Test: Alternativen zu Time Machine im Vergleich – Carbon Copy Cloner, SuperDuper! und Acronis True Image Cloud
Carbon Copy Cloner (CCC)Schon vor dem Debüt von Time Machine bot der Carbon Copy Cloner umfangreiche Möglichkeiten, einzelne Ordner oder direkt das ganze System zu sichern. Auch im Jahr 2015 ist CCC immer noch eine attraktive Alternative zu Apples Backup-Lösung.
Wie es der Name schon vermuten lässt, können Nutzer mit CCC die gesamte OS-X-Partition, auf Wunsch inklusive Recovery-Partition, zum Beispiel auf eine externe Festplatte klonen und über das externe Speichermedium danach OS X über das bootfähige Image starten. Genau das ist ein großer Vorteil gegenüber Apples hauseigener Lösung Time Machine, die zwar auch komplette System-Backups erstellt, jedoch keine Boot-Option bietet.
Wenn die interne Mac-Festplatte kaputt geht und keinen Zugriff mehr gewährt, der Anwender aber trotzdem noch schnell darauf gespeicherte Dateien benötigt, ist das mit Carbon Copy Cloner überhaupt kein Problem. Es reicht, die externe Festplatte mit dem CCC-Systemklon an den Mac anzuschließen – schon lässt sich das System booten und wie gewohnt bedienen. Bei Time Machine muss der Nutzer das Backup jedes Mal erst auf die interne Platte oder SSD des jeweiligen Macs aufspielen, um wieder auf OS X zugreifen zu können.
Die Installation des Carbon Copy Cloner ist denkbar einfach. Nachdem der Nutzer die heruntergeladene CCC-App in den Programmordner kopiert hat, geht es auch schon an die Auswahl der zu sichernden Inhalte. Als Quelle sind alle Partitionen der im Mac verbauten Festplatte anwählbar. Dazu noch Netzwerk-Volumes und „entfernte Macs“, die sich via Hostname oder IP-Adresse ansteuern lassen. Es steht dem Anwender frei, entweder die gesamte Mac-Partition auszuwählen oder bestimmte Objekte nicht zu berücksichtigen. Auch Systemdateien lassen sich vom Backup ausschließen.
CCC zeigt auf Wunsch diverse Informationen zu jeder Festplatte oder Partition an; dazu gehören belegter und freier Speicherplatz, das installierte Betriebssystem und das verwendete Dateiformat. Interessanterweise stellt die App auch die aktuelle Lese- und Schreibrate dar, unter anderem als Indikator für die mögliche Dauer einer Datensicherung.
Nachdem sich der Nutzer für die Quelle entschieden hat, gilt es, das Ziel auszuwählen. Grundsätzlich sichert CCC Systemdateien nur auf lokal verbundenen Medien wie externe Festplatten oder USB-Sticks, die mit dem OS-X-Dateisystem HFS+ formatiert sind.
Eine ähnlich komfortable kabellose Backup-Variante wie Apple mit Time Capsule bietet, steht für CCC nicht zur Verfügung. Allerdings ist es möglich, ein Disk Image auf einem Netzwerkvolume zu erstellen. Durch einen Doppelklick auf das Image wird das Volume anschließend lokal gemountet und dadurch wie eine per Kabel an den Mac angeschlossene Festplatte behandelt. Die genaue Vorgehensweise ist
hier beschrieben. Der Hersteller warnt allerdings vor möglicherweise starken Geschwindigkeitseinbrüchen, sollte der Nutzer WLAN der kabelgebundenen Vorgehensweise vorziehen.
Wenn alle gewünschten Einstellungen bezüglich Quelle und Ziel gesetzt sind, kann das Klonen des Inhalts starten. Carbon Copy Cloner gewährt umfangreiche Optionen zur Zeitplanung von Backups. Außer Intervallen wie „stündlich“, „täglich“ und „wöchentlich“ kann CCC Backups auch immer dann automatisch starten, sobald Quelle und Ziel miteinander verbunden sind. Auch Einschränkungen wie „Überspringen an Wochenenden“ stehen zur Auswahl. Sicherheitsbewussten Anwendern steht außerdem die Möglichkeit der Backup-Verschlüsselung zur Verfügung.
Carbon Copy Cloner 4 für Mac erfordert mindestens OS X Mountain Lion (10.8). Das Programm kostet Privatanwender 42,84 Euro. Die angezeigten 36 Euro sind exklusive Mehrwertsteuer. Besitzer der Vorversion 3.5 zahlen die Hälfte. Kaufinteressenten können die App 30 Tage lang gratis testen.
Fazit: Die bootbaren Backups des Carbon Copy Cloner sind ein großer Vorteil gegenüber Time Machine. Zudem bietet CCC mehr Einstellmöglichkeiten. Die Sicherung via Netzwerk-Volume ist allerdings nicht so komfortabel wie bei Apples Lösung.