Acronis True Image CloudDer Dritte im Bunde der Time-Machine-Alternativen ist das auch in der Windows-Welt bekannte Backup-Programm Acronis True Image 2016. True Image ähnelt Carbon Copy Cloner und SuperDuper! in vielen Bereichen. Genauso wie die beiden anderen Apps bietet auch True Image die Möglichkeit eines bootfähigen Systemabbildes. True Image Cloud, eine erweiterte Variante des Tools, hat der Konkurrenz darüber hinaus zwei wichtige Funktionen voraus: Datensicherung von Mobilgeräten und Cloud-Backup.
Der Cloud-Speicherplatz ist unbegrenzt; Nutzer brauchen sich also selbst bei extrem großen Datenmengen keinen Kummer über etwaige Speicher-Limitierungen zu machen.
Über die aufgeräumte Oberfläche von True Image Cloud wählt der Nutzer zunächst, welche Mac-Systempartition er wo sichern möchte. Für geplante Backups gibt es die Optionen „Täglich“, „Wöchentlich“ und „Monatlich“ sowie die jeweilige Uhrzeit. CCC und vor allem SuperDuper! bieten hier mehr Optionen. Außerdem ermöglicht True Image die Verschlüsselung des Backups.
Wer nicht alle Dateien und Ordner der Systempartition sichern möchte, kann über „Ausschlusskriterien“ die nicht zu berücksichtigenden Daten angeben. Praktisch ist die Ausschlussmaske: Dort wählt der Nutzer nicht einzelne Dateien an, sondern bestimmt beispielsweise Dateitypen. So lässt sich etwa festlegen, alle auf der Mac-Partition gespeicherten MP3s vom Backup auszuschließen.
Als Ziel steht außer externen Speichermedien, Netzwerk-Laufwerken und NAS-Geräten auch die Acronis-eigene Cloud zur Auswahl. Möchte der Anwender im Falle eines Festplatten-Crashs auf das Cloud-Backup zugreifen, tut er dies über ein mit True Image erstelltes Boot-Tool – etwa via USB-Stick.
Das Notfallmedium kümmert sich aber nicht nur um die Wiederherstellung eines Systems. Falls OS X mal nicht mehr booten sollte und kein Backup zur Verfügung steht, kann der mit True Image erstellte Rettungs-Stick trotzdem noch auf Dateien und Ordner der Systempartition zugreifen und diese sichern – soweit die Theorie. Nutzer sollten sich darauf allerdings nicht verlassen, sondern zur Sicherheit zu Beginn der Nutzung von True Image auf jeden Fall ein vollständiges System-Backup anlegen.
Datenschutzbewusste Anwender werden jetzt wahrscheinlich besorgt nach dem Server-Standort fragen; immerhin handelt es sich um alle Systemdateien inklusive sensiblen persönlichen Inhalten. Acronis überlässt dem Nutzer die Entscheidung darüber, wo der Hersteller die Cloud-Daten speichert – vorbildlich! Insgesamt stehen acht Länder zur Auswahl, unter anderem auch Deutschland. Allein schon aus Gründen der Geschwindigkeit sollten sich deutsche Anwender für das inländische Datenzentrum entscheiden.
Acronis True Image erlaubt nicht nur Komplett-Backups von Macs und PCs, sondern auch von iDevices und Android-Geräten. Über die Web-Oberfläche fügt der Nutzer alle zu sichernden Geräte hinzu. Um Mobilgeräte-Backups in die Cloud zu laden, muss der Nutzer die Mobil-App von True Image aus dem
App Store beziehungsweise dem
Google Play Store verwenden. Über iCloud lassen sich zwar auch iPhone-Backups erstellen, Time Machine bietet für Macs aber kein entsprechendes Äquivalent.
True Image unterstützt inkrementelle Backups, die nur die Änderungen seit der letzten Sicherung erfassen und so einiges an Zeit und Speicherplatz sparen. Die Versionierung gewährt das Speichern von bis zu 20 Versionen der letzten Systemzustände.
Wer ein mit True Image erstelltes System-Backup aufspielen möchte, muss dies nicht zwangsläufig auf dem Mac machen, der gesichert wurde. Auch auf neuen Rechnern oder Macs mit abweichender Hardware funktionieren die Backups. Zudem lassen sich auch einzelne Dateien zur Wiederherstellung anwählen. Der Zugriff via Browser ermöglicht den Abruf aller gesicherten Daten weltweit mit einem beliebigen Mac, PC, iDevice oder Android-Gerät.
Die Cloud ist nicht nur für komplette Backups nutzbar. Ähnlich wie Dropbox kann sie auch als einfacher Datenspeicher verwendet werden, etwa um auf lokalen Medien mehr Platz zu schaffen.
Acronis True Image Cloud erfordert mindestens OS X Mavericks (10.9) beziehungsweise iOS 8. Das Backup-Tool ist ausschließlich als Abo erhältlich, kostet in der Grundversion 99,95 Euro pro Jahr und unterstützt einen Mac oder PC sowie drei Mobilgeräte.
Wer mehr benötigt, kann für 159,95 Euro/Jahr (3 Rechner + 10 Mobilgeräte) respektive 199,95 Euro/Jahr (5 Rechner + 10 Mobilgeräte) die Anzahl der unterstützten Geräte erhöhen. Die Upgrade-Versionen kosten jeweils 30 Euro weniger.
Die abgespeckte Variante
Acronis True Image 2016 ist bereits ab einem Festpreis von 49,95 Euro erhältlich (Upgrade: 29,95 Euro). Hier müssen Nutzer allerdings auf die Cloud und Mobilgeräte-Unterstützung verzichten.
Fazit: Die nicht ganz billige, dafür aber leistungsstarke, funktionsmächtige und bedienfreundliche Backup-Lösung bietet das beste Rundum-Paket. Der Cloud-Speicherplatz ist unbegrenzt, zudem unterstützt True Image auch iOS- und Android-Geräte. Das Cloud-Backup ist ein attraktives Alleinstellungsmerkmal gegenüber SuperDuper!, Carbon Copy Cloner und Time Machine.