SuperDuper!Ähnlich wie Carbon Copy Cloner ist auch SuperDuper! ein altbekanntes Backup-Werkzeug für OS X, das schon vor der Einführung von Time Machine zu den populäreren Backup-Programmen für Macs gehörte. Anders als es der altbackene Aqua-Look der Herstellerseite aber vermuten lässt, ist das Backup-Tool SuperDuper! auf dem aktuellen Stand der Technik und ein leistungsstarkes Tool zum Klonen ganzer Systempartitionen.
Die Fähigkeit zum Klonen von OS X-Installationen ist eine weitere Gemeinsamkeit mit Carbon Copy Cloner und ein nicht zu unterschätzender Vorteil gegenüber Time Machine, das nur einfache Backups beherrscht. Bei einem Festplattenausfall lässt sich das System via SuperDuper!-Backup umgehend von der verwendeten externen Festplatte booten, etwa um schnell auf wichtige Daten zuzugreifen und diese auf einen USB-Stick zu kopieren.
SuperDuper! gibt sich vom User Interface her zwar minimalistisch, beim genaueren Blick unter die Haube offenbaren sich dem Nutzer aber umfangreiche Einstellmöglichkeiten. Am Anfang gilt es, die zu sichernde Systempartition auszuwählen. Als Ziel muss ein Laufwerk oder sonstiges Speichermedium ausgewählt werden, das im Dateiformat HFS+ formatiert ist.
Falls das Dateiformat des Ziel-Volumes inkompatibel ist, verlinkt SuperDuper! auf das Festplattendienstprogramm von OS X. Dort muss der Nutzer das entsprechende Medium mit HFS+ formatieren und den Verlust aller darauf gespeicherten Daten in Kauf nehmen, will er es als Zielmedium in SuperDuper! verwenden.
Wenn mal keine externe Festplatte zur Hand ist, kann SuperDuper! ein Image des zu sichernden Systems auch auf eine andere Partition des internen Mac-Laufwerks speichern. Da Backups und geklonte Systempartitionen aber vor allem als Rettung bei kaputten internen Mac-Laufwerken fungieren, ist die Sicherung auf externe Datenträger vorzuziehen. Bei einer Beschädigung der Mac-internen Festplatte oder SSD sind meist alle Partitionen betroffen und nicht mehr richtig nutzbar sind.
Beim zu sichernden Image hat der Nutzer die Wahl zwischen drei Optionen: Read Only Disk Image, Read/Write „Sparse“ Image sowie Read/Write „Spares“ Bundle. Während die erste Einstellung ein Image erstellt, das nachträglich nicht mehr verändert werden kann, ermöglichen die „Spares“-Varianten ein nachträgliches Überschreiben und damit kontinuierliche Aktualisierungen bestehender Backups.
Kommen neue Daten auf der Systempartition hinzu, muss der Nutzer dank „Spares" nicht jedes Mal ein vollständig neues Image erstellen. Nur die jeweils neuen Daten werden dem bestehenden Spares-Image hinzugefügt. Nachteil der Spares-Variante ist, dass die Images nur wachsen können, aber nicht schrumpfen. Selbst wenn der Anwender Daten im Image löscht, verkleinert sich das Image nicht.
Wer die Spares-Variante wählt, sollte sich für Read/Write „Spares“ Bundle entscheiden, da der Hersteller die andere Methode nur für alte Macs bis maximal Mac OS X Tiger (10.4) empfiehlt. Das Spares-Bundle lässt sich auch auf einem Netzwerk-Volume sichern; anders als bei Carbon Copy Cloner ist es mit SuperDuper! aber nicht möglich, ein Laufwerk direkt auf ein Netzwerk-Medium zu sichern. Die Sicherung der Recovery HD von OS X unterstützt SuperDuper! ebenfalls nicht.
Bei der Auswahl der zu sichernden Dateien stehen dem Nutzer die Grundoptionen „Alle Dateien“ und „Nutzerdateien" zur Verfügung. Über Skripte können noch genauere Parameter zur Auswahl der zu sichernden Dateien gesetzt werden. Carbon Copy Cloner und True Image Cloud lösen das eleganter mit der Möglichkeit, entsprechende Dateien und Ordner einfach anzuhaken.
Bei den vielfältigen Zeitplan-Optionen von Backups ist SuperDuper! der Konkurrenz ebenbürtig. Der Nutzer kann die Uhrzeit, einzelne Tage und Wochen bestimmen – also zum Beispiel dienstags, donnerstags und freitags um 21:46 Uhr in jeder zweiten und vierten Woche des Monat.
Praktisch ist die Möglichkeit, außer des normalen Backups noch Sandbox-Sicherungen anfertigen zu können. Diese sind als Testumgebung für Systemupdates, Treiber oder Programme gedacht. Der Anwender kann die auf einer externen Festplatte gesicherte SuperDuper!-Sandbox booten und alles Mögliche ausprobieren, ohne die Stabilität und Sicherheit seiner eigentlichen Systempartition zu gefährden. Die Sandbox enthält alle installierten Programme und persönlichen Daten des normalen Backups.
Wenn sich der Anwender zwischen normalem Backup und Sandbox entschieden hat, startet er das Backup über „Copy Now“. Während des Backups fehlt ein Zeitindikator, was nervt, da der Nutzer keinen Anhaltspunkt darüber hat, wie lange es noch bis zum Abschluss der Systemsicherung dauert.
Im Laufe des Tests ließ sich die App irgendwann nicht mehr zur Weiterarbeit bewegen, Quelle und Ziel ließen sich nicht mehr anwählen. Auch ein Neustart der Anwendung half nichts. Was den Fehler verursacht hat, war nicht ersichtlich. OS X und alle anderen Apps liefen völlig normal. Testsystem war ein 2012er Mac mini (OS X 10.10.5). Abgeschlossen wurde der Test daher auf einem MacBook Air.
SuperDuper! 2.7.5 für Mac erfordert mindestens Mac OS X Snow Leopard (10.6). Die Basisversion ist kostenlos, verzichtet allerdings auf diverse wichtige Funktionen wie Sandbox, Zeitplan, Scripting und Smart Update für die schnelle Aktualisierung bestehender System-Klone. Die Vollversion von SuperDuper! kostet 27,95 Dollar.
Fazit: Die Backup-Alternative zu Time Machine überzeugt mit bootfähigen Systemsicherungen und Funktionen wie Sandbox, um Treiber und Systemupdates risikolos zu testen. Negativ fiel auf, dass die App im Laufe des Tests den Dienst versagte und nicht mehr zum Weiterarbeiten bewegt werden konnte.