Test Audeze EL-8 Titanium mit Lightning CIPHER-Kabel für aktuelle und kommende iDevices
Lightning-Kabel für Kopfhörer – Die Zukunft, oder nur Geldschneiderei?KompaktBezeichnung | | EL-8 Titanium + CIPHER |
Art | | Kopfhörer mit Lightning |
Es ist definitiv keine neue Erkenntnis, dass Apple mit alten Schnittstellen gerne mal kurzen Prozess macht. Jedes Mal wenn das passiert – zuletzt bei der Umstellung vom 30-Pin Dock-Connector auf Lightning oder davor die Ausmusterung von FireWire – ist der Aufschrei groß. Als bekannt wurde, dass Apple beim iPhone künftig auf die 3,5mm-Klinkenbuchse zum Anschluss von Kopfhörern verzichten könnte, war es nicht anders.
Dabei ist dieser Schritt aus technischer Sicht durchaus sinnvoll und bringt am Ende fast nur Vorteile. Wobei die Einschränkung „fast“ für nicht wenige Anwender ziemlich schwerwiegend sein dürfte, weshalb der Protest auch nicht gänzlich unberechtigt ist. Um etwas mehr Licht in die Sache zu bringen, muss erstmal klar werden, was der Wegfall der Klinkenbuchse für Konsequenzen nach sich zieht…
Jeder Kopfhörer, egal welcher Bauart und Preisklasse, ist letztendlich nur ein Schallwandler. Und Schallwandler funktionieren rein analog, indem sie durch die Bewegung von Membranen Luft in Schwingungen versetzen und so hörbaren Schall erzeugen. Auf modernen Musikspielern, wie z.B. dem iPhone oder iPad, aber auch jedem Computer, wird Musik in Form digitaler Daten gespeichert. Das heißt: Irgendwo auf dem Weg vom Datenspeicher bis zum Schallwandler müssen diese Daten in analoge Signale umgewandelt und passend für das Ausgabegerät verstärkt werden.
Bislang geschah dies stets direkt im iPhone (oder iPad oder Mac/PC…), wobei die dafür erforderlichen Bauteile – ein DAC (Digital Analogue Converter) und eine analoge Ausgangsstufe – stets von einfachster und billigster Machart waren. Beim DAC kommt in solchen Geräten ein einfaches, preisgünstiges Modul zum Einsatz. Wobei der DAC noch gar nicht mal den größten Schwachpunkt in der Kette darstellt. Viel entscheidender für das Endergebnis (Klang, Ausgangspegel) ist die analoge Ausgangsstufe. Hiervon werden in iDevices und Computern „traditionell“ nur extrem einfache (sprich: preisgünstige) Komponenten verwendet. Diese sollen dann in der Lage sein, jeden beliebigen analogen Kopfhörer anzutreiben, egal welche elektrischen Voraussetzungen dieser bietet. Es liegt auf der Hand, dass es dabei zu Limitierungen kommt, denn jeder Kopfhörer hat andere Ansprüche an das Front-End.
Bei den üblichen Beipack-Ohrstöpseln ist das noch kein großes Problem. Die erheben in der Regel keinen besonders hohen klanglichen Anspruch und sind elektrisch eher pflegeleicht. Aber was, wenn man etwas mehr will? Zum Beispiel einen Bügelkopfhörer mit großen Membranen, der keine ganz so hohe Empfindlichkeit hat und vielleicht auch eine höhere Impedanz als gewöhnliche Beipack-Hörer? In dem Fall kommen die Kopfhöreranschlüsse von iDevices und Computern ganz schnell an ihre Grenzen.