“ Inklang, respektive den Ayers Three?
Die sehen etwas aus wie der artige Bruder der KEF-LS60

Ich war ja ganz angetan, dass man neben einem wohl guten Klang auch die Farbe passend nach Farrow&Ball-Tabelle bestimmen kann.
Nette Idee, schlichte Optik.
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sonorman
sonorman14.01.23 10:16
Mac&me
Ich selbst habe mit Inklang noch keine Testerfahrung, aber meine Kollegen von LowBeats schon sehr intensiv.
Das sind allerdings keine aktiven Streaming-Lautsprecher sondern Passiv-Speaker und damit nicht direkt mit solchen Lautsprechern wie den Rialto oder LS60 zu vergleichen.
0
Mac&me14.01.23 11:01
Ganz herzlichen Dank, das werde ich mir später in Ruhe einmal durchlesen.
Die scheinen ja recht angenehm in Klang und Erscheinung zu sein.
Ich dachte, etwas von aktiven Lautsprechern gelesen zu haben, aber da habe ich mich komplett getäuscht. Ich würde mittlerweile aber wohl auch wieder zu passiven Lautsprechern tendieren.
Ich stelle bei mir schon eine gewisse Paranoia fest, wenn bei Amazon-HD einmal ein Knacken beim Musik Streamen kommt, bilde ich mir ein, dass dies der Anfang vom Ende der KEF ist.
Diese chronische sorge hatte ich früher nicht, da wusste man, dass die Lautsprecher einen noch sehr sehr lange begleiten können.
+1
Mac&me14.01.23 11:13
Jetzt habe ich es doch noch gefunden, wenn man es denn möchte.
Im Konfigurator unter dem Punkt Technik steht als Option (inkl. weiterer Infos), dass eine Ausführung als aktiv Lautsprecher demnächst verfügbar sein wird.
"Systemleistung von 250W pro Lautsprecher" erscheint mir jetzt allerdings nicht so üppig zu sein.
Bei den oben angeführten kleinen Lümmeln ist es deutlich mehr und bei den KEF LS60 sind es 700W.
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sonorman
sonorman14.01.23 12:01
Mac&me
Es kommt natürlich darauf an, welche Art von Aktivlautsprechern es werden. Für analoge Aktivlautsprecher brauchst Du immer noch einen Streamer/DAC/Vorverstärker. Werden es Lautsprecher mit Digitaleingang, ist immer noch eine Streaming Bridge oder ein Computer mit USB erforderlich. Je nachdem, wie die Aktivversion genau aussieht. Aber vermutlich werden es keine All-In-One-Speaker wie die Cabasse.

Über die Systemleistung würde ich mir null Gedanken machen. Wie hier schon im Artikel geschrieben, ist das nicht entscheidend, sondern eher, welcher unverzerrte Maximalpegel erreicht werden kann. Und das hängt nur bedingt mit der Verstärkerleistung zusammen.

Die Ayers Three sind, wie mein Kollege schrieb:
„ … eher der feine Lautsprecher für kleine und mittlere Pegel ….“ (siehe auch die Verzerrungsmessung dort.)

Als Aktive könnten sie etwas pegelfester sein, aber die Konstruktion setzt dem Grenzen. Da nützt es auch nichts, wenn Du 1.000 Watt reinpumpst.
+1
Mac&me14.01.23 12:48
Würde es Sinn machen, derartige Lautsprecher mit einem Subwoofer zu ergänzen?
Ich möchte den KC62 absolut nicht mehr missen und werde immer "wärmer" mit Einstellungen, die abseits etwaiger Empfehlungen der App liegen.

Generell hatte ich mir die Wattzahl immer als eine Reserve-Puffer vorgestellt.
Die LS50W2 habe ich z.B. noch nie über 50% der möglichen Lautstärke gehört und das kann man schon nicht allzu lange ertragen.
Ich finde aber die Vorstellung angenehm, dass man theoretisch stets eine Schippe mehr auflegen könnte, ohne es dann jemals zu tun.
Da wäre man aber von feinen Klängen dann auch weit entfernt.
Sind eigentlich feine Klänge auch mit einem analytischen Klangbild gleichzusetzen.
Das hat meines Erachtens Vor- und Nachteile. Mir war vorher noch nie derartig aufgefallen, dass es wirklich gute und richtig schlechte Aufnahmen gibt. Alben, die man stets geschätzt hatte, offenbaren mitunter Missklänge, die regelrecht nerven können.
(oder oben erwähnte Schadens-Paranoia aufkeimen lassen)
Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank für den verlinkten Artikel. Ich muss mir die wohl im Stilwerk einmal ansehen. Regionale Hersteller sind mir gerade in heutigen Zeiten wieder sehr sympathisch, auch wenn vielleicht einzelne Komponenten wieder aus der ganzen Welt kommen.
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Tommy1980
Tommy198015.01.23 08:53
Danke für den Test, ich war selbst früher großer Fan der Marke und wenn sie von den Räumlichkeiten bei mir gepasst hätten, wäre ich wohl nie zu Nubert gewechselt. (Mit denen bin ich aber auch sehr zufrieden).

Schade dass die kein Airplay 2 beherrschen, das ist für mich (mal vom fehlenden Anwendungsszenario bei mir) ein Ausschlusskriterium.
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sonorman
sonorman15.01.23 12:57
Mac&me
Würde es Sinn machen, derartige Lautsprecher mit einem Subwoofer zu ergänzen?
Ob es Sinn macht, musst Du selbst entscheiden. Natürlich geht das und es kann – wenn der Sub gut eingebunden wird – auch klanglich noch mal einen Schub bringen.
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Mac&me16.01.23 23:23
Danke!
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