Test: Apple Magic Trackpad 2 – Wisch oder weg?
Erste Grapsch-VersucheBevor es losgeht, noch ein paar Worte zu meiner aktuellen Mausbeziehung: Mein derzeitiger Lebensabschnittspartner auf dem Desktop ist die Logitech MX Master, die ich Ihnen in
Ausgabe 479 ausgiebig vorgestellt habe. Diese Luxusmaus entzückt mit ausgezeichneter Ergonomie und zahlreichen, gut durchdachten Bedienelementen in Form von Tasten und Rädern. Die Art des Untergrunds ist für die MX Master im Gegensatz zur Apple Magic Mouse und dank „Dark Field“-Lasersensor ziemlich egal. Sie funktioniert sogar auf Glas oder Spiegeln – wenn man denn auf solchen Oberflächen unbedingt arbeiten will.
Zur Verbindung mit dem Mac ist in der MX Master sowohl Bluetooth integriert – was aber leider nicht gut funktioniert, weil sich der Mauszeiger ruckelig bewegt – oder wahlweise Logitechs eigene Funkverbindung über einen Unifying-USB-Dongle. Das funktioniert ausgezeichnet. Der auch in dieser Maus fest verbaute Akku reicht leider nur für ca. zwei arbeitsreiche Wochen, bis er nachgeladen werden muss, wofür ein recht steifes USB-Kabel mitgeliefert wird. Immerhin kann man die MX Master beim Aufladen weiter benutzen – ganz im Gegensatz zur neuen Apple Magic Mouse.
Das Apple Magic Trackpad 2 tritt nun an, diese an sich sehr harmonische Beziehung zu entzweien.
Die Lieferung erfolgt in einer Apple-typischen Schachtel, die außer dem Pad nur ein Lightning-Kabel zum Aufladen/Pairen und ein bisschen Papier wie die Kurzanleitung enthält. Nichts, wofür sich eine theatralische Auspackzeremonie lohnt.
Design, Verarbeitung und Haptik des Magic Trackpad 2 sind erwartungsgemäß auf einem hohen Niveau. Der Rahmen besteht, wie Bilder von
iFixit.com bestätigen, aus einem massiven Stück Alu anstatt aus einem Kunststoffträger mit seitlichem Alu-Look. Nur die Unterseite des Pads ist aus Plastik. Das Gewicht von 231 g plus Gummifüße sorgen für einen sicheren, rutschfesten Stand und die weiß mattierte Touchfläche aus Glas unterstreicht die Wertigkeit der Hardware.
An der Stirnseite findet sich neben dem Lightning-Port noch ein On/Off-Schiebeschalter. Ob es sinnvoll ist, das Trackpad jeden Abend auszuschalten, oder ob man es einfach eingeschaltet lassen kann, darüber kann ich derzeit noch nichts sagen. Weiterhin fällt an der Stirnseite ein etwas hellerer Streifen aus Plastik im Gehäuse auf, über dessen Sinn und Zweck ich bislang keine konkreten Angaben gefunden habe. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Durchbruch im Gehäuse die Sende/Empfangsleistung verbessern soll.
Nach dem ersten Einschalten befindet sich das Trackpad im Pairing-Modus. Über die Bluetooth-Systemsteuerung in OS X lässt sich nun die Verbindung herstellen. Wahlweise schließt man das Pad einfach einmal per Lightning-Kabel an den Mac an und schaltet es ein, womit die Verbindung vollautomatisch hergestellt und quittiert wird:
Im Gegensatz zum Vorgänger hat das Magic Trackpad 2 keine an der Unterseite in den Füßen versteckten Mikroschalter. Auch sonst bewegt sich beim Klicken hier gar nichts, denn der Klick wird wie beim MacBook 12" nur simuliert und mit einer Taptic Engine haptisch vermittelt. Das funktioniert so gut, dass man es von einem mechanischen Klick kaum unterscheiden kann. Interessant dabei ist, dass sich das Klickgeräusch über die Systemeinstellungen sogar noch etwas vermindern lässt, wenn man weniger akustisches Feedback haben will. Außerdem lässt sich die Druckstärke variieren, die nötig ist, um einen Klick auszulösen. Bei einem Force-Klick, also mit stärkerem Druck, wird ein zusätzlicher Klick hör- und fühlbar. Mit dieser Technik funktioniert das Klicken auch in den äußersten Ecken des Trackpads zuverlässig.
Der Ladezustand des fest verbauten Akkus nach dem Auspacken betrug bei mir 81\%. Voll aufgeladen soll seine Ausdauer laut Apple
„einen Monat oder länger“ betragen. Das bleibt noch abzuwarten.